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Gemeinsame Weiterbildungsinitiative

Ausbildung
10.05.2022

Von: Redaktion Bauzeitung
Mit der Aus- und Weiterbildungsinitiative "Bau packt an“ geht man in Kärnten einen gemeinsamen Weg und will diese weiter ausbauen.

Gemeinsam stark: Alois Peer, Landesgeschäftsführer Gewerkschaft Bau-Holz, Peter Wedenig, Landesgeschäftsführer AMS Kärnten, Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig und Landesinnungsmeister Robert Rauter.
Packen gemeinsam an: Alois Peer, Landesgeschäftsführer Gewerkschaft Bau-Holz, Peter Wedenig, Landesgeschäftsführer AMS Kärnten, Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig und Landesinnungsmeister Robert Rauter.

Die Entstehung dieses Pilotprojekts "Bau packt an" fußt auf einer engen Zusammenarbeit der Landesinnung Bau, dem Arbeitsmarktservice Kärnten, der Gewerkschaft Bau-Holz, dem Land Kärnten und zahlreichen Kärntner Bauunternehmen. Nun soll ein Schritt nach vorne gemacht werden und der neue Lehrberuf Bautechnische Assistenz mit Herbst in das Projekt aufgenommen werden. "Nicht nur auf den Baustellen selbst, auch in den Büros gibt es einen Fachkräftemangel, dem man so entgegenwirken will", erklärt Landesinnungsmeister Bau Robert Rauter.

Ebenso erhoffen die Initiatoren sich durch dieses Angebot mehr Frauen anzusprechen und für die Baubranche begeistern zu können. Im laufenden Projekt zur Weiterbildung im Hochbau ist mittlerweile Routine eingekehrt. "Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind bereits erprobt in ihren Jobs in den zahlreichen Kärntner Partnerbetrieben und packen vor Ort kräftig mit an“, so Rauter. Die erste Welle an Lehrabschlussprüfungen der Absolvent*innen wird im Herbst dieses Jahres stattfinden, neue Info-Tage und Modul-Einstiege werden laufend geboten.

In Module unterteilt

Die Motivation hinter dem Neudenken der Erwachsenenbildung für die Baubranche war das Angleichen dieser an die Realität in den Unternehmen wie auch am Arbeitsmarkt. Die modulare Form ermöglicht es flexibler und inklusiver agieren zu können. Dieses Modell hat sich im letzten Jahr in der Praxis bewährt“, unterstrich der Landesinnungsmeister weiter.

In Modul 1 wird die Möglichkeit geboten, sich genauer über die Baubranche zu informieren, sich in dieser zu orientieren, Interessen aufzuzeigen oder zu wecken. Modul 2 dauert insgesamt vier Wochen und widmet sich der Wissensvermittlung – theoretisch wie praktisch – in der Bauakademie. Danach wird in der Praxis mitangepackt, wo die Teilnehmer*innen direkt  im Betrieb und auf der Baustelle Erfahrung sammeln, bis die neuen Mitarbeiter*innen nach einer Praxisphase in den Partnerunternehmen das Modul 3 absolvieren, das die Möglichkeit einer Aufschulung in eine höhere Kollektivvertragsgruppe bieten soll. Nach weiteren zehn bis zwölf Monaten Berufspraxis besteht in Modul 4 die Perspektive auf eine außerordentliche Zulassung zur Lehrabschlussprüfung und den Gesellenbrief in der Bauwirtschaft. Während dieser mehrjährigen Neuorientierung erhalten die Teilnehmer*innen eine kollektivvertragsgerechte Entlohnung sowie eine finanzielle Unterstützung durch das Land Kärnten. Für die eingebundenen Betriebe gibt’s einen Ausbildungsbonus. Der erste Durchgang des abschließenden Moduls findet im Herbst 2022 statt. 

Vereinte Kraft

"Fachkräfte sind das A und O für unseren Standort und für die Kärntner Wirtschaft", stellt Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig fest. "Zur Fachkraft wird man aber nur mit entsprechender Bildung und mit Training: Genau hier greift ,Bau packt an‘ und ermöglicht als innovatives, praxisorientiertes Zukunftsmodell, das sich für Quereinsteigerinnen und –einsteiger genauso eignet, wie für Hilfskräfte, die schon lange in der Baubranche tätig sind, die Erlangung der notwendigen formalen Qualifikation.“ Die Weiterbildung von der Hilfskraft zur Fachkraft sei ein probates Mittel zur Absicherung der eigenen Zukunft.

Landesinnungsmeister Robert Rauter blickt optimistisch in die Zukunft und zeigt sich mit dem bisherigen Erfolg des Programms zufrieden. Das  Projekt habe sich in der Branche schon einen Namen hat und großen Zuspruch von Unternehmen erfahren. Laufend würden neue Partnerfirmen dazu kommen und aufgrund der hohen Nachfrage mussten schon weitere Kontingente für Modul 3 und 4 geschaffen werden.

Für Alois Peer, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz Kärnten, steht die berufliche Höherqualifizierung im Mittelpunkt: "Für uns hat das Schaffen und Sichern von Beschäftigung oberste Priorität. Nur wenn rechtzeitig in Aus- und Weiterbildung investiert wird, werden ausreichend Fachkräfte vorhanden sein." Durch die Lehrausbildung und laufende Weiterbildung auch für ältere Arbeitnehmer*innen erhöhe sich die berufliche Qualifikation und das steigere die Chance, zukünftig am Arbeitsmarkt ein gutes Einkommen zu erhalten.

[ch]

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