Quester beantragt Sanierungsverfahren

Der Baustoffhändler Quester hat beim Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Das berichtet der Österreichische Verband Creditreform. Das Traditionsunternehmen mit Sitz in Wien-Heiligenstadt ist seit 1934 im Baustoffhandel tätig und betreibt aktuell 15 Standorte in Österreich.

Laut Eigenantrag ist der Umsatz seit 2022 deutlich zurückgegangen – von über 200 Millionen Euro jährlich auf rund 130 Millionen Euro im Jahr 2024. Als Hauptgrund nennt das Unternehmen die schwache Entwicklung der Bau- und Immobilienbranche. Zusätzlich habe sich der bisherige Eigentümer im ersten Halbjahr 2025 entschieden, sich vollständig aus dem Baustoffhandel in Österreich zurückzuziehen. Ein im Juni 2025 vollzogener Eigentümerwechsel konnte die wirtschaftliche Lage nicht stabilisieren. Ein geplanter Investoreneinstieg kam nicht mehr rechtzeitig zustande, der potenzielle Investor habe jedoch laut Creditreform signalisiert, im Sanierungsverfahren unterstützen zu wollen.

314 Mitarbeitende betroffen

Von der Insolvenz sind rund 1.200 Gläubiger betroffen. Quester beschäftigt derzeit 314 Mitarbeitende – 224 Angestellte, 84 Arbeiter*innen und sechs Lehrlinge. Den Aktiva von rund 7,5 Millionen Euro stehen laut Creditreform Passiva von etwa 55,8 Millionen Euro gegenüber.
Das Unternehmen beabsichtigt, den Betrieb fortzuführen. Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent angeboten, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Annahme des Plans. Die Finanzierung soll sowohl aus dem laufenden Geschäftsbetrieb als auch durch den möglichen Einstieg eines Investors erfolgen.

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