Fassadenbau
Vorhang aus Glas mit Blick auf den Central Park
Das Gebäude an der Ecke Fifth Avenue zur 57th Street wurde 1940 erbaut und ist seitdem wohl das bekannteste Aushängeschild von Tiffany & Co. Zum ersten Mal seit der Eröffnung wurde die Verkaufsfläche des Luxusjuweliers, die nun unter dem Namen "The Landmark" bekannt ist, umfassend renoviert. Dies beinhaltete auch einen von den Architekturbüros OMA und CallisonRTKL entworfenen VIP-Bereich in den drei obersten Stockwerken auf dem Dach. Fassadenspezialist Seele verantwortete die Konstruktion, Fertigung und Montage der Gebäudehülle des Erweiterungsbaus. Besonders die Montage im Zentrum Manhattans war herausfordernd in der Planung und spannend in der Umsetzung.
Geschwungener Vorhang aus Glas
Highlight des Stores ist die Elementfassade im zehnten Stockwerk. Die Architekten entwarfen hierfür eine Glasbox mit der Optik eines geschwungenen Vorhangs, der durch wellenförmige Glaselemente entsteht. Die 500 m2 große Glasfassade mit einer Höhe von ca. 8,8 m, die sich aus 69 gewellten, warm gebogenen Glasscheiben zusammensetzt, erstreckt sich entlang der Nord- und Westseite. Die Reflektionen im Glas schimmern und glänzen im Sonnenlicht ähnlich wie die edlen Schmuckstücke von Tiffany und sorgen durch den Spiegeleffekt für Privatsphäre im Innenraum.
Herausfordernde Montage mitten in Manhattan
Aufgrund der ungewöhnlichen Glasgeometrie und der engen Platzverhältnisse inmitten von New York City wählte Seele die Umsetzung mit einem hohen Vorfertigungsgrad. Die Bauteile wurden im Werk im deutschen Gersthofen präzise vorgefertigt und vormontiert, sodass sie vor Ort schnell und einfach angebracht werden konnten. Um einen reibungslosen Ablauf auf der Baustelle in New York zu gewährleisten, wurde der Montagevorgang eines Elements am Testgelände in Gersthofen erprobt. Hier kam auch eine speziell entwickelte Sauganlage zum Einsatz, die exakt auf die begrenzten Platzverhältnisse in New York abgestimmt wurde.
Der Einbau vor Ort konnte aufgrund der Dimensionen der Fassadenelemente nur am Wochenende und unter Einhaltung strenger Auflagen stattfinden. Mit einem speziellen Kran wurden die 2,7 t schweren Elemente auf eine Höhe von ca. 40 m gebracht.
Technisches Konzept
Die Fassadenelemente bestehen aus einem Sichtbereich und einer sogenannten „Shadowbox“ – einer Randverglasung. Ein Tragrahmen setzt sich aus eloxierten Aluminium-Strangpressprofilen, verstärkt durch einen Stahleinschub, zusammen. In den Ecken des Elements befinden sich Eckverbinder aus Stahl-Flachprofilen. Zur Lastverteilung sind die Scheiben umlaufend statisch tragend zum Rahmen verklebt.
Der mittlere Durchsichtbereich besteht aus 5,2 m hohen und 2,45 m breiten Zweifach-Isolierverglasungen mit flachen Scheiben auf der Innenseite und gewellten Scheiben auf der Außenseite. Die gewellten Außenscheiben aus warm gebogenem Floatglas bestehen aus vier wellenförmigen Bögen unterschiedlicher Länge und Radien.
Elementfassade Sichtverglasung:
- VSG aus 2 × 6 mm FG (warm gebogen) mit polierter Kante / 1,52 mm PVB
- SZR variable Tiefe mit mind. 18 mm / 90 % Argon
- VSG aus 2 × 8 mm TVG / 1,52 mm PVB
Elementfassade Randverglasung mit "Shadowbox":
- VSG aus 2 × 6 mm FG (warm gebogen) mit polierter Kante / 1,52 mm PVB
- SZR variable Tiefe mit mind. 18 mm / 90 % Argon
- 8 mm ESG
(bt)