Wirbel um Matratzen

BASF
18.10.2017

 
Der deutsche Chemiekonzern BASF hat mit Dichlorbenzol verunreinigtes Material hergestellt, das etwa bei der Herstellung von Matratzen eingesetzt wird. Auch heimische Hersteller stoppten daraufhin die Produktion – mittlerweile gibt es Entwarnung.
Nachdem der Herstellungsfehler bei BASF bekannt geworden war, stoppten auch zahlreiche Hersteller von Matratzen vorübergehend ihre Produktion.
Nachdem der Herstellungsfehler bei BASF bekannt geworden war, stoppten auch zahlreiche Hersteller von Matratzen vorübergehend ihre Produktion.

Der deutsche Chemiekonzern BASF hat zwischen 25. August und 27. September 7500 Tonnen TDI hergestellt, die eine deutlich erhöhte Konzentration an Dichlorbenzol (DCB) aufwiesen. TDI (Toluoldiisocyanat) ist ein Grundprodukt für Herstellung von Polyurethan, das etwa auch bei der Produktion von Schaumstoff bzw. in weiterer Folge für Matratzen eingesetzt wird. DCB wiederum ist eine farblose Flüssigkeit, kann Haut, Atemwege und Augen reizen und steht im Verdacht, Krebs zu verursachen.

Risikobewertung 

Nachdem der Herstellungsfehler bei BASF bekannt geworden war, stoppten auch zahlreiche Weiterverarbeiter und Hersteller von Matratzen und Polstermöbeln in Österreich vergangene Woche vorübergehend ihre Produktion und verhängten Auslieferungsstopps bei betroffenen Produkten. Am Donnerstag, 12.Oktober, gab es schließlich Entwarnung: BASF-Experten hatten im Rahmen einer Risikobewertung erste Untersuchungen an verunreinigten Schäumen durchgeführt. „Die Ergebnisse und weitergehende Berechnungen zeigen, dass nicht von einer Gesundheitsgefährdung auszugehen ist“, teilte das Unternehmen mit.

Matratzenverband informiert

Auch der deutsche Matratzenverband meldete unter Berufung auf BASF-interne Untersuchungen, dass selbst bei der höchsten anzunehmenden Belastung von Matratzen mit DCB keine Gefahr für Verbraucher von diesen Produkten ausgehe. Die Erklärung dafür: Unmittelbar nach der Herstellung des Schaums beginne sich das DCB darin zu verflüchtigen, sodass sich der Gehalt im Schaum bereits nach einem Tag halbiere, heißt es auf der Website des deutschen Verbandes. „Wenn man davon ausgeht, dass es mindestens eine Woche dauert, bis aus einem Schaumblock eine Matratze entstanden ist, die in den Handel gelangt, hat sich der DCB-Wert nach Information der BASF auf zehn Prozent der ursprünglichen Belastung reduziert.“

Der Verband der deutschen Möbelindustrie hat mittlerweile ebenfalls erklärt, dass keine Gesundheitsgefährdung vorliege und verweist dabei neben BASF auch auf eigene Überprüfungen.

Aktuelle Informationen gibt es auch unter www.basf.de und www.matratzenverband.de

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Tischlerei