Großhandel optimieren

Digital en gros

Digitalisierung
25.09.2023

Die digitale Revolution hat längst auch den Installateur-Großhandel erfasst und ermöglicht es ­Handwerkern, ihre Arbeit effizienter und präziser denn je auszuführen.
GC Österreich App

Wann, wenn nicht jetzt? Diese Frage stellt sich zunehmend mehr traditionellen Haustechnikbetrieben, wenn es um das Thema Digitalisierung geht. Wenig Wunder, lassen sich mittels digitaler Lösungen doch einerseits Zeit und Geld sparen und andererseits Abläufe und Prozesse deutlich effizienter gestalten (siehe auch Artikel „Das Ende manueller Prozesse ist nah“ auf Seite 6). Dementsprechend hat die digitale Revolution längst auch den Installateurgroßhandel erfasst.
So sind beispielsweise die Zeiten von umständlichen Bestellprozessen und langwieriger Informationsbeschaffung heute vorbei. Großhandelsunternehmen bieten mittlerweile eine beeindruckende Palette an digitalen Lösungen und Tools, die Installateuren nicht nur die Arbeit erleichtern, sondern auch wertvolle Ressourcen sparen. Von der Bestellung über die Planung bis hin zur Kundenkommunikation – die Digitalisierung hat den Installateurgroßhandel revolutioniert.
„Holter hat schon früh begonnen, Abläufe zu digitalisieren. Mit unserem Kundenportal Holter Online waren wir dahingehend 1997 absolute Vorreiter“, unterstreicht Markus Steinbrecher, Geschäftsführer des Sanitär- und Heizungsgroßhändlers Holter-Gruppe. „Seit damals ermöglicht unser Onlineshop unseren Fachkund*innen nicht nur Bestellungen, sondern bildet auch viele Artikelfunktionen ab.“

Qualitativere Dienstleistungen

Die Digitalisierung der eigenen Geschäftsprozesse habe es dem Unternehmen ermöglicht, „die Qualität unserer Dienstleistungen zu erhöhen, Kosten zu optimieren und die Rentabilität zu steigern“. Aber auch in Sachen Nachhaltigkeit und Effizienz sei die Digitalisierung ein wichtiger Schritt. „Ein Beispiel aus der Logistik ist etwa unser Volumenscanner für platzsparende Lagerung und Lkw-Beladung“, wie Steinbrecher erklärt.
Die Holter-Gruppe ist ein Sanitär- und Heizungsgroßhändler, der laut eigenen Angaben die Entwicklung der Branche in den Bereichen Qualität, Service und Innovation prägen will. Für Installateurbetriebe und das Fachhandwerk biete der Großhändler daher die komplette Produktpalette für Sanitär, Heizung, Installation, Kühlung, Lüftungstechnik, erneuerbare Energie und Regeltechnik sowie Beratungs- und Serviceleistungen an. Die technologischen Entwicklungen, insbesondere im Bereich künstlicher Intelligenz (KI), stünden dabei im Mittelpunkt aller Überlegungen. „Wir analysieren kontinuierlich, wie KI unsere Prozesse effizienter gestalten kann.“ Denn trotz aller technologischen Fortschritte bleibe die menschliche Empathie unersetzlich. „Daher sehen wir die Digitalisierung nicht als Ersatz, sondern als hilfreiche Ergänzung, insbesondere angesichts zukünftiger Arbeitsmarktherausforderungen durch die bevorstehende Pensionierungswelle in der Babyboomer-Generation“, erklärt Steinbrecher.
Konsument*innen könnten zudem in elf Mein-Holter-Bad-Ausstellungen individuelle Beratung rund ums Bad und Wellness mit einer umfangreichen Produkt- und Materialauswahl sowie modernsten Planungstools erhalten. Einen wichtigen Fokus legt Steinbrecher dabei auf das Thema Sicherheit. „In einer immer stärker vernetzten Welt sind wir uns der Risiken bewusst, daher steht Cybersecurity für uns an oberster Stelle. Jeder Euro, den wir hier einsetzen, schützt nicht nur unser Unternehmen, sondern auch unsere Kund*innen und Partner*innen.“

Fachwissen online bequem erweitern

Digitalisierung beschränkt sich allerdings nicht nur auf technische Lösungen, sondern umfasst auch Bildung und Schulung. Großhandelsunternehmen bieten dementsprechend zunehmend Online-Schulungen und Weiterbildungsangebote an, um Installateure über neue Produkte, Technologien und Best Practices auf dem Laufenden zu halten. Dies ermöglicht es Handwerkern, ihr Fachwissen zu erweitern und ihre Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern.

Wir sind in ganz Österreich für unsere Installateurpartner*innen da.

Johannes Kainz, Digital-Coach bei der GC-Gruppe Österreich.

Johannes Kainz im Porträt
Johannes Kainz, Digital-Coach bei der GC-Gruppe Österreich.

So setzt etwa die GC-Gruppe Österreich nicht nur auf den eigenen, digitalen Werkzeugkasten DigitalBox, sondern mit den sogenannten Digital-Coaches auch auf eigene Ansprechpartner, die verlässlich bei allen Fragen erreichbar seien. „Wir sind in ganz Österreich für unsere Installateurpartner*innen da und betreuen umfassend und individuell, damit jede Kundin und jeder Kunde mit passgenauen Lösungen viel Zeit und Geld spart“, erläutert Johannes Kainz, Digital-Coach bei der GC-Gruppe Österreich.
Der unternehmenseigene Webshop GC Online Plus funktioniere dafür auf allen Geräten – „egal ob PC, Smartphone oder Tablet“, wie Kainz betont. Mit der GC Österreich App könnten Installateur*innen wiederum unterwegs bestellen oder Produkte in ihrem Lager scannen (in Kombination mit GC Easy Lager) und in die eigene Warenwirtschafts- beziehungsweise Firmensoftware übertragen. „Mit der DigitalBox sparen Installateur*innen Zeit, zum Beispiel durch das einfache Bestellen der Ware in GC Online Plus, die einfache Abfrage von Preisen und Produktdetails für die Angebots­erstellung sowie die Übersicht über alle Belege und Projekte auf Knopfdruck“, verspricht Kainz.

ie jüngste App aus dem Hause SHT
Die jüngste App aus dem Hause SHT punktet mit Funktionen wie Track & Trace, Lieferverfolgung sowie einfache Produktsuche mit smarten Filtern.

Angebote automatisch in Warenwirtschaftslösung übernehmen

Die Warenkorbschnittstelle IDS und die Übergabeschnittstelle für UGL-Dateien zwischen GC Online Plus und der Firmensoftware der Installateur*innen würden zudem einen einfachen, permanenten Austausch im Angebots- und Bestellwesen ermöglichen. „Ausgewählte Artikel oder ein komplettes GC-Angebot werden direkt in die Firmensoftware in das Kundenangebot übernommen.“ Daneben würden Bestellungen direkt übermittelt sowie Rechnungen elektronisch geprüft, gebucht und archiviert. Mit Open Master Data werde zudem auch das monatliche Einspielen der Datanorm überflüssig, sofern das Softwarehaus diese Schnittstelle bereits unterstützt.
Auch die Nachkalkulation funktioniere mit der DigitalBox beinahe wie von selbst. „Installateur*innen haben so die Kosten stets im Blick und sehen sofort, wenn beispielsweise die Mannstunden auf der Baustelle ansteigen oder mehr Material verbraucht wird als ursprünglich kalkuliert. Arbeitsscheine und Lieferscheine müssen nicht zusammengesucht und manuell eingegeben werden, das spart viel Zeit.“
Die Nachkalkulation biete darüber hinaus auch viel Sicherheit: „Auf einen Blick ist sichtbar, wenn zum Beispiel 50 Prozent des veranschlagten Materials auf der Baustelle verbraucht sind. Dann ist es an der Zeit, eine Teilrechnung zu stellen – gerade bei größeren Projekten ist dies ein wichtiger betriebswirtschaftlicher Aspekt.“
Auch SHT setzt verstärkt auf digitale Angebote, im Herbst letzten Jahres wurde mit „mySHT mobil“ eine App präsentiert, die bereits bestehende und neue Möglichkeiten komfortabel vereint. Dazu zählen Funk­tionen wie Track & Trace, Lieferverfolgung, einfachere Produktsuche mit smarten Filtern sowie eine Offline-Bestellfunktion. //

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