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Aktuelle Umfrage BAU
17.04.2024

Die Bauzeitung wollte wissen, was das Baugewerbe von der Thermischen Bauteilaktivierung hält und wie intensiv es diese Technologie bereits einsetzt. Die Antworten: viel und ziemlich.

Die Thermische Bauteilaktivierung (TBA) wird immer beliebter. Dabei macht man sich die Eigenschaft des Betons zunutze, als Speichermasse zu wirken. Der Beton nimmt Wärme oder Kälte von einem Medium wie Luft oder Wasser auf, speichert sie und gibt sie zeitversetzt an die Umgebung weiter. Zur thermischen Aktivierung der Flächen werden Rohre in Decken oder Wände verlegt, durch die Wasser oder Luft zirkuliert. Der Raum wird geheizt oder gekühlt. Die Temperaturen, die ins System eingeführt werden, können dabei relativ niedrig oder hoch sein. In anderen Worten: Der Energieaufwand ist vergleichsweise gering: Für eine Kühlung im Sommer genügt beispielsweise eine Temperatur zwischen 18 und 22 Grad Celsius. Zudem lässt sich die TBA sehr gut mit einer Wärmepumpe kombinieren.

Im Baugewerbe angekommen

Es ist daher nicht verwunderlich, dass die TBA in den vergangenen Jahren immer mehr an Verbreitung gefunden hat – vor allem bei Bau von Büroflächen und im großvolumigen Wohnbau. Aber auch im privaten Wohnbau wird diese Technik immer beliebter. Anlass genug für die Bauzeitung, zu ermitteln, wie weit das Thema mittlerweile beim Baugewerbe angekommen ist. Die aktuelle Umfrage der Bauzeitung widmete sich deshalb der Thermischen Bauteilaktivierung. Die Antwort in Kurzform: Ja. Sie ist angekommen.

Im Detail schaut es folgendermaßen aus: 31,2 Prozent der befragten Leserinnen und Leser geben an, sich bei der TBA gut auszukennen. 15,6 Prozent haben die Technik schon einmal umgesetzt und 12,5 Prozent setzen sie laufend um. Das sind zusammengerechnet deutlich mehr als die Hälfte. 34,4 Prozent antworten zudem, schon mal davon gehört zu haben. Nur 6,2 Prozent sagt das Thema gar nichts.

Dieser positive Befund erhärtet sich bei der nächsten Frage. Sie lautet: „Wie bewerten sie die Thermische Bauteilaktivierung?“ Die Antwort „Ist ein guter Ansatz und wird immer wichtiger“ wird dabei von 56,2 Prozent der Befragten gewählt – ein Wert, über den sich jeder Spitzenpolitiker freuen würde. „Ist interessant, aber in der Umsetzung zu kompliziert und teuer“, meinen dem gegenüber vergleichsweise geringe 15,6 Prozent. 6,2 Prozent halten gar nichts von der TBA. Ähnlich hoch ist der Anteil der Befragten, die sich zu wenig auskennen, um ein Urteil abzugeben. Die verbleibenden 15,6 Prozent sind relativ indifferent und „setzen das um, was der Bauherr wünscht“.

Die dritte Frage sollte einen Hinweis auf das mittelfristige Potenzial geben. „Wie stark werden Sie die Bauteilaktivierung in den nächsten Jahren bei Ihren Projekten vermutlich umsetzen?“, wollte die Bauzeitung wissen. Bei 40,6 Prozent wird sich die Bedeutung der TBA in den kommenden Jahren noch in Grenzen halten Sie antworteten mit „bei bis zu 10 Prozent unserer Projekte“. Die Mehrheit der befragten Leserinnen und Leser erwartet allerdings, dass die TBA bei mindestens 20 Prozent ihrer Projekte eingesetzt wird: 12,5 Prozent antworteten „bis zu 20 Prozent“, 18,8 „bis zu 30 Prozent“, 15,6 „bis zu 50 Prozent“ und 12,5 sogar „mehr als 50 Prozent“.

Dieses Verhältnis spiegelt sich auch bei den offenen Kommentaren wider: Die positiven Statements überwiegen gegenüber den indifferenten und eher negativen Aussagen. Die TBA „kann einen qualitativ großen Teil vom guten Raumklima beim Massivbau abdecken“, schrieb eine Leserin oder ein Leser. Andere meinten: „Aufgrund der heißen Sommertage wird diese Technik immer wichtiger“ oder „Ist eine wirtschaftliche Lösung, um ein gut gedämmtes Gebäude zu konditionieren“. Sehr zufrieden dürfte auch diese Leser*in sein: „Auf Grund von langjähriger Eigenerfahrung kann ich die positiven Eigenschaften über alle Jahreszeiten bestätigen, betrachte es als Baustein gegen den Klimawandel.“

Einen Nachteil hat das System allerdings auch. Auf diesen weist ein anderer Kommentar hin: „Vorteil, Niedertemperatursystem ist gut zur Betriebskosteneinsparung. Nachteil, träges System.“

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