U-Bahnbau

Bauen unter Beobachtung

Spezialtiefbau
24.05.2022

Von: Christoph Hauzenberger
Die Bauarbeiten am Linienkreuz U2xU5 sind in vollem Gange und werden auch noch die nächsten Jahre andauern. Die Arbeit von Bauer Spezialtiefbau hingegen ist so gut wie erledigt.

Großprojekte ziehen Menschen immer magisch an. Egal ob es sich um Hochhäuser, Stadien, Brücken oder wie in diesem Fall um die Erweiterung der U-Bahn dreht. "Es ist wirklich faszinierend, dass es einige Leute gibt, die wirklich jede Woche vorbeischauen, mit den zuständigen Polieren plaudern und sich nach dem Baufortschritt erkundigen", erzählt Simon Penzenstadler, Projektleiter von Bauer Spezialtiefbau. "Manchmal kann man fast den Eindruck gewinnen, dass diese Menschen mehr über die Baustelle wissen als wir." Die Anziehungskraft kann er aber gut verstehen, schließlich ist das Linienkreuz U2xU5 eine der größten Baustellen der Wiener U-Bahn-Erweiterung.

Pfahl um Pfahl

Dabei ist die Arbeit der Bauer Spezialtiefbau am ­Linienkreuz U2xU5 so gut wie erledigt. Nach 1.352 fertiggestellten Bohrpfählen mit einer Gesamtlänge von rund 35.000 Metern und einer Tiefe von bis zu 61 ­Metern wird man Ende Mai die Baustelle räumen. "Wir werden im Oktober dieses Jahres noch einmal für 20 Bohrpfähle zurückkehren, aber im Großen und Ganzen war es das für uns", beschreibt der zweite Projektleiter Patrick Pichler das weitere Vorgehen.

Logistisch war die innerstädtische Baustelle von Anfang an für das Bauer-Team eine große Herausforderung. Allein für die Anlieferung der insgesamt fünf Großdrehbohrgeräte sowie für die zusätzlichen Schwertransporte musste aus Sicherheitsgründen die Statik der bestehenden U-Bahn-Konstruktion, die sich unterhalb von Teilen der Straße befand, nachgerechnet werden. "Prinzipiell war von Anfang an der Sicherheitsaspekt für alle Anrainer und an der Baustelle Beteiligten seitens der zuständigen ­Wiener Behörden sehr hoch", erzählt Penzenstadler. "Verständlich, vor allem, wenn man bedenkt, dass wir im Endeffekt in der Auslage arbeiten.

Nutzen erzeugen

Dabei ist man bei Bauer "gläsernes Arbeiten" schon gewohnt. Auch auf der Baustelle des Linienkreuzes U2xU5 kam die Digitalisierungssoftware B-Project zum Einsatz. Mit ihr wurden sämtliche Daten – von Tiefe, Durchmesser über Betonmenge bis hin zu ­Dieselverbrauch – von jedem einzelnen Bohrpfahl erfasst, archiviert und aufbereitet. "Einerseits gibt es uns eine gewisse Sicherheit und auch einen ­schnellen Überblick, sollten detaillierte Fragen zu unserer ­Arbeit aufkommen", erklärt Pichler. "Anderer­seits nutzen wir die Daten, um daraus zu lernen und Prozesse zu optimieren."

Unter Beobachtung wird das Wiener U-Bahn-Projekt bis zu seiner Fertigstellung auch weiterhin und darüber hinaus – durch die tägliche Nutzung der Fahrgäste – immer stehen. Die Faszination der Baustellen lässt sich aber nur in den nächsten Jahren persönlich erleben.

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