Coole Strategie, heißer Sand

01.07.2016

Von: Harald Jeschke
Machen Sie sich einen schönen Urlaub: ­Zeichnen und malen Sie Luftschlösser und Ideen für die kommende Zeit.

Die Vorsätze für den Urlaub klingen entschlossen: „Im Urlaub werde ich keine Minute lang an die Firma denken.“ Oder: „ Jetzt können mich alle einmal für drei Wochen vergessen.“ So werden „Freiheit und Distanz auf Zeit“ herbeigeredet für die angeblich schönste Zeit des Jahres. Erholung muss sein. Familie und Hobbys sind wichtig. Neue Eindrücke laden den Kreativ-Akku auf. Das alles ist unbestritten. Bleibt aber immer noch die Frage nach dem persönlichen „Wie“ …

Warum boomen das Kritzeln, das Skizzieren und das Malen so sehr, dass die Hersteller von Buntstiften und Wasserfarben Sonderschichten einlegen müssen, um den Bedarf befriedigen zu können? Weil plötzlich alle „Künstler“ werden wollen? Sicher nicht. Sondern weil es Spaß macht, entspannt und etwas in uns entstehen lässt, das kein Computer und kein Bildschirm der Welt zu produzieren imstande ist: Bilder, Begriffe und Gefühle, die sich zu etwas Einzigartigem verbinden. Zu einem ganz persönlichen Werk. Entscheidend ist, dass unser Geist entspannt und frei wird für Inspiration und für die absichtslose Leichtigkeit im Umgang mit Fineliner, Papier und Farbe: Notizen und Skribbles, die ohne jeden Perfektionszwang entstehen, wecken und stärken das Analoge in uns … und genau das ist das Kapital des Tischlers.

Etwas gemeinsam unternehmen, hinauspaddeln oder sich vom Wasser in den Ruhe-Modus schaukeln lassen. Schlapfen anziehen für die ganz entspannte Gangart des planlosen Schlenderns. Und einen Skizzenblock samt wasserfestem Fineliner bei der Hand haben für ein ganz und gar anderes Wahrnehmen von Eindrücken, Stimmung und Umgebung. Einfach festhalten, was Ihnen einfällt und keine Perfektion anstreben. Sie wollen Ideen ausdrücken, und die Form ist egal. Zeichnen und malen wie die Kinder, die „einfach so“ loslegen. Und es stimmt nicht, dass Sie nicht zeichnen können. Sie haben es vielleicht nur schon lange nicht mehr getan.

Es gibt in diesen Zeiten wohl nur sehr wenige Unternehmer, die ein Big Picture von der Zukunft ihrer Firma haben. Aber viele kleine Bilder, die wir ganz spontan und ohne den unerbittlichen Zensor unserer Vernunft festhalten, aktivieren unsere grauen Zellen und verbinden sich zu einem ganzen Netzwerk an wünschenswerten Zukunftsbildern. Ganz weit weg von Büro und Werkstatt.  Machen Sie sich einen schönen Urlaub: Zeichnen und malen Sie Luftschlösser und Ideen für die kommende Zeit …, und lassen Sie sie wieder los. Sie haben sie ja festgehalten und werden sich beim Betrachten wieder genau daran erinnern, was Sie damit gemeint haben. Dann sind Sie in den Burgen von morgen angekommen.

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Tischlerei