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Christina Mothwurf
12.12.2024

Handwerk & Design: In der Werkstatt1150 entstehen regionale Möbel, die nicht nur im Hinblick auf Design überzeugen. Klarheit und Beständigkeit zeigen sich auch beim Bezug der Werkstoffe.

Gerade in Zeiten von globalen Krisen wird das, was in der Nähe verfügbar ist, zur verlässlichen Konstante. Genau dieser regionale Bezug wird in der Werkstatt1150 gelebt: Flavio Hoeck realisiert gemeinsam mit seinem Kollegen Lukas Hämmerle Möbel, die durch schlichte und ehrliche Gestaltung Eindruck hinterlassen. Das spiegelt sich auch im Material wider: Wie der Name schon verrät, werken die beiden Jungtischler im 15. Wiener Gemeindebezirk in ihrer kleinen, aber feinen Möbeltischlerei – gearbeitet wird ausschließlich mit heimischem Massivholz.

 

Werkstatt1150
Werkstatt1150
© Philip Lichtenegger

„Wir wollen heimischen Hölzern wie zum Beispiel der Fichte, die mittlerweile im Möbelbau weniger zum Einsatz kommt, wieder eine Bühne geben“, so Hoeck. Damit die weiche Holzart an Langlebigkeit gewinnt und über viele Jahre hinweg ihre Farbe behält, wird sie gebürstet und so die Oberfläche geschützt – durch das Einseifen mit weißem Pigment wird sie aufgehellt und das für die Holzart so typische Verdunkeln deutlich reduziert. 

Werkstatt1150
Werkstatt1150
© Philip Lichtenegger

Sichtbar wird das beim freistehenden Kasten Juri, der in seiner Bauart an einen traditionellen Bauernkasten erinnert. Durch die Oberflächenbehandlung gewinnt das Möbel allerdings an Klarheit und mutet dadurch modern an. Von den abgerundeten Ecken über die Ladenböden bis hin zu den Rückwänden wurde alles in Massivholz gefertigt, die Gratleiste wird durch traditionelles Wissen aus Holz gefertigt und sichtbar gemacht. 

„Alles, was wir nicht selbst herstellen, beziehen wir von Drechslern oder metallverarbeitenden Klein- bis Kleinsthandwerksbetrieben in der Umgebung – auch das ist bei uns Teil des ehrlichen Designansatzes.“ Genau deshalb wird in der Werkstatt1150 auch garantiert nichts lackiert und Massivholz nur mit Seife oder Ölen bearbeitet. Genauso wie beim Raumtrenner Magda: Die Kombination aus Raumteiler und Bett schafft eine geborgene und gemütliche Atmosphäre, ohne wie eine geschlossene Wand auszusehen. 

Werkstatt1150
Werkstatt1150
© Philip Lichtenegger

Je nach Winkel wird das Dahinter sichtbar, durch den Einsatz von Japanpapier im oberen Bereich entsteht eine besondere Lichtsituation. Die Ulme ist die Basis für Raumtrenner, Bett und Truhe am Kopfende und wurde mit Leinöl ohne künstliche Härter veredelt, die Füße von Hand gedrechselt. www.werkstatt1150.com

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