Lieferkette

Die sieben Formen der Dienstleistung in der Industrie 4.0

Industrie 4.0
15.06.2019

Von: Redaktion Metall
Aktualisiert am 27.07.2021
Die Fraunhofer-Arbeitsgruppe Supply Chain Services (SCS) untersuchte gemeinsam mit dem deutschen Verband Technischer Handel (VTH) die Dienstleistungen im Technischen Handel. Einem neuen Whitepaper zufolge lassen sich dort sieben Dienstleistungstypen ermitteln, die das Produktsortiment ergänzen.

Das Whitepaper erläutert diese einzelnen Leistungstypen und versieht sie mit anschaulichen Beispielen aus der Praxis. "Die Technischen Händler sind keine 'Kistenschieber' oder 'Boxmover', sondern tragen mit ihrer Wertschöpfung dazu bei, die Prozesskosten ihrer Kunden zu senken. Und genau das ist ein Hauptinteresse der Industrie unter 4.0-Vorzeichen", so Thomas Vierhaus, Hauptgeschäftsführer des VTH im Vorwort des neuen Whitepapers.

Zu den Kompetenzen der Technischen Händler zählen neben der klassischen Fachberatung auch wissensbasierte Customer Services und IT-Dienstleistungen wie die Integration von E-Shops und E-Procurement-Systemen. Und vor allem zählen hierzu alle Dienstleistungen rund um das Produkt: Von der Bedarfsanalyse und Produktauswahl über die Installation bis zur Einweisung der Mitarbeiter vor Ort. Dazu kommen logistische Leistungen von der Just-in-Time-Belieferung über das komplette C-Teile-Management bis hin zur standortübergreifenden Materialbewirtschaftung.
Mit seinen kundenspezifischen Dienstleistungen hebt sich der Technische Handel von der Konkurrenz des Versand-und Online-Handels ab. Die sieben von den Experten identifizierten Dienstleistungstypen sind:

1. Produktnahe Dienstleistungen, zum Beispiel kundenspezifische Anpassungen, Montage, Wartung & Instandhaltung, Monitoring und vieles mehr. Ziel ist, die Produktivität der Unternehmen zu sichern und zu steigern.

2. Wissensintensive Dienstleistungen sind unter anderem Beratung, Schulung und Unterweisung, Planungsleistungen, Konstruktionsdienstleistungen im Zusammenhang mit Maschinen und Anlagen sowie die analytische Mitarbeit bei der Optimierung von Produkten, Prozessen und Sicherheitsfragen.

3. Logistische Dienstleistungen enthalten Abhol- und Lieferservice, Lagerung und Beschaffungsmanagement unterschiedlichster Art. Sie sind "Stellschrauben der Kostenjustierung" und erhalten durch die Vernetzung zwischen Hersteller, Logistikdienstleister, Handel und Kunde in der Lieferkette einen immer höheren Stellenwert.

4. IT-Dienstleistungen verbessern durch diverse Schnittstellen und elektronische Anbindungen (z.B. EDI) die Potenziale in der Wertschöpfungskette der herstellenden und abnehmenden Industrien.

5. Customer Services. Online-Shops, Katalogservices und Informationsbereitstellung werden durch persönliche Beratungen im Vertrieb und im Fachmarkt ergänzt. Die Verknüpfung verschiedener Online- und Offline-Vertriebskanäle bzw. Multi- und Cross-Channel-Services gehören heute zum zeitgemäßen "Einkaufskomfort".

6. Finanzdienstleistungen wie die Zwischenfinanzierung unterstützen die Leistungskraft der Kunden. Weiters ersparen Konsignationslager der Technischen Händler den Kunden die Investitionskosten und die Kapitalbindung eines eigenen Waren- und Teilelagers.

7. Herstellerbezogene Dienstleistungen wie Marktanalysen oder das Vorantreiben von Produktverbesserungen gehören zum Portfolio des Technischen Händlers. Seine Marktnähe und Praxiskenntnisse machen aus dem Händler einen gefragten Partner für die herstellenden und abnehmenden Industrien.

Kostenfreier Whitepaper-Download: www.vth-verband.de/whitepaper

VTH

Der deutsche VTH Verband Technischer Handel ist ein Fach- und Berufsverband von rund 270 Großhändlern für industriellen und technischen Bedarf im deutschsprachigen Raum. Mit ihren insgesamt über 400 Verkaufsstützpunkten versorgen die Mitgliedsunternehmen Industrie, Handwerk und Gewerbe mit technischen Produkten und persönlichen Schutzausrüstungen sowie vielfältigen Dienstleistungen.

[Quelle: METALL 6/2019]

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