Metalltechnik Österreich

Unterstützung für den Nachwuchs

Bundesinnung
15.11.2022

Von: Redaktion Metall
Der Bundesinnungsausschuss Metalltechnik (BIAS) tagte im Rahmen des Bundeslehrlingswettbewerbs in Klagenfurt.
formell gekleidete Menschen sitzen an Tischen mit Kuchen und Getränken
Herbstsitzung des Bundesinnungsausschusses in Klagenfurt.

Der diesjährige Bundeslehrlingswettbewerb der Metalltechniker*innen vom 14.–15. Oktober in Klagenfurt am Wörthersee war für die Bundesinnung Anlass, ihre Herbst-Sitzung am 15. Oktober in Klagenfurt abzuhalten und so ihre Unterstützung für den Berufsnachwuchs zu zeigen. Im Anschluss an die Sitzung besuchten die Ausschussmitglieder mit Bundesinnungsmeister KommR Harald Schinnerl an der Spitze den Austragungsort und nahmen an der abendlichen Siegerehrung teil.

Der Bundesinnungsmeister berichtete in der Sitzung über verschiedene gut funktionierende Kooperationen mit Verbänden wie den Österreichischen Stahlbauverband und der Arbeitsgemeinschaft der Hersteller von Metall-Fenster/Türen/Tore/Fassaden, mit denen Synergien in der Interessenarbeit genützt werden. Er weist auch auf den begonnenen Prozess der Schaffung einer neuen Ausbildung eines Metallbau-Meisters auf NQR-Stufe 7 hin, für den gerade ein Qualifikationsstandard ausgearbeitet wird.

KommR Andreas Lahner, Bundesinnungsmeister-Stellvertreter, konzentrierte sich in seinem Bericht auf die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung und die Situation am österreichischen Arbeitsmarkt für Metalltechniker*innen. Verbunden damit war auch ein Ausblick auf die bevorstehenden KV-Verhandlungen, bei denen Lahner die Verhandlungsgemeinschaft der Arbeitgeber für das Metallgewerbe anführt. Er wies darauf hin, dass aufgrund der Energiekostensteigerungen und hohen Inflation schwere und harte Verhandlungen bevorstehen.

In den Berichten aus den Arbeitsausschüssen und Berufsgruppen ging es wieder abwechslungsreich zu, da die Ausschussmitglieder über aktuelle Projekte der Metalldesigner*innen, Gießer*innen und Oberflächentechniker*innen genauso gehört haben, wie über die Schmiede- und Sicherheitstechnik oder von den Land- und Baumaschinentechniker*innen.

Den Oberflächentechniker*innen machen die bekannt gewordenen Pläne, die Lehrberufsschule Ferlach nach Villach zu verlegen, am meisten Sorgen. Die Berufsgruppe sieht in der geplanten Veränderung eine Gefährdung der Ausbildung. Die Bundesinnung hat ihre Befürchtung dem Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser mitgeteilt und hofft auf die Berücksichtigung ihrer Position. Zudem gibt es in der Oberflächentechnik-Branche auch Sorgen über das befürchtete Verbot von Chrom VI, wodurch bestimmte Verchromungsvorgänge in Zukunft nicht mehr möglich sein könnten.

Der neue Lehrberuf "Sicherheitstechnik" als neues Hauptmodul in der bestehenden Metalltechnik-Ausbildung wurde vom Bundesinnungsmeister und Christian Adamovic, stv. Innungsmeister in Wien und Vorsitzender des Arbeitsausschusses Sicherheitstechnik in einer Pressekonferenz am 27. September vorgestellt.

Schmiedebeauftragter Hans Schmutz informierte die Runde, dass es nach einem langwierigen Prozess nun gelungen ist, das Freihandschmieden in die österreichische Liste der immateriellen Kulturgüter aufzunehmen. Josef Frech von den Hufschmieden konnte stolz berichten, dass die Erneuerung von Werkzeugen und Geräten in der Werkstätte in Oberösterreich, wo die Bundesinnung den alljährlichen Hufbeschlagskurs abhält, abgeschlossen ist. Die feierliche Wiedereröffnung der Schmiedewerkstatt findet am Freitag, dem 11. November im Pferdesportzentrum Stadl Paura statt, zu der Frech im Namen der Berufsgruppe recht herzlich einlud.

Forcierte Imagepflege

Besonderes Interesse bei den Sitzungsteilnehmer*innen hat der Bericht von DI (FH) Martin Hartl hervorgerufen. Er setzte den Ausschuss als Vorsitzender des Öffentlichkeitsausschusses davon in Kenntnis, dass in Kürze die bereits beschlossene Social-Media-Kampagne der Bundesinnung zur Imagepflege der Metalltechnik und aller Berufsgruppen gestartet wird. Die Ausschussmitglieder zeigten sich von den eingesetzten bewegten Bildern und den eingerichteten News-Bereich auf der neuen Homepage begeistert und segneten den präsentierten Entwurf und das Konzept einstimmig ab. Die neue PR-Linie der Bundesinnung wird in Zukunft entscheidend die Öffentlichkeitsarbeit bestimmen und soll zu einem realitätsnahen Bild der Berufe der Metalltechnik beitragen.

Große Einigkeit

Am Ende der Sitzung zeigte sich Bundesinnungsmeister Schinnerl sehr zufrieden: "Alle Anträge wurden einstimmig gefasst, was die Geschlossenheit und konstruktive Zusammenarbeit im Ausschuss zeigt. Nach stundenlangen Beratungen und interessanten Berichten freuen wir uns nun auf den Besuch des Bundeslehrlingswettbewerbes, wo gerade fest gearbeitet wird. Wir alle hier im Ausschuss stehen fest hinter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und unserem Berufsnachwuchs. Sie sind die Zukunft unseres Berufsstandes, wofür wir in der Sitzung einige sehr wichtige Weichen gestellt haben. Ich danke allen, die dabei mitarbeiten und für den Zusammenhalt unter den Metalltechnikerinnen und Metalltechniker etwas beitragen."

[gr] - [Erschienen in: METALL 11/2022]

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