CO₂-Reduktion
„Grüner“ Sportwagen
Der Sportwagenhersteller Porsche will die CO₂-Bilanz seiner Fahrzeuge weiter verbessern: Durch den Einsatz von CO2-reduziertem Aluminium und CO₂-reduziertem Stahl.
Wir streben an, die CO₂-Emissionen erheblich zu verringern.
In den nächsten Jahren wird sich viel „grünes“ Metall in den edlen Sportwagen des deutschen Herstellers Porsche finden. Damit arbeite man auf eine bilanziell CO₂-neutrale Wertschöpfungskette seiner Fahrzeuge im Jahr 2030 hin, sagt Barbara Frenkel: „ Die beiden Werkstoffe Stahl und Aluminium spielen eine Schlüsselrolle in unserer Nachhaltigkeitsstrategie.“ Mit dem Stahl von H2 Green Steel und dem Aluminium von Norsk Hydro streben wir an, die durch diese beiden wichtigen Werkstoffe verursachten CO₂-Emissionen erheblich zu verringern“, erklärt Barbara Frenkel, Mitglied des Mitglied des Vorstandes für Beschaffung bei der Porsche AG. Das junge Unternehmen H2 Green Steel plant ab Ende 2025 in Boden (Schweden) Stahl mit erneuerbarer Energie zu produzieren. H2 Green Steel wurde 2020 mit dem Ziel gegründet, die Dekarbonisierung der Stahlindustrie mit grünem Wasserstoff zu beschleunigen. Gründer und größter Anteilseigner von H2 Green Steel ist die Vargas Holding, die auch Mitgründer und einer der größten Anteilseigner des schwedischen Batterieherstellers Northvolt ist. Der Hauptsitz von H2 Green Steel befindet sich in Stockholm, Schweden. Das erste Werk für grünen Stahl wird derzeit in Boden, Nordschweden, errichtet.
Ab 2026 sollen Porsche und direkte Porsche-Lieferanten von Produktionsmaterial mit dem CO₂-emissionsarmen Stahl beliefert werden. Das Material soll über einen der niedrigsten CO₂-Fußabdrücke auf dem Markt verfügen. Dabei setzt H2 Green Steel auf ein zukunftsweisendes Herstellungsverfahren mit Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Energien. Die Erzeugung des Stahls ist somit nahezu CO₂-frei. Laut H2 Green Steel fallen dadurch bis zu 95 Prozent weniger CO₂-Emissionen an als bei der herkömmlichen Stahlerzeugung mit Kokskohle. Bis zu 35.000 Tonnen des CO₂-ärmer produzierten Stahls aus Schweden sollen pro Jahr für die Serienproduktion der Porsche-Fahrzeuge genutzt werden. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 wurden 220.000 Tonnen Stahl in Porsche-Fahrzeugen verbaut.
Der Anteil von Stahl in den Fahrzeugen von Porsche ist in den letzten Jahren kontinuierlich reduziert worden. Inzwischen setzt Porsche im Leichtbau verstärkt auf Aluminium. Stahl ist aber immer noch eines der Schlüsselelemente im Sportwagenbau. Grund sind die hervorragenden mechanischen Eigenschaften. „Energie, Prozesse und Materialien stehen für einen erheblichen Anteil der CO₂-Emissionen in der Lieferkette. Deshalb wollen wir den Einsatz von Kreislaufmaterialien und Ökostrom in den Produktionsprozessen der direkten Lieferanten steigern, um einen Beitrag zu unserem Ziel der Dekarbonisierung zu erzielen“, kommentiert Barbara Frenkel.
Kohlenstoffarmes Aluminium
Hydro wird Porsche und verschiedene Porsche-Lieferanten mit dem CO2-emissionsarmen Aluminium Hydro Reduxa 4.0 beliefern. Dieses Aluminium-Vormaterial verfügt über einen der niedrigsten CO2-Fußabdrücke auf dem Markt und wird mit erneuerbarer Energie produziert. Der CO2-Fußabdruck bezieht sich auf sämtliche Emissionen vom Abbau bis zum Vormaterial. Durch den Einsatz des Materials wird es Porsche bis 2025 möglich sein, die CO2-Bilanz beim Aluminium bei neuen Fahrzeugprojekten auf rund 3,5 Kilogramm pro genutztem Kilogramm Aluminium zu reduzieren. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Wert des gegenwärtig in Europa verbrauchten Primäraluminiums ist 60 Prozent höher.
Um die globale Erwärmung zu reduzieren, müssen wir die Energiesysteme dekarbonisieren und Ressourcen recyceln.
„Um die globale Erwärmung zu reduzieren, müssen wir unsere Energiesysteme dekarbonisieren, die Kreislaufwirtschaft fördern und bereits verwendete Ressourcen recyceln. Aluminium ist ein wesentlicher Faktor beim Übergang zu einer grünen Wirtschaft, aber es braucht emissionsfreie Lieferketten. Die Unternehmen müssen den Weg zu diesem Ziel gemeinsam beschreiten. Wir freuen uns, mit einem Pionier wie Porsche zusammen an der Entwicklung eines nahezu CO2-neutralen Autos zu arbeiten“, sagt Hilde Merete Aasheim, President und CEO von Hydro.
Der Anteil von Aluminium in den Fahrzeugen von Porsche hat sich kontinuierlich erhöht. Das Material ist sogar eines der Schlüsselelemente bei der Transformation eines Elektroautos in einen Sportwagen. Grund sind die hervorragenden mechanischen Eigenschaften durch das geringe Gewicht. Schon heute macht Aluminium etwa 30 Prozent des Gesamtgewichts des Porsche Taycan aus, dem ersten vollelektrischen Sportwagen der Marke. Im Rahmen der anspruchsvollen Dekarbonisierungspläne der beiden Unternehmen hat sich Hydro ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2030 soll das Aluminium, mit denen die Zulieferer von Porsche künftig versorgt werden, CO2-neutral sein. Um die Kreislaufwirtschaft und den CO2-Fußabdruck des produzierten Aluminiums weiter zu verbessern, will das norwegische Unternehmen den Einsatz erneuerbarer Energien bei der Aluminiumproduktion und das Recycling von Verbraucherschrotten fördern. //