Metalltechnik Wien

So können Sie beruhigt in den Urlaub fahren

Einbruchschutz
16.06.2022

Von: Redaktion Metall
Die Expert*innen der Metalltechnik Wien wissen, worauf es ankommt, um Einbrecher*innen immer einen Schritt voraus zu sein.

Sommerzeit ist Urlaubszeit, ist Einbruchzeit. Schmuck, Bargeld, Wertgegenstände – das haben Einbrecher*innen oft als Erstes im Blick, wenn sie in ein Haus einsteigen. Damit es erst gar nicht dazu kommt, dass Einbrecher*innen einsteigen, lohnt es sich, die eigenen vier Wände abzusichern. Dafür ist jetzt die beste Zeit. Nachdem die Zahl der Wohnungseinbrüche im Jahr 2021 aufgrund von Corona bundesweit gesunken war, fahren heuer wieder mehr Menschen auf Urlaub, und das lockt potenzielle Einbrecher*innen an.

Türschlösser, Schließanlagen, elektronische Sicherungssysteme

Georg Senft, Landesinnungsmeister Metalltechnik Wien.
"Sicherheitstechnik schützt das Eigentum im Urlaub." Landesinnungsmeister Georg Senft von der Metalltechnik Wien.

"Wenn es um den Einbruchschutz geht, sind Do-it-Yourself-Aktionen fehl am Platz. Besser ist es, auf einen Fachmann zu vertrauen, damit Ihr Eigentum wirklich abgesichert ist", rät Metalltechnik-Landesinnungsmeister Georg Senft von der Wirtschaftskammer Wien. Die Möglichkeiten sind dabei vielfältig und ganz individuell. Neben dem Angebot an Sicherheitstechnik wie Türschlössern, Schließanlagen, elektronischen Sicherungssystemen und Tresoren würden die Metalltechniker*innen auch speziell auf persönliche Bedürfnisse abgestimmte, individuelle Sicherheitstüren und Vergitterungen anbieten. "Lassen Sie sich rechtzeitig beraten und investieren Sie klug in Ihre Sicherheit", sagt Senft und rät zu folgenden Maßnahmen:

Tipp 1: Mechanische Sicherheitstechnik einsetzen

"Eine mechanische Absicherung mit Schlössern an Fenstern und Türen bildet die Basis für einen wirksamen Einbruchschutz. Bei Neubauten sollte man von Anfang an darauf achten, nur Fenster und Türen einzusetzen, die geprüft und zertifiziert einbruchhemmend sind", so Senft. Geprüfte, einbruchhemmende Türelemente nach Ö-Norm B5338 sind laut Experten jene ab der Widerstandsklasse (WK) 3 mit Mehrfachverriegelung und Distanzsperre. Doch die Kosten dafür sind relativ hoch (ab 3.000 Euro). Senft: "Wer in der Wohnung keine neue, teure Türe einbauen will, dem empfiehlt Senft ein Balkenschloss. Damit werde das Aufhebeln der Türe wesentlich schwieriger. Das Balkenschloss sei der mit Sicherheit erste, wichtige Schutz, der einen potentiellen Täter bereits massiv abschrecke, erklärt der Experte. Die Kosten dafür liegen je nach Beschaffenheit bei rund 800 Euro.

Tipp 2: Elektronische Schlüssel

Schlösser und Schlüssel können mechanischer Natur sind, oder eben elektronisch. Senft: "Der elektronische Schlüssel bringt viele Vorteile, etwa wenn ein Schlüssel verlustig geht: Der Besitzer kann den alten Schlüssel ausprogrammieren und den neuen einprogrammieren." Doch sind elektronische Schlüssel auch einbruchssicher? "Absolut!", versichert Senft: "Elektronische Türschlösser und elektronische Zylinder sind empfehlenswert, denn sie sind sehr gut gesichert."

Tipp 3: Sicherung von Fenstern

Für Fenster gibt es zahlreiche Nachrüstprodukte, um sie einbruchssicher zu machen. Dabei werden laut Senft verschiedene Verriegelungssysteme auf der Innenseite des Fensters angebracht, und diese Systeme seien auch versperrbar. Als "Gold-Standard" empfiehlt der Experte beim Fenster oder der Balkontüre eine Vergitterung. "Ob Scherengitter oder normales, stabiles Schutzgitter, das schreckt Einbrecher nachhaltig ab." Die Kosten für versperrbare Fenstergriffe beginnen bei 150 Euro, bei der Vergitterung sind die Kosten nach Form und Größe ab etwa 800 Euro einzuschätzen. "Am besten macht man sich einen Termin mit einem Sicherheitstechniker aus, der sich die Situation vor Ort ansieht und die beste, individuelle Lösungen findet", rät Senft.

Tipp 4: Sicherung von Dachluken

Auch Dachluken sind Fenster, ein Einstieg ist vor allem dann leicht möglich, wenn Aufstiegshilfen wie Sichtschutzwände, Blumenspaliere, Gartenmöbel oder frei herumliegende Leitern im Garten vorzufinden sind. Sicherheitsexperte Georg Senft rät daher dazu, den Schutzwert genauso hoch anzulegen wie bei Fenstern im Erdgeschoß – "mit Schutzgitter innen oder außen, je nachdem wo möglich."

Tipp 5: Sicherung mit Rollläden

Rollläden sind zwar nicht so stabil wie Gitter, laut Senft aber dennoch eine gute Sicherungsmaßnahme: "Vorausgesetzt, sie laufen in stabilen, fest verankerten Führungsschienen, sind durch Stifte oder Sperren im oberen Drittel gesichert und möglichst WK 2 geprüft." Der Experte rät zur Vorsicht:Man solle beachten, dass ein über einen längeren Zeitraum heruntergelassener Rollladen einen potentiellen Täter ahnen lassen könnte, dass niemand zuhause sei. Rollläden sollten daher grundsätzlich nur nachts geschlossen sein und nicht schon tagsüber auf Abwesenheit hinweisen. "Trotz des Einbaues von geprüften, einbruchshemmenden Rollläden kann nicht auf die Sicherung der Fenster verzichtet werden", erklärt Senft.

Tipp 6: Alarmanlage installieren

Die Kombination von mechanischem Schutz und einer Alarmanlage sei eine kluge Sache, sagt der Experte – den besten Schutz erfahre dabei, wer die Alarmanlage in enger Zusammenarbeit mit einem Sicherheitstechniker installieren lasse. Senft: "Man unterscheidet zwischen verdrahteter Alarmanlage und Funkalarmanlage." Die verdrahtete Alarmanlage sei bei Neubauten sehr zu empfehlen und in der Wartung viel günstiger, die Funkalarmanlage treffe man hingegen eher im Nachrüstungssektor an. "Egal, für welches Modell man sich entscheidet, von der Qualität sind beide hochwertig", versichert der Innungsmeister.

Je nach Wunsch gebe es unterschiedliche Methoden der Sicherung. Senft: "Bei der Außenhautabsicherung wird jedes Fenster und jede Türe mit einem Melder versehen. Wenn ein Einbrecher in ein Objekt eindringt, wird schon der erste Angriff von der Anlage erfasst und gemeldet." Die zweite, kostengünstigere Möglichkeit sei die Raumabsicherung: Hier werde an einigen Stellen im Rauminneren ein Bewegungsmelder installiert. Wenn sich jemand Unbefugter im Raum bewegt, wird Alarm ausgelöst.

Die Alarmierung erfolgt entweder über eine Sirene beim Objekt, möglich ist auch eine Weitermeldung an die Polizei oder einen Wachdienst, wobei der Vorteil eines Wachdienstes darin liegt, dass dieser auch einen Schlüssel vom Objekt haben kann, um nachzusehen, was passiert ist. Und schließlich könne der Alarm auch auf ein Handy geleitet werden, so Senft.

Tipp 7: Vorsicht bei "Smart Home"-Absicherung

Innungsmeister Senft rät bei Smart-Home-Lösungen zur Vorsicht: "Smart-Home-Lösungen bieten zahlreiche Funktionen, aber im Sicherheitsbereich sind sie nicht zu empfehlen, sondern nur bedingt einsetzbar." Die Begründung: Hacker würden leichter auf die Sicherheitsdaten zugreifen können als bei Profi-Alarmanlagen. Auch sei eine Rufweiterleitung nicht gewährleistet.

Das Smart Home könne aber beim Täuschen der Täter nützlich sein und Anwesenheit simulieren, während man gemütlich im Urlaub chillt: "Dank intelligenter Vernetzung der verschiedenen Anwendungen im Haus, wie etwa Licht oder Rollladen, kann man Anwesenheit vortäuschen, auch wenn man nicht zuhause ist", sagt Senft.

Den Einbrechern einen Schritt voraus

"Unsere Wiener Sicherheitstechniker stehen im engen Kontakt mit branchenrelevanten Organisationen, wie etwa dem Kuratorium für Einbruchschutz", erklärt Senft: "Aufgrund dieser Vernetzung haben sie auch frühzeitig Einblick in kommende Sicherheits-Trends, für die wir neue Lösungen entwickeln können: Wir sind damit den Einbrechern immer einen Schritt voraus." [gr]

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