Reportage

Nachhaltig gebaut

Steildach
03.08.2022

Von: Redaktion Dach Wand
In Oberösterreich, im malerischen Ort Zell am Pettenfirst, wurde vor kurzem ein Einfamilienhaus errichtet, dessen Grundriss stark an den Tages- und Sonnenverlauf und an die umliegende Natur ausgerichtet ist. Bei der Realisierung des Objekts wurde das Thema Nachhaltigkeit groß mitgedacht.
Bei der Realisierung des Objekts wurde das Thema Nachhaltigkeit groß mitgedacht, inklusive einem dachintegrierten Photovoltaik-System.
Bei der Realisierung des Objekts wurde das Thema Nachhaltigkeit groß mitgedacht, inklusive einem dachintegrierten Photovoltaik-System.

Das Wohnhaus ist eingebettet in die sanften Hügel des Hausruckwaldes und gewährt einen atemberaubenden Ausblick in das Seengebiet und die dahinterliegenden Berge. Beindruckend ist aber nicht nur die Lage, sondern auch das Gebäude selbst, das mit einer Vielzahl an natürlichen Materialien realisiert wurde. Das gesamte Obergeschoss etwa ist ein Holzhaus aus CLT-Brettsperrholz. An der Fassade wurde mit Eternit "Largo" Fassadenplatten aus natürlichem Faserzement und vertieften Schattenfugen ein modernes Erscheinungsbild mit Scheunencharakter geschaffen – angelehnt an alte Holzverschalungen. Das Dach wurde mit Großformatplatten verlegt und in Kombination mit dem Indach-Photovoltaiksystem "Sunskin roof" von Eternit zum kostenlosen Energielieferanten gemacht.

Planung mit viel Feingefühl

Auch wenn das Gebäude modern wirkt, war es den Bauherren besonders wichtig, dass sich ihr neues Zuhause optisch in die Umgebung einfügt und nicht als Fremdkörper heraussticht, wie dies bei moderner Architektur eingebettet in eine ländliche Umgebung manchmal der Fall ist. Alleine schon deshalb, weil das Nachbargebäude ein alter, renovierter Bauernhof ist, der das Erscheinungsbild in dieser Gegend stark prägt, wurde hier in Sachen Optik mit viel Feingefühl geplant. So wurde versucht, einige markante Linien und Grundstrukturen, etwa das Satteldach und die gleiche Giebelrichtung des nebenliegenden Bauernhauses aufzunehmen, um eine Interaktion zwischen den beiden Objekten zu schaffen.

Das dachintegrierte Photovoltaik-System "Sunskin roof" von Eternit deckt einen Großteil des Strombedarfs des Einfamilienhauses ab.

Integriertes Photovoltaiksystem

Für den Verarbeiter dieses Einfamilienhauses, die Anton Quehenberger Dach & Wand Dachecker- und Spenglermeisterbetrieb GmbH, was es das erste Dach, das mit dem Indach-Photovoltaiksystem "Sunskin roof" realisiert wurde. Unterstützung bei der Eindeckung gab es deshalb von den Eternit-Experten im Rahmen einer Lehrverlegung direkt vor Ort. "Dass beim Anbringen der einzelnen Photovoltaik-Module kein Werkzeug benötigt wird, war für uns besonders überzeugend. Das ermöglichte eine einfache und schnelle Montage", so Dachdeckermeister Julian Quehenberger.
Das dachintegrierte Photovoltaiksystem von Eternit ist übrigens nicht nur effizient, sondern auch ästhetisch – und damit eine interessante Alternative zu herkömmlichen Aufdachsystemen. Denn während andere Photovoltaikprodukte auf der bestehenden Dachkonstruktion angebracht werden, ist "Sunskin roof" eine integrierte Lösung. Die rahmenlosen, flachen Module fügen sich perfekt in die Dachlandschaft ein, ohne wie ein störender Fremdkörper zu wirken.
"Sunskin roof", einsetzbar ab einer Dachneigung von 15 Grad, erfüllt alle Ansprüche, die eine Dachdeckung mit sich bringen muss und ist mit einem ausgeklügelten Hinterlüftungssystem ausgestattet. Hinzu kommt: Die Doppelglas-Module halten auch schweren Schneelasten und Hagelstürmen stand und sind so stark, dass sie sogar zu Wartungszwecken betreten werden können.
Für dieses Einfamilienhaus wurde ein Photovoltaiksystem mit 5,27 kWp installiert, damit kann ein Großteil des Energieverbrauchs für einen Vier-Personen-Haushalt abgedeckt werden.  

Challenge: unsichtbare Entwässerung

Innenliegende Dachrinnen, die auch bei diesem Haus realisiert wurden, sieht man mittlerweile zwar sehr oft, sie sind aber sicherlich eine besondere Herausforderung beim Eindecken des Daches. Schließlich muss doppelt abgedichtet werden und auch die Entwässerung des Unterdaches muss in diese Rinnen erfolgen. Hinzu kommt: Auch der Überlaufschutz muss verbaut werden. Die Entwässerung aller Dachflächen – im Steildach-Bereich, aber auch bei den Flachdach-Bereichen des Hauses – unsichtbar hinzubekommen, konnte von der Firma Quehenberger perfekt umgesetzt werden.

Durch besonders genaue Berechnungen des Fassadenmaterials gab es kaum Verschnitt – 95 Prozent der Fassadenplatten konnten verwendet werden.

Perfekt berechnet

Für das benötige Fassadenmaterial wollte der Bauherr so wenig Verschnitt wie möglich, dies vor allem aus Nachhaltigkeitsgründen. Die Konzeption dauerte dementsprechend zwar etwas länger, aber tatsächlich konnten 95 Prozent des Fassadenmaterials verwendet werden. Zum Vergleich: Normalerweise ist bei Fassaden ein Verschnitt von 20 Prozent Verschnitt Standard.
Gelohnt hat sich der Aufwand allemal: Nach insgesamt 15 Monaten Bauzeit wohnt die Familie in ihrem Traumhaus und kann nicht nur einen wunderbaren Ausblick auf die ursprüngliche, unverfälschte Natur des Hausruckwaldes genießen, sondern auch höchsten Wohnkomfort, der sich ganz dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben hat.
(bt)

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Dach + Wand