Heimische Biomassekesselhersteller sparen CO2 ein

Klima
11.12.2015

Von: Redaktion Gebäudeinstallation
Die vom 30. November bis 11. Dezember 2015 in Paris stattfindende UN-Klimakonferenz stellt eine große Chance dar, um wirksame Maßnahmen gegen den weltweit ständig steigenden CO2-Ausstoß und die damit verbundene entstehende Erderwärmung zu setzen. 

Allerdings treffen hier Staaten mit unterschiedlichsten Interessen zusammen: Die einen setzen sich für eine neue Zielvereinbarung ein, andere hoffen, dass nicht weiter an der Verpflichtung zur CO2 Reduktion festgehalten wird. Da das Abkommen nach der UNO-Klimatagung in Lima vor einem Jahr in seinen Grundzügen aber schon feststeht, kann man jetzt schon sagen, dass die Internationale Klimapolitik nicht erfolgreich sein wird und die für das Weltklima so wichtige Reduktion der CO2-Belastung nicht erreicht werden kann. Ein Hoffnungsschimmer in dieser Diskussion sind die heimischen Biomassekesselhersteller. Sie produzieren und vertreiben Produkte, die weltweit abgesetzt werden und erfolgreich den fossilen CO2-Ausstoß reduzieren. Allein von der Firma ÖkoFEN in Niederkappel/OÖ. wurden bisher weltweit 70.000 Pelletskessel installiert, damit wird eine CO2-Einsparung von 763.000 Tonnen jährlich erreicht.

Internationale Klimapolitik wenig erfolgreich?

Bei der UNO-Klimatagung in Lima/Peru vor einem Jahr gab es keine konkreten Beschlüsse, um den Klimawandel einzudämmen. Damit wurde das entscheidende Ziel der Konferenz verfehlt: Eigentlich sollten präzise Umrisse eines Weltklimavertrags für Paris entstehen. Stattdessen ist das Lima-Dokument allenfalls eine Einladung, um konkrete Beiträge zum Klimaschutz zu überlegen. Die schwierigen Entscheidungen wurden nach Paris verschoben. Umweltminister Andrä Rupprechter gibt sich aber in Punkto eines international verbindlichen Abkommens zur Reduktion der Treibhausgase „vorsichtig optimistisch“. Schließlich hätten bereits mehr als 150 Staaten, darunter die USA und China, im Vorfeld Angebote dargebracht.

Österreich verfehlt Kyoto-Ziele deutlich

Bei der jetzt stattfindenden UN-Klimakonferenz soll als Nachfolgevertrag für das Kyoto-Protokoll ein neues Abkommen mit verbindlichen Klimazielen für alle 194 Mitgliedstaaten der UN-Klimarahmenkonvention vereinbart werden. Die abgelaufene Kyoto-Periode von 2008 bis 2012 brachte zwar eine Reduktion der CO2 Emissionen in Österreich, jedoch wurde das Ziel die Senkung des Ausstoßes um 13% gegenüber 1990 klar verfehlt. Statt 68,8 Millionen Tonnen wurden im Jahr 2012 80,1 Millionen Tonnen CO2 emittiert. Mit dem Kyoto Protokoll ging Österreich eine letztendlich teure Verpflichtung ein, aber in der Praxis wurden zu wenig wirksame Maßnahmen umgesetzt.

Strafzahlungen für Klimasünder

Für die Nicht-Erreichung der Kyoto Ziele musste Österreich im Jahr 2014 aus Steuermitteln etwa 500 Millionen Euro als Strafzahlung leisten. Diese hohe Summe hätte in der Kyoto Periode von 2008 bis 2012 sinnvoll eingesetzt werden können: Mit jährlich 100 Millionen Euro hätte die Bundespolitik die Möglichkeit gehabt, aktiv und mit konkreten Maßnahmen und durch Förderungen die Energiewende voranzutreiben. Profitiert hätte der Finanzminister über erhöhtes Mehrwertsteueraufkommen, die Installationsbetriebe mit einer verbesserten Auftragslage und die österreichischen Biomassekesselhersteller durch einen starken Wachstumsimpuls. Außerdem wäre die Abhängigkeit Österreichs von öl- und gasexportierenden Staaten gesunken. „Stattdessen schütteln wir den Kopf darüber, dass wir 500 Millionen Euro an diejenigen bezahlt haben, die ihre Ziele erreicht und CO2-Emissionen reduziert haben. Während die verantwortliche Politik auf der Stelle tritt, arbeitet ÖkoFEN seit 1997 unermüdlich an dem Ziel, die CO2-Emissionen beim Heizen zu reduzieren. Pelletsheizungen verbrennen Holz in Form von Pellets CO2-neutral und sind somit eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Heizsystemen.“, so ÖkoFEN Geschäftsführer Stefan Ortner.

Energiewende muss Wärmewende werden

Die Energiewende hatte in den letzten Jahren die Stromwende im Fokus. „Nun ist es Zeit dort anzusetzen wo das ganz große Potenzial liegt – im Wärmebereich. Im Haushalt werden in mehr als drei Viertel (85%) der Energie in Raumwärme und Warmwassererwärmung investiert. Der Anteil des Stromverbrauchs spielt mit 15% im Vergleich dazu nur eine untergeordnete Rolle“, so Ortner weiter.

Positive Wirkung auf Umwelt

Der Umstieg von einem fossilen Heizsystem auf eine Pelletsheizung reduziert den CO2 Ausstoß um ca. 85 %. Das bedeutet, dass alleine durch die etwa 120.000 in Österreich installierten Pelletskessel jährlich an die 1,3 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß vermieden werden. Eine Verdoppelung des Bestands würde die Anzahl der Ölheizungen (Bestand etwa 600.000) nur um 20% reduzieren, hätte für Österreich jedoch die Erreichbarkeit der Kyoto Ziele näher gebracht und damit die Vermeidung eines 500 Millionen Geschenks an die Klima-Musterschüler bedeutet.

Ziviles Engagement gefordert – unsere Umwelt zahlt es zurück

Für die Umsetzung der Wärmewende muss jeder einzelne selbst aktiv werden und seinen Beitrag leisten. Als „Belohnung“ winkt das gute Gefühl, etwas Positives für die Umwelt getan zu haben und einen Beitrag für die Erhaltung der Welt für die nach-kommenden Generationen geleistet zu haben.

Klimawende made in Mühlviertel

1997 stellte ÖkoFEN als erster österreichischer Hersteller eine typengeprüfte Pelletsheizung der Öffentlichkeit vor. Diese Pionierleistung sorgte für großes Aufsehen und war der Beginn einer rasanten Marktentwicklung. Im Jahre 2004 präsentierte das Unternehmen zudem die erste Pelletsheizung mit Brennwerttechnik.

Mit rund 70.000 weltweit in Betrieb befindlichen Pelletskessel ist ÖkoFEN eines der weltweit führenden Unternehmen bei Pelletsheizungen und wurde international schon mehrfach ausgezeichnet. Derzeit gehen bereits 90 Prozent aller Anlagen in den Export. Die Expansion schreitet voran, kürzlich wurden neue Niederlassungen eröffnet. ÖkoFEN ist derzeit weltweit in 17 europäischen Ländern vertreten.

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