Arbeiten genau nach Maß
Metalltechnikerin des Monats ist diesmal Sabrina Weiss. Während der Ausbildung zur Landtechnikerin hat sich bei ihr die Begeisterung zum Schweißen entwickelt. Heute ist sie Metalltechnik-Lehrling bei Metalltechnik Kainz.

In ihrer Jugend hätte sich Sabrina Weiss nicht träumen lassen, dass in der Blech- und Schlossertechnik ihre berufliche Zukunft liegt. „Ich war zwar schon immer handwerklich interessiert, da wir zu Hause eine Landwirtschaft haben und mein Vater Elektriker ist. Dass ich Schlosserin werde, war aber nicht von Anfang an klar.“
Grundlagen in der Schule
Das Interesse für die Metalltechnik ist erst während der Schulzeit entstanden. Weiss hat mit der Ausbildung an der fünfjährigen Francisco Josephinum Wieselburg begonnen, die Schüler*innen in den Fachbereichen Landwirtschaft, Lebensmittel- und Biotechnologie, Landtechnik und Informationstechnologie in der Landwirtschaft ausbildet. „Nach einem Praktikum bei Metalltechnik Kainz, einem Betrieb, der in Dobersberg Metallkonstruktionen im Edelstahl- und Stahlbereich fertigt, habe ich mich nach zwei Jahren Francisco Josephinum für eine Lehre für Metallbau, Blech- und Schweißtechnik entschlossen.“
Die Grundlagen des Maschinenbaus hat sie bereits in der Schule erlernt, hatte dort bereits mit Fräsen und Drehen zu tun. In der Ausbildung sieht sie einen guten Grundstein. „Es gibt viele spannende Projekte, die man mit dem Werkstoff Metall umsetzen kann, egal ob Geländer, Sondermaschinenbauteile, Förderbänder oder Überdachungen.“ Man könne viel Know-how aus der Blech- und Schweißtechnik auch in der Landwirtschaft einsetzen. Den elterlichen Betrieb unterstützt sie derzeit vor allem in der Bodenbearbeitung,also bei grubbern, Aussaat des neuen Getreides, Abfuhr von Erntegut und Waldarbeit.
Bei Metalltechnik Kainz liegen die Aufgaben in ihrem dritten Lehrjahr besonders bei der Erstellung von Edelstahlgeländern – diese Arbeit gefällt ihr am besten. Sie ist aber auch auf Baustellen unterwegs, montiert Geländer wie Überdachungen. „Wir arbeiten viel bei öffentlichen Bauten in Gemeinden, hatten aber auch schon Projekte für Großwohnhäuser mit 200 Wohnungen.“ Als Frau bekomme man dabei vielfach mehr positive Rückmeldungen als Männer. „Aber man muss sich auch mehr beweisen, muss sich voll behaupten“, berichtet die 19-jährige, die in Brunn bei Kautzen lebt, aus ihrem Metall-Alltag.
Vielversprechende Zukunft
Die Metalltechnik ist für sie ein buntes Feld, jeder Kundenwunsch ist anders. „Jedes Geländer und jeder Handlauf sind individuell, keiner gleicht dem anderen.“ Die Arbeit hauptsächlich mit Männern bedeutet für Sabrina Weiss dabei kein Problem. „Ich war schon in der Schule das einzige Mädchen in der Klasse“, erinnert sie sich. „In der Berufsschule gibt es heute noch immer einige traditionell denkende Lehrer, für die es nicht normal ist, dass Frauen diesen Beruf erlernen. Man braucht einfach etwas Durchhaltevermögen, denn die Metalltechnik benötigt mehr Frauen, genauso wie beispielsweise mehr Männer in der Pflege.“ Aufgebaut hat sie dieses Selbstbewusstsein sicher auch in ihrer Freizeit, Sabrina Weiss ist bei der Feuerwehr im Einsatz und Stabführerin bei der Blasmusik. „Wir treten bei Frühschoppen auf oder Marschmusikveranstaltungen“, erzählt sie
Zukunft bereits besprochen
Die Liebe für das Handwerk teilt sie mit einigen ihrer Freundinnen. „Wir sind ein bunter Mix unterschiedlicher Berufsgruppen.“ Die eigene Zukunft bei Metalltechnik Kainz sieht sie in der Konstruktion und Kalkulation im Büro. „Meine Lehrzeit dauert noch ein Jahr, im möchte aber beide Seiten des Berufsbildes kennenlernen, möchte auch Pläne zeichnen.“ Dafür braucht es noch Kurse, die ergänzende Ausbildung ist mit der Geschäftsführung schon besprochen. Die Arbeit im Familienbetrieb will sie im Nebenerwerb weiterführen. (gw)