Ganzglasgeländer

Immer im Lot

Glasbautechnik
29.02.2024

Die Vielfalt der am Markt verfügbaren Ganzglasgeländer-Systeme bringt unterschiedliche Befestigungsmethoden mit sich. Ein wesentlicher Aspekt, der oft vernachlässigt wird, ist die Gebrauchstauglichkeit der Konstruktionen, insbesondere die Leistungsfähigkeit der Befestigung an der unteren Glaskante.
Ganzglasgeländer sind in der modernen Architektur nicht mehr wegzudenken. Sie bieten nicht nur eine ästhetische Bereicherung für Gebäude, sondern erfüllen auch wichtige Sicherheitsfunktionen. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Gebrauchstauglichkeit der Konstruktionen.
Ganzglasgeländer sind in der modernen Architektur nicht mehr wegzudenken. Sie bieten nicht nur eine ästhetische Bereicherung für Gebäude, sondern erfüllen auch wichtige Sicherheitsfunktionen. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Gebrauchstauglichkeit der Konstruktionen.

Die Gebrauchstauglichkeit eines Ganzglasgeländers definiert sich vor allem dadurch, dass es nach einer Belastung durch Stoß oder Windbelastung in seine ursprüngliche Position zurückkehren muss. Diese Forderung ist entscheidend, da die Befestigungstechnik sowohl stabil und langlebig als auch funktional sein muss. Die Konsequenz dieser Fehlstellungen ist letztlich eine unklare und undefinierte Befestigungskonstruktion, die weder den Systemprüfungen noch den statischen Berechnungen entspricht und somit auf deren Sicherheit nicht mehr beurteilt werden kann.
In der Praxis zeigt sich, dass nicht alle Systeme diesen Anforderungen gerecht werden. Die Verwendung von Keilen, Gummiteilen oder anderen Materialien für die Befestigung kann dazu führen, dass das Geländer nach einer Belastung nicht mehr vertikal steht. Ursächlich dafür ist eine Veränderung der Lageposition dieser Materialien, was zwangsläufig eine dauerhafte Schräglage des Glasgeländers zur Folge hat.

Fehlinterpretationen und ihre Folgen

Häufig werden in solchen Fällen die ausführenden Handwerker*innen fälschlicherweise für die Fehlstellungen, mit der Begründung, eine schlechte Montage sei die Ursache, verantwortlich gemacht. Diese Annahme ist in den meisten Fällen unzutreffend. Der wahre Grund für die Veränderung der Position ist vielmehr eine systemimmanente Schwäche, die auf die verwendeten Materialien oder die konstruktive Ausführung zurückzuführen ist. Diese Materialien und Konstruktionen erweisen sich als nicht ausreichend stabil, nicht unveränderlich und nicht langlebig, um eine dauerhafte Gebrauchstauglichkeit zu gewährleisten. Die Folge sind unklare und undefinierte Befestigungskonstruktionen, die den Sicherheitsanforderungen nicht mehr eindeutig entsprechen.
Nicht zuletzt führt diese Fehlinterpretation in der Regel dazu, dass der bzw. die ausführende Handwerker*in auf eigene Kosten eine Neumontage vornimmt, obwohl diese Aufwände von Systembauteilen verursacht wurden, die ihre zugesicherten Eigenschaften nicht erfüllen.

Durch die Anbringung von Gewichten am Handlauf über Umlenkrollen können Horizontallasten simuliert werden, um zu überprüfen, wie sich die Befestigungskonstruktion unter Belastung verhält.

Bernhard Feigl
Ganzglasgeländer

Lösungsansätze und Prüfverfahren

Um die Systemtauglichkeit und Gebrauchstauglichkeit nachzuweisen, kann ein einfaches Experiment durchgeführt werden: Durch die Anbringung von Gewichten am Handlauf über Umlenkrollen können Horizontallasten simuliert werden, um zu überprüfen, wie sich die Befestigungskonstruktion unter Belastung verhält. Bei einem Versuchsaufbau mit einem schmalen Glasgeländer können auch die erforderlichen Gewichte entsprechend reduziert werden. Solche Tests zeigen auf, ob und wie sich die Konstruktion verändert und ob sie nach Entlastung in ihre Ausgangsposition zurückkehrt.

Empfehlungen für Handwerker*innen

Für Handwerker*innen und ausführende Firmen ist es essenziell, auf qualitativ hochwertige und geprüfte Produkte zurückzugreifen und die relevanten Eigenschaften im Vorfeld mit Statiker*innen und Lieferanten zu klären. Die Auswahl eines geeigneten Systems sollte nicht allein auf der Grundlage von Preis oder ästhetischen Aspekten erfolgen, sondern muss die Gebrauchstauglichkeit und langfristige Sicherheit berücksichtigen.

Fazit

Die Gebrauchstauglichkeit von Ganzglasgeländern ist ein kritischer Faktor für die Sicherheit und Funktionalität dieser Konstruktionen. Es ist von höchster Bedeutung, dass alle Beteiligten – von den Systemlieferanten über die ausführenden Handwerker*innen bis hin zu den Statiker*innen – die Bedeutung der Gebrauchstauglichkeit erkennen und entsprechende Prüfverfahren anwenden, um die langfristige Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten.
(bt)

Video "Immer im Lot"

Nach einer Belastung müssen Glasgeländer wieder in ihre Ursprungsposition zurückkehren – das ist die Grundvoraussetzung für jede statische Beurteilung und wird in allen Normen verlangt. Drei Versuche beweisen: "GM Railing Double" erfüllt diese Anforderung durch eine materialgerechte Verklebung und eine spannungsfreie, linienförmige Glaslagerung.
Hier geht es zum Video.

Branchen
Glas