Brandschutz im Holzbau

OIB
20.10.2014

 
Bei der Fachveranstaltung des Möbel- und Holzbau-Clusters konnten sich am 12. Juni 130 Teilnehmer im Messezentrum Wels über die allgemeinen Änderungen der OIB-Richtlinie 2 und die daraus resultierenden Auswirkungen auf den Holzbau in Oberösterreich informieren. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte.
130 Besucher informierten sich bei der MHC-Vortragsreihe über die allgemeinen Änderungen der OIB-Richtlinie 2 im Bereich des Brandschutzes und verfolgten gespannt die Vorträge der Fachexperten.

Autor: Stephan Hölzl

Mit dem Ziel einer Harmonisierung bautechnischer Vorschriften wurden die OIB-Richtlinien in der Generalversammlung des österreichischen Instituts für Bautechnik im Jahr 2007 beschlossen. Aufgrund neuer Erkenntnisse wurden sie 2011 novelliert, wobei inhaltliche Änderungen aufgenommen wurden. Der Schwerpunkt der vom Möbel- und Holzbau-Cluster initiierten und organisierten Veranstaltung lag genau dort, wo die OIB-Richtlinien für den Holzbau die wohl größte praktische Bedeutung haben – auf der OIB-Richtlinie 2 im Bereich des Brandschutzes. So wurden im Rahmen der Vortragsreihe nicht nur die allgemeinen Änderungen erörtert, sondern jene Änderungen der Richtlinien erklärt, die sich auf den Einsatz von Holz als Baustoff auswirken.

OÖ. Baurechtsnovelle 2013 

Den Auftakt zur Veranstaltung machte DI Harald Goldberger vom Bezirksbauamt Linz mit einem Überblick über die derzeitige Gesetzeslandschaft in Oberösterreich. Im Rahmen seiner Präsentation wurden die Änderungen der seit 1. 7. 2013 geltenden Bestimmungen laut dem Oö. Bautechnikgesetz 2013, der Oö. Bautechnikverordnung 2013 und der Oö. Bauordnungsnovelle 2013 bearbeitet. Hier wurde u. a. auf Änderungen in den Begriffsbestimmung oder auf die neuen Abstandsbestimmungen für Gebäude und Schutzdächer hingewiesen.

Technische Umsetzungen

Weiters lieferte DI Goldberger einen Überblick über die im Rahmen der Oö. Bautechnikverordnung übernommenen OIB-Richtlinien und deren Geltungsbereiche in Oberösterreich. Die wesentliche Gliederung der OIB-Richtlinie 2 erfolgt nach den Gebäudeklassen und deren Schutzzielen. 
Konkrete Antworten auf die Frage, wie diese Schutzziele im Holzbau erreicht werden können, lieferte DI Dr. Martin Teibinger von der Holzforschung Austria. Er visualisierte die technischen Anforderungen der einzelnen Gebäudeklassen und präsentierte praxisorientierte Lösungen für den Holzbau. Darunter konkrete Beispiele und Aufbauten für Trennwände und Bauteilanschlüsse sowie Detaillösungen.

Brandschutzkonzepte

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Definition der Brandabschnitte und der Präsentation von Prüfmethoden und -versuchen. Ein wesentlicher Vorteil der OIB-Richtlinie 2 liegt in der Möglichkeit, laut dem OIB-Leitfaden „Abweichungen im Brandschutz und Brandschutzkonzepte“ von den Anforderungen der Richtlinie abzuweichen, sofern die Einhaltung der Schutzziele in vollem Umfang, wie durch die OIB-Richtlinie gefordert, erreicht und nachgewiesen wird. Mit einer Präsentation von Beispielen für effiziente Brandschutzplanung unter diesen Gesichtspunkten beendete Dipl.-HTL-Ing. Gerhard Leibetseder vom IBS in Linz die Vortragsreihe. Überdies beantwortete er unterschiedlichste Fragestellungen zur maximalen Geschoßzahl in Holzbauweise, der maximalen Höhe von Holzfassaden, der Zulässigkeit von unterschiedlichen Dämmstoffen innerhalb von Holzkonstruktionen oder Fragen rund um Aufstockungen. 

Links
www.oib.or.at
www.m-h-c.at

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