Biennale Architettura 2027: Das sind die neuen Kurator*innen
Die Biennale di Venezia hat das Architektinnen-Duo Wang Shu und Lu Wenyu zu den künstlerischen Leitenden der Biennale Architettura 2027 bestellt. Die beiden prägen seit Jahren eine architekturtheoretische und gestalterische Haltung, die traditionelles Handwerk, regionale Bauweisen und nachhaltige Methoden in den Mittelpunkt stellt.
Die Biennale di Venezia hat das chinesische Architekt*innen-Duo Wang Shu und Lu Wenyu zu den Leitenden der 20. Internationalen Architektur-Ausstellung #BiennaleArchitettura2027 ernannt. Die Veranstaltung findet von 8. Mai bis 21. November 2027 in den Giardini und im Arsenale statt.
Die beiden Architekt*innen gründeten 1997 das Amateur Architecture Studio und verantworten seit vielen Jahren zentrale akademische Impulse an der China Academy of Art. In ihrer Arbeit fokussieren sie auf bestehende Materialien, handwerkliche Bauweisen und die Spuren des Alltagslebens. Diese Haltung verbinden sie mit moderner Ingenieurtechnik – etwa durch die Verwendung recycelter Baumaterialien –, um Antworten auf die Herausforderungen rasanter Stadtentwicklung und großflächiger Neubautätigkeit zu geben.
Erfahrener Blick auf Materialien und Baukultur

Zu den bekanntesten Projekten zählen das Ningbo Historic Museum, der Xiangshan Campus der China Academy of Art, die Renovierung des Dorfes Wencun oder das Fuyang Cultural Complex. Internationale Museen wie das Moma in New York und das Centre Pompidou in Paris haben ihre Arbeiten ausgestellt. Eine besondere Auszeichnung erhielt Wang Shu 2012 mit dem Pritzker-Preis, einem der renommiertesten Architekturpreise weltweit.
In ihrer ersten Stellungnahme betonen Wang Shu und Lu Wenyu, dass Architektur heute häufig von übersteigerter Konzeptualisierung oder starker Kommerzialisierung geprägt sei. Dies könne, so das Duo, zu einem Verlust der Verbindung zwischen Bauwerk und Ort führen. Mit der Biennale 2027 möchten sie deshalb die Bedeutung klarer, realitätsnaher und handwerklich fundierter Architekturansätze hervorheben.
Bedeutung für die internationale Architekturdebatte
Präsident Buttafuoco sieht in der Ernennung ein wichtiges Signal für die globale Architekturdiskussion. Ihre Arbeit verbinde kulturelle Verantwortung mit experimentellem Anspruch und eröffne neue Perspektiven auf das Verhältnis zwischen Raum, Erinnerung und Gemeinschaft, so der Präsident im Rahmen einer Presseaussendung.



