Porträt

Hochwertig und individuell

Innenraumgestaltung
21.04.2023

In dritter Generation werden in der Tischlerei Edtmayer im oberösterreichischen Mondsee Einrichtungsideen realisiert, die in Sachen Optik und Haptik höchste Ansprüche erfüllen.

Türen
Bei der Realisierung von Innentüren ist der Betrieb verlässlicher Ansprechpartner.

Die Produktion von Haustüren und Fenstern war es, die Johann Edtmayer sen. Ende der 1950er-Jahre dazu veranlasst hat, einen Betrieb im Salzburger Seengebiet zu gründen. Mittlerweile – und über 60 Jahre später – ist der Betrieb in dritter Generation verlässlicher Ansprechpartner für Wohnideen und Einrichtungskonzepte im Privatbereich. Dabei hat sich das Geschäft weg von Haustüren und Fenstern hin zum Komplettanbieter im Innenbereich entwickelt. "Im Möbelbau gibt es fast nichts, was wir nicht anbieten“, erzählt Thomas Edtmayer. Der 33-jährige Tischlermeister hat den Betrieb vor drei Jahren von seinem Vater Johann Edtmayer übernommen. Und damit nicht nur das Personal mit sieben Mitarbeitenden, sondern auch einen über die Jahre nicht nur stabil aufgebauten, sondern auch komplett neu errichteten Betrieb. So wurde schon vor zehn Jahren nicht nur ein neues Lager, sondern auch ein großer Schauraum gebaut – vor fast vier Jahren hat auch die Produktion ein neues Zuhause bekommen. Für die Familie hat das gleich mehrere Vorteile: Neben der dringend benötigten Erweiterung ist so nicht nur mehr Platz vorhanden, auch die 2,5 Kilometer "kurze" Distanz zum Wohnhaus sorgt für mehr Balance zwischen Beruf und Privatleben.

Tischlerei mit zuverlässigem Wachstum

Mitarbeiter*innen
So sieht geballter Zusammenhalt aus: Johann, Theresia und Thomas Edtmayer (v. l.) mit ihrem Team.

Im Gespräch mit Thomas Edtmayer hat man aber ohnehin das Gefühl, dass es sich bei ihm und seiner Berufswahl eher um Berufung als Beruf handelt. Schon als Kind war für ihn klar: Der Bezug zum Werkstoff Holz ist etwas ganz Besonderes. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Stefan hat er den Beruf auch im elterlichen Betrieb erlernt, den Meisterkurs hat er vor zwölf Jahren in Hallstatt erfolgreich absolviert, bis 2020 Johann Edtmayer schließlich das Zepter an seinen ältesten Sohn übergeben hat. Was freilich nicht bedeuten soll, dass er mit Pensionsantritt eine ruhige Kugel schiebt: Gemeinsam mit seinem Sohn ist er noch immer tagtäglich mit viel Elan im Betriebsalltag integriert. Das insgesamt neunköpfige Team wird übrigens auch immer von einem Lehrling unterstützt. "Es ist uns besonders wichtig, unsere Fachkräfte selbst auszubilden“, erzählt Thomas Edtmayer. "Glücklicherweise haben wir auch nie Probleme, gute Lehrlinge zu bekommen.“ Das mag wohl nicht nur am guten Ruf des Unternehmens weit über die Salzburger Landesgrenzen hinaus liegen, sondern auch an der geringen Fluktuation – alle im Betrieb arbeitenden Mitarbeiter wurden selbst ausgebildet und sind nach ihrem Lehrabschluss dem Betrieb treu geblieben.

Vielfältige Handwerkskunst

Schlafzimmer
Vom Boden über Betten bis zum Schrankverbau: Innenräume werden auf Wunsch mit fast allen Materialien geplant und realisiert.

Zu bestaunen ist das Inneneinrichtungs- Know-how des Teams im großzügigen Schauraum, der zahlreiche Besucher*innen anlockt – und das nicht nur zu den Öffnungszeiten: "Durch die gute Lage direkt an der Bundesstraße und unweit der Autobahnabfahrt kommen nicht nur viele Stammkunden an geplanten Terminen, sondern auch potenzielle Neukunden oft zufällig vorbei“, so Edtmayer. Dort kann ein komplett funktionaler Wohntraum bestaunt werden – von der Küche übers Essbereiche bis hin zum Schlafzimmer.

Geschätztes, aber schwankendes Bettengeschäft

Schlafzimmer
Wird nach wie vor gerne nachgefragt: Bett aus Zirbe.

Ganz wichtig: Der Traditionsbetrieb stellt auch noch selbst Betten her. "Das Bettengeschäft ist immer wieder schwankend“, so Edtmayer weiter. "Aber wir merken an der Kundenresonanz, dass es nach wie vor ein wichtiges Produkt ist, das hochgeschätzt wird.“ Neben Eichenholz ist es nach wie vor auch die Zirbe, die gerne gewählt wird. "Dabei ist uns wichtig, dass wir ausschließlich heimisches Zirbenholz verwenden.“ Auf die Frage, mit welchem Material der Tischlermeister am liebsten arbeitet, wird die Liebe zum Werkstoff sichtbar: "Holz ist Holz“, schmunzelt Edtmayer. Darüber hinaus sei es derzeit auch aufgrund des aktuellen Trends zu rustikalen Hölzern deutlich einfacher, Projekte zu realisieren. "Früher wollten Kunden oft Möbel, die wenig oder gar keine Äste aufweisen – heute gilt das Motto: je wilder, desto besser. Das macht es für uns natürlich auch viel einfacher in der Beschaffung der Hölzer.“

Küche
Moderner Materialmix und innovative Raumplanung stehen bei der Küchenplanung im Fokus.

Auch auf die Kombination mit anderen Materialien wird viel Fokus gelegt – so wird im Küchenbereich die robuste und langlebige Holz-Stein- Kombination oft nachgefragt, während im Bad auch hochfunktionale und innovative Materialien wie Corian zum Einsatz kommen. Im Wohnzimmer braucht es neben der Expertise in der Verarbeitung von Holz und Glas auch zusätzliches Know-how in der Auswahl und Verarbeitung von Stoffen. Und nicht zuletzt ist Thomas Edtmayer in vielen Fällen auch erster Ansprechpartner, wenn es um die optimale Lichtplanung in und rund um den Möbelbau für seine Kund*innen geht.

Küche vom Tischler zahlt sich aus

Dass der junge Tischlermeister aber nicht nur am Reißbrett plant, sondern natürlich auch mit seinem Montageteam unterwegs ist, versteht sich dabei quasi von selbst. Und das wissen nicht nur die Kund*innen zu schätzen, sondern auch er selbst: "Für mich ist es das größte Geschenk, in die zufriedenen Gesichter meiner Kunden zu sehen, wenn ein Raum fertig eingerichtet ist oder ein Möbelstück ausgeliefert wird. Dieser direkte Austausch macht das Handwerk erst komplett.“

Küche
Alleine im ersten Quartal wurden schon mehr als 20 Küchen bestellt.

Dass das auch die Kunden zu schätzen wissen, spiegelt sich übrigens auch in der Auslastung wider: Alleine im ersten Quartal wurden schon mehr als 20 Küchen bestellt. Gerade hier merkt Edtmayer an, dass die Industrie gar kein so großer Mitbewerb sei: "Erstens investieren viele Kunden gerne mehr in eine ordentliche und qualitativ hochwertige Küche und zweitens kann der Tischler in vielen Fällen ohnehin preislich mit den größeren Möbelhäusern mithalten.“ Viele Kund*innen würden nicht glauben, dass sich die Küche vom Tischler auszahlt, dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Genau dann nämlich, wenn eine Steinplatte dazukommt oder Sondermaße gefragt sind. "Hier merkt man schnell, dass sich hochwertiges Handwerk auszahlt – auch die Montage ist in der Regel weitaus weniger aufwendig und natürlich professioneller als diejenige, die der Handel anbieten kann.“

Stabiles Team ist Trumpf

Ein konstant hohes Qualitätsniveau ist für den Betrieb dabei ohne Frage ein hohes Gut, das Thomas Edtmayer erhalten will: "Mein Wunsch ist es, den Betrieb gesund und stabil weiterzuführen.“ Ein Ausbau der Kapazitäten sei deshalb derzeit nicht geplant – aus gutem Grund, schließlich ist man mit einem stabilen Team eher in der Lage, konstant hohe Qualität zu bieten. "Für mich ist es wichtig, das Erbe meines Großvaters und Vaters in Ehren zu halten und erfolgreich weiterzuführen“, so Edtmayer. (kk)

Branchen
Tischlerei