Anita Wolf: “Unsere Betriebe werden das schaffen”
Anita Wolf, Geschäftsführerin des Österreichischen Fliesenverbands, zeigt sich für die Zukunft zuversichtlich, auch dank einer Austauschplattform für Betriebe auf der Homepage des ÖFV:

Welche Auswirkungen die derzeitige Krise auf die heimischen Fliesenleger hat, ist pauschal nur schwer zu beurteilen, da sich laut Anita Wolf, Geschäftsführerin des Österreichischen Fliesenverbands, die Situation regionsweise sehr unterschiedlich darstellt. “Viele Betriebe im ländlichen Raum arbeiten wie gewohnt im Privatbereich weiter. Was im Rohbau kein Problem darstellt, wird im bewohnten Bereich dann aber doch etwas komplizierter.” Immerhin gehe es ja darum, seine Mitarbeiter zu schützen. “Dafür haben die Arbeitgeber gewisse Voaussetzungen zu schaffen, was aber oft nicht gelingt.” Anderen Verlegern seien wiederum die kompletten Baustellen gesperrt worden, wie Wolf berichtet. Hinzu komme, dass in den Nachbarländern teilweise die Fliesenleger aus beispielsweise Ungarn fehlen würden, die aber dringend gebraucht würden. “Hier wäre es toll, wenn Firmen sich nun gegenseitig aushelfen könnten. Eine Plattform zum Austausch bietet hier der ÖFV auf seiner Homepage.”
Kraftakt im Herbst
Die Liefersituation sei momentan durch die großen Lager der Großhändler noch gegeben. “Aber es gibt einzelne Produkte, die schon fehlen, da alle Hersteller in Italien und Spanien die Produktionen schließen mussten.” Geschlossen seien auch die Herstellerlager in Italien, die in den letzten Jahren aus Kostengründen ohnehin schon reduziert wurden. “Es ist daher fraglich, ob dieser Produktionsausfall im weiteren Jahresverlauf aufgeholt werden kann.” Fakt ist, dass auf vielen Baustellen jetzt viele Vorleistungen fehlen und die Zeitpläne kaum eingehalten werden können, was laut Wolf zu einem enormen Kraftakt im Herbst führen wird. “Wir sind aber zuversichtlich, dass das unsere Betriebe schaffen werden.”
Persönlicher Kontakt fehlt
Im Büro des ÖFV steht die Zeit auch nicht still, da gerade jetzt viele Betriebe für technische Auskünfte und Unterlagen anrufen. Auch nütze man die terminfreien Wochen dafür, Prüfungen im Labor nachzuholen und technische Problemstellungen in Ruhe zu lösen. “Der persönliche Kontakt zu den Technikern fehlt uns aber schon sehr”, sagt Wolf.