Gipfelstürmer des energieeffizienten Bauens

Energieeffizienz
14.08.2018

Von: Redaktion Bauzeitung
Die IIG Immobiliengesellschaft der Stadt Innsbruck und die „Neue Heimat Tirol“ zeigen mit der Passivhaus Austria vor, wie der Energieverbrauch im Gebäudesektor großflächig minimiert werden kann.
v.l. Hannes Gschentner(NHT), Günter Lang (Passivhaus Austria), Laszlo Lepp (PHI), Energielandesrat Josef Geisler und Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi verdeutlichten einen Monat vor der Kletter-Weltmeisterschaft im Innsbrucker Kletterzentrum, wie der Bausektor seinen Energieverbrauch drastisch senken kann.
v.l. Hannes Gschentner(NHT), Günter Lang (Passivhaus Austria), Laszlo Lepp (PHI), Energielandesrat Josef Geisler und Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi verdeutlichten einen Monat vor der Kletter-Weltmeisterschaft im Innsbrucker Kletterzentrum, wie der Bausektor seinen Energieverbrauch drastisch senken kann.

In den letzten Wochen hat eine Vielzahl von extremen Wetterereignissen deutlich gemacht: Der von Menschen verursachte Klimawandel hat bereits begonnen. Machen wir so weiter wie bisher, dann ist unser noch verfügbares CO2-Budget bereits in 14 Jahren zur Gänze aufgebraucht. Tirol hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 energieautonom zu werden. „Das bedeutet, dass wir unseren Energiebedarf innerhalb einer Generation etwa um die Hälfte reduzieren und unsere Energieversorgung Schritt für Schritt auf heimische, erneuerbare Energieträger umstellen“, erläutert Energiereferent Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler im Rahmen einer Pressekonferenz im Innsbrucker Kletterzentrum.

Think Global – Act Local

Bei der Zielerreichung spielt der Gebäudesektor eine zentrale Rolle. Zirka 35 Prozent des gesamten Energiebedarfs in Tirol entfallen auf den Gebäudebereich. „Wir konnten in Tirol bereits beachtliche Erfolge erzielen, müssen uns aber weiterhin sowohl im Neubau als auch in der Sanierung nach der Decke strecken. Der öffentlichen Hand und den gemeinnützigen Wohnbauträgern kommt dabei speziell in den Ballungsräumen eine bedeutende Rolle zu“, berichtet Geisler. Im Vergleich zu 2005  ist der Energiebedarf im Gebäudebereich um 2,1 Prozent gesunken. Und das, obwohl die Wohnbevölkerung Tirols in diesem Zeitraum um 7,5 Prozent gewachsen ist.

„Ganz nach dem Motto ‚Think Global – Act Local‘ freut es mich ganz besonders, dass die Stadt Innsbruck als Standort für energieeffizientes Bauen gemeinsam mit unseren Bauträgern konkrete Taten setzt“, sagt der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi. So errichtete die Stadt Innsbruck mit der IIG als erste Landeshauptstadt Österreichs alle ihre eigenen öffentlichen Bauten im Passivhaus-Standard, wobei ein Großteil der Gebäude auch zertifiziert wird. Bei Großinstandsetzungen (Generalsanierung) von Bestandsgebäuden der IIG wird der EnerPHit-Standard umgesetzt. Zudem ist die Dekarbonisierung ber der IIG voll im Gange, bei neuen Gebäuden und bei Sanierungen kommen keine fossilen Brennstoffe mehr zum Einsatz. Der Tausch der alten fossilen Anlagen wird im Zuge der Energieraumplanung konsequent im Sinne des Energieplans Innsbruck 2050 bzw. Tirol 2050 energieautonom umgesetzt. Die „Neue Heimat Tirol“ (NHT) wird bis 2030 dank der konsequenten Umsetzung von höchster Energieeffizienz bei allen Neubauten wie auch Altbausanierungen frei von fossilen Energieträgern sein. „Die NHT und die IIG sind richtungsweisende Vorbilder in Österreich“, so Willi. „Sie machen mit ihrer gelebten Unternehmenspraxis deutlich, dass der Passivhaus-Standard und in der Sanierung der EnerPHit-Standard die besten verfügbaren Standards darstellen. Wir wollen sowohl die Regierung als auch alle Stakeholder in den Bundesländern und Gemeinden dazu ermutigen, eben diesen Standard auch tatsächlich auf breiter Ebene umzusetzen.“

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