Die neue Sauberkeit: EcoCooling-Verfahren zur Schmierung von Metallwerkstücken

Metallbearbeitung
19.10.2020

 
Metallbearbeitung. Ein neues „EcoCooling“-System verwendet gekühlte ionisierte Luft als Ersatz für Kühlschmiermittel.
Bereits vorhandene Werkzeugmaschinen und Werkzeugparks lassen sich laut Entwickler mit der EcoCooling-Technik nachrüsten.
Bereits vorhandene Werkzeugmaschinen und Werkzeugparks lassen sich laut Entwickler mit der EcoCooling-Technik nachrüsten.

Ein sauberes Verfahren, das nur mit gekühlter ionisierter  Luft arbeitet und keine der mit ölbasierten Flüssigkeiten verbundenen Umweltgefahren und Kosten birgt – gibt’s das überhaupt? Eine Gruppe von ­finnischen Wissenschaftlern, Ingenieuren und Geschäftsleuten aus unterschiedlichen Fachrichtungen sagt „ja“. Das Team hat ein trockenes, sauberes und umweltfreundliches Verfahren zur Schmierung von Metallwerkstücken mittels ionisierter und gekühlter Luft ohne den Einsatz von Emulsionen entwickelt. „Produktionsbetriebe wollten die gefährlichen Flüssigkeiten schon lange loswerden. Viele haben nach einer Lösung für dieses Problem gesucht, jedoch stets mit mangelhaften Ergebnissen“, erklärt Leo ­Hatjasalo, Mitbegründer und Chef von EcoCooling. „Jetzt haben wir die Antwort auf alle Nachfragen gefunden – EcoCooling"
„EcoCooling basiert auf dem Prinzip, dass ionisierte Luft die Schneidzone durchströmt und eine trockene Schmierschicht bildet, dabei die beim Schneiden entstehende Reibung und Wärme reduziert und gleichzeitig die Bildung einer Oxidschicht beschleunigt“, erläutert Hatjasalo. „Das Verfahren ist auf allen Kontinenten patentiert, und derzeit prüfen wir, wie es sich für alle Arten von Werkzeugmaschinen umsetzen lässt.“
Hatjasalo betont, dass dank EcoCooling nicht nur die Kosten für Emulsionen gesenkt werden können, sondern das Verfahren zudem eine Steigerung der Produktivität durch höhere Schnittgeschwindigkeiten, geringeren Verschleiß von Schneidwerkzeugen und minimierte Wartungskosten ermögliche. „Da die Metallspäne nicht durch Flüssigkeiten kontaminiert sind, lassen sie sich auch ohne Reinigung wiederverwerten.“ Die Technologie ermögliche außerdem den Bau kleinerer und preisgünstigerer ­Metallverarbeitungsmaschinen, da die EcoCooling-Einheit selbst sehr kompakt sei. 

Vor dem Durchbruch

In den letzten Jahren hat EcoCooling international zahlreiche kommerzielle Tests in anspruchsvollen Umgebungen mit Erfolg durchlaufen. Aufgrund der positiven Ergebnisse wolle man nun eine vielseitige Eco­Cooling-Produktfamilie entwickeln, die sich nicht nur für Drehmaschinen, sondern für alle Werkzeugmaschinen eigne. „Wir planen Lösungen für die Integration in verschiedene CNC-Werkzeugmaschinen und Produktionsumgebungen“, erklärt Hatjasalo. Dazu sei ein starker Industriepartner notwendig, um bei der globalen Vermarktung von EcoCooling und der Erweiterung der Einsatzbereiche zu unterstützen.

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