Holz-Handwerk und Fensterbau Frontale: immer mehr Absagen für Ersatztermin

Holz-Handwerk
19.03.2020

 
Die Absagen namhafter Unternehmen für den Juni-Termin des Nürnberger Messeduos mehren sich. Mit Updates (3.4.)
Für den Ersatztermin des Nürnberger Messeduos mehren sich die Absagen von Ausstellern.
Für den Ersatztermin des Nürnberger Messeduos mehren sich die Absagen von Ausstellern.

Die Nürnbergmesse hat den Termin für das Messeduo Holz-Handwerk und Fensterbau Frontale auf Juni verschoben. Doch mittlerweile mehren sich die Absagen namhafter Unternehmen für den Ersatzermin von 16.-19.6.

Nicht abschätzbare Entwicklung

So haben etwa die Beschlagshersteller Roto und Gretsch-Unitas bekanntgegeben, auf eine Messeteilnahme an der Fensterbau Frontale zu verzichten. Auch der Polymerspezialist Rehau gab Anfang dieser Woche seinen Rückzug bekannt. Als Gründe führen die Unternehmen die derzeit nicht abschätzbare Entwicklung im Hinblick auf den Coronavirus sowie Sicherheits- bzw. Gesundheitsbedenken an. „Wir bedauern diesen Schritt, da die Frontale seit Jahrzehnten für uns eine sehr wichtige Veranstaltung zur persönlichen Präsentation unserer Innovationen und Neuheiten vor unseren Kunden, Partnern und Besuchern war. Allerdings sehen wir die Absage in der jetzigen Situation als alternativlos an, da die Gesundheit und Sicherheit der Menschen für Rehau im Fokus steht“, sagt etwa Carsten Heuer, Divisionsleiter Window Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung.

Ende vergangener Woche entschied sich auch der Beschlagshersteller Hoppe dazu, nicht an der Fensterbau Frontale 2020 teilzunehmen.

Absagen auch für Holz-Handwerk

Auch für die Holz-Handwerk gibt es mittlerweile einige prominente Absagen: Nach dem bayrischen Maschinenhersteller Martin wird auch die Ima Schelling Group nicht am Juni-Termin teilnehmen. Der oberösterreichische Kantenbearbeitungs-Maschinenspezialist Ott hat mittlerweile ebenfalls bekanntgegeben, beim Ersatztermin nicht dabei zu sein – man gehe davon aus, dass dieser einfach nicht haltbar sei, heißt es in einem auf Facebook veröffentlichtem Statement des Unternehmens. „Die aktuelle Krise erfordert gutes Management, hier sollte es im Vordergrund stehen, Arbeitsplätze zu schützen und so bald wie möglich wieder in eine gute Produktivität zu starten. Es sollte im Vordergrund stehen, Kunden bestmöglich zu versorgen und zu betreuen. Der Personalbindungs- und auch Kostenfaktor Messe lässt sich aus unserer Sicht mit diesem Vorhaben nicht in Einklang bringen.“ Weiters heißt es im Statement: „Covid zeigt uns gerade recht klar auf, was wirklich wichtig ist. Familie, Gesundheit, Stabilität, Solidarität und Partner, auf die man sich verlassen kann. Versuchen wir doch alle im Rahmen unserer Möglichkeiten, genau das bestmöglich zu schützen.“

Update 23.3.: Der oberösterreichische Hersteller von Handlingsystemen, Barbaric, hat sich ebenfalls gegen eine Teilnahme am Ersatztermin entschieden. „Als verantwortungsvoller Arbeitgeber hat für uns die Gesundheit unserer Mitarbeiter allerhöchste Priorität. Die bei Messen unvermeidbaren Sozialkontakte stellen für uns in Zeiten von Corona ein unzumutbares Risiko dar. Aus diesem Grund sehen wir auch im Zeitraum des Ersatztermines noch keine sichere Ausstellungsmöglichkeit“, so Geschäftsführer Stefan Barbaric in einer Aussendung. Der neue Termin sei von den Veranstaltern NürnbergMesse und VDMA „zu schnell und zu hastig“ gesetzt worden, „leider auch ohne mit den Ausstellern in Kontakt zu treten.“ Er plädiert dafür, beide Messen für heuer zu streichen, da ohnehin im Mai 2021 die für die meisten Aussteller wichtigere Messe Ligna stattfinde. 

Update 3.4.: Rehau hat nach der Fensterbau Frontale auch für die Holz-Handwerk abgesagt: Der Entschluss sei nicht leichtgefallen, sagt Thomas Ponater, Director of Marketing & Sales EMEA Interior for Furniture Solutions, doch „Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeitern, Partnern und Kunden“ seien jetzt oberste Priorität. Derzeit arbeite man daran, wie man die Neuheiten, die auf der Holz-Handwerk vorgestellt werden sollten, dem Handwerk auf anderem Wege präsentieren könne. In die Reihe der Absagen gesellt sich nun auch die SCM Group. „Eine schmerzliche Entscheidung", heißt es in einer Aussendung des italienischen Maschinenherstellers. Um den Kunden auch in diesen Krisenzeiten partnerschaftlich zur Seite zu stehen, will SCM sein Engagement in Sachen intelligente Technologien und digitale Dienste nochmals verstärken und stelle auch weiterhin umfassenden digitalen Support bereit, u.a. mit Remote-Zugriff , heißt es seitens SCM. (red)

Branchen
Tischlerei