Konjunkturreport

Reales Minus für Gewerbe und Handwerk

Konjunktur
09.04.2024

Von: Redaktion Handwerk + Bau
Im Jahr 2023 verzeichnete das Gewerbe und Handwerk in Österreich einen Umsatz von 129,7 Mrd. Euro, was einem nominellen Wachstum von 1,2 % entspricht. Jedoch führte eine Preissteigerung von 6,8 % zu einer realen Umsatzentwicklung von -5,6 %.

Bei einem Pressegespräch hat die WKÖ-Bundessparte Gewerbe und Handwerk gemeinsam mit der KMU Forschung Austria und dem Market Institut einen konjunkturellen Rück- und Ausblick präsentiert. Die schlechte Nachricht: Die Branchen verzeichneten das vierte Jahr in Folge ein reales (preisbereinigtes) Minus von 5,6 Prozent! Besonders betroffen waren Branchen wie Holzbau, Berufsfotografen und Kunststoffverarbeiter.

Die Investitionen beliefen sich auf rund 4,2 Mrd. Euro, wobei 40 Prozent der Betriebe investierten. Für 2024 planen allerdings nur 35 Prozent der Betriebe Investitionen, was die Umsatzrückgänge und Unsicherheit widerspiegelt.

Die Herausforderungen für 2024 umfassen weiterhin steigende Material- und Rohstoffpreise sowie Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme, insbesondere im Bau und baunahen Gewerbe. Die Auslastung der investitionsgüternahen Branchen sinkt, der durchschnittliche Auftragsbestand, ist um 11,2 Prozent gesunken ist.

Die gute Nachricht: Für das erste Quartal 2024 zeigen die konsumnahen Branchen leichte Verbesserungen, während die Erwartungen für das zweite Quartal mehrheitlich negativ sind, trotz einer zart steigenden Tendenz.

Hoffen auf den Handwerkerbonus

Das Market Institut hat den Handwerkerbonus aus dem Blickwinkel der Bevölkerung abgefragt: Demnach wollen den Handwerkerbonus Neu, der Arbeitskosten für Renovierungen und Modernisierungen fördert, ein Drittel der Österreicher*innen nutzen, wobei die Mehrheit angibt, dass ohne diesen Bonus auf professionelle Firmen verzichtet worden wäre. Der Bonus wird als attraktiv bewertet und könnte zu einer Reduktion der Schwarzarbeit führen. Die Antragsstellung ist ausschließlich online möglich, was bei der Hälfte der Bevölkerung auf Zustimmung stößt, während die andere Hälfte eine lokale Einreichstelle bevorzugen würde.