Meinung: Heinz Schmid

Das oft vergessene WC

15.10.2025

In seiner Kolumne "Von außen betrachtet" wirft Senior-Editor Heinz Schmid, langjähriger Chefredakteur des Fachtitels Gebäude Installation, regelmäßig einen kritischen Blick auf Trends und Entwicklungen in der SHK-Branche.

Einer der wichtigsten Orte, der in jeder Wohnung oder jedem Einfamilienhaus zum körperlichen Wohlbefinden beiträgt, ist das WC – und hier „schlummert“ noch immer viel Auftragspotenzial. In unserem Land gelten Normen und Empfehlungen für die Einbauhöhe von WCs, abhängig von der Nutzung und den Bedürfnissen der Nutzenden. In unseren Breiten hat sich längst das sogenannte Wand-WC durchgesetzt, das bei der Installation eine gewisse Flexibilität bei der Höhenpositionierung erlaubt. Nur in Altbauten findet man noch häufiger Stand-WCs.
Das wandhängende WC wird in der Regel mittels Vorwandinstallation inklusive Wasserbehälter für die Spülung montiert. Das Gestell erlaubt eine individuelle Einstellung der Sitzhöhe. In der tiefen Hocke – auch asiatische Hocke genannt – ist der Winkel zwischen Oberkörper und Oberschenkel kleiner. Dadurch entspannt sich der Beckenbodenmuskel, und der Darm befindet sich in einer geraden Position, sodass die Stuhlentleerung erleichtert wird.

Komfortbedürfnisse individuell ­berücksichtigen

Bei größeren, körperlich eingeschränkten oder älteren Menschen wird dagegen der Wunsch nach einer erhöhten Sitzposition immer häufiger genannt, weil sie das Setzen und Aufstehen erleichtert. Rund um das WC sollte – wenn möglich – ausreichende Bewegungsfläche vorhanden sein. Dies gilt insbesondere für barrierefreie Badezimmer und bei der Unterstützung der nutzenden Person durch eine Pflegekraft.
Wenn derzeit leider immer mehr Menschen übergewichtig werden, hat dies auch Einfluss auf die durchschnittliche Größe eines WCs: Bereits heute gibt es XXL-Modelle für Übergewichtige. Die perfekte Höhe für einen Toilettenpapierhalter hängt von der Bequemlichkeit und den persönlichen Präferenzen ab. Es ist ratsam, Höhe und Abstand von den Kund*innen selbst testen zu lassen – dies gilt insbesondere auch für Halter mit integrierter Ablagefläche, etwa für Mobilfunkgeräte.
Hygiene mit Wasser gewinnt an Bedeutung
Besonders sinnvoll ist ein Dusch-WC für die tägliche Hygiene. Wasser reinigt gründlicher und zuverlässiger als das Abwischen mit Toilettenpapier. Der Intimbereich wird durch einen wohltemperierten Strahl gesäubert, und die Hände kommen nicht mehr mit beschmutztem Toilettenpapier in Kontakt. Im asiatischen Raum schon längst Standard, setzt es sich auch bei uns immer mehr durch.
Bei der Vielzahl an Altbauten in unserem Land bleibt für das Installateur-Gewerbe also noch viel zu tun.

Advertorial
  • BHT – Best Heating Technology – GmbH
    Wer Wärmepumpe sagt, meint windhagerNXT
    Der Salzburger Heizungsspezialist Windhager bietet mit seinen Partnern die Best Heatpump Technology – die erste Anlaufstelle für modernes, nachhaltiges Heizen...