Italienische Eleganz
Das aufwändig verarbeitete Meisterstück des Tirolers Mark Lukas stellt eine optische Verbindung zwischen Tradition und Moderne her. Entscheidende Inspirationen fand er durch aufmerksame Beobachtungen in Alltag.

„Die Idee zu meinem Meisterstück entstand nicht über Nacht – sie war das Ergebnis eines langen und intensiven Gestaltungsprozesses. Ich wollte klassische Elemente des Tischlerhandwerks mit einem modernen Design kombinieren“, beschreibt Markus Lukas, tätig bei der Tischlerei Schnegg in Imsterberg, die Herausforderung eine harmonische Verbindung zwischen „beiden Welten zu schaffen“. Darauf weist auch der klingende italienische Name „Appesso d’Eleganza“ (auf Deutsch „hängende Eleganz“) hin.
Inspirierende Momente

© Mark Lukas
Entscheidende Impulse für sein wandhängendes Garderobenmöbel, das noch bis 2. November 2025 in der Tischlermeistergalerie des Holz- und Werkzeugmuseums Lignorama ausgestellt ist, erhielt der Absolvent der Meisterschule am Wifi Tirol durch bewusste Beobachtungen im Alltag – besonders beim Besuch von Restaurants, Geschäften und Hotels: „Ein Schlüsselmoment war der Anblick eines historischen Schaufensters in einem Gewölbebogen inmitten einer Altstadt. Diese architektonische Form faszinierte mich so sehr, dass ich den Rundbogen als gestalterisches Zentrum in mein Meisterstück übernahm.“ Auch der Hinweis, den Fokus auf die stilvolle und sichere Aufbewahrung wertvoller, selten genützter Gegenstände zu legen, kam aus dem privaten Umfeld – und prägt die Funktion des Meisterstücks entscheidend.
Durchdachte Materialwahl
Der technisch anspruchsvolle Rundbogenkorpus stellte ebenso eine Herausforderung dar wie die in den Boden eingesetzte Glasrahmentür. Die Bestandteile sind in Segmentbauweise aus dreischichtig verleimtem Holz gefertigt, verbunden mit einseitiger Gehrung und Schlitz-Zapfen-Verbindungen. Als Hauptmaterial für den Korpus wählte Lukas dunkelbraunen amerikanischen Nussbaum, im Kontrast dazu steht der Ablagekorpus aus Rüster (Ulme). Dieser bildet mit seiner natürlichen Maserung und der matt lackierten Antiscratch-G05-Oberfläche eine robuste, aber natürliche Ablagefläche.
Überraschende Details

„Die grifflosen Schubladen mit verstecktem Öffnungsmechanismus unterstreichen den zeitgemäßen Charakter des Stückes und sorgen beim ersten Kontakt oft für einen Überraschungseffekt durch die raffinierte Bedienung“, beschreibt der Tischlermeister einige Besonderheiten seines Möbels – zu denen auch die Rückwand aus „Spiegelmax“ zu zählen ist. Dieses unter Hochdruck hergestellte Aluminium-Verbundmaterial in graumattierter Ausführung „verleiht dem Möbelstück Tiefe und Eleganz, verstärkt durch eine indirekte LED-Beleuchtung, die sanft das Innenleben inszeniert“. (gh/lukas)