Learning from Quarantine

Zukunftsvision
04.06.2020

 
Die Folgen der Corona-Pandemie sind allgegenwärtig – doch was kann uns eine derartig tiefgreifende Universalkrise für unsere gelebte Umgebung lehren? von David Calas

Die sozialen Einschränkungen während des Lockdowns und die damit zusammenhängenden gesellschaftlichen Reaktionen könnten nicht einheitlicher sein. Wir passen uns einerseits widerstandslos den auferlegten Maßnahmen an, schränken unseren Bewegungsradius drastisch ein, während andererseits unsere Sehnsüchte nach öffentlicher Raumnutzung steigen. Ein erzwungener temporärer Status, weshalb wir gelernt haben, über unsere Fenster sowie Balkone zu interagieren, in unserem Homeoffice zu arbeiten und uns zum Vergnügen abends mit Freunden digital per Video zu verabreden.

Sozialromantische Züge einer Krise, die Material für ein gutes Drehbuch bieten könnten. Gesellschaftliche Reaktionen, die jedoch auch einen Konflikt offenlegen, der zwischen Anpassung an die gegebenen Umstände und der Sehnsucht nach präpandemischem Alltagstrott schwankt. Denn damals, vor dem Aufkommen von Covid-19, so das gängige Credo, war alles normal. Normalität, die unseren Wohlstand zwar garantierte, unsere unüberlegten sowie alltäglichen Handlungen bedingt entschuldigte, aber vor allem auf dem Rücken von gewissen Gesellschaftsschichten sowie der Umwelt ausgetragen wurde. Rückkehr zur Normalität? Bitte nicht! Und wenn, dann hoffentlich mit Lerneffekt. Denn zu lernen gibt es abseits der ­„Social-Distancing“-Verhaltensregeln, treffender als „Physical Distancing“ ausgedrückt, so einiges.

Covid-19 hat uns empfindlich getroffen und unsere wohlbehütete „Normalität“ beeinträchtigt. Die rosarote Brille ist abgelegt und bedachtes Handeln wird als dringende Notwendigkeit erkannt. Doch was lehrt uns die Corona-Krise? Wie geht es weiter im postpandemischen Alltag?

Ein Aufruf zur ­kritischen Reflexion und vor allem zum Handeln von David Calas:

1. Alle im selben Boot

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