Messen und Kongresse: Erlaubnis erteilt

Messe
29.06.2020

Mit einer behördlichen Genehmigung und der Vorlegung eines Covid-19-­Präventionskonzepts sind Messen und Kongresse hierzulande nun wieder erlaubt.  
Mit 80 Prozent fix gebuchter Fläche sei die Bau auf gleichem Niveau wie vor zwei Jahren, heißt es vonseiten der Veranstalter.
Mit 80 Prozent fix gebuchter Fläche sei die Bau auf gleichem Niveau wie vor zwei Jahren, heißt es vonseiten der Veranstalter.

Messen und Kongresse können nun in Österreich wieder stattfinden“, verkündet die Tourismusministerin ­Elisabeth ­Köstinger. Sie sorgt damit für ein Aufatmen unter den heimischen Messeveranstaltern, die nach Wochen der Ungewissheit nun einige Auflagen zur Abhaltung der Veranstaltungen bekommen haben. So muss eine behördliche Genehmigung eingeholt und ein Covid-19-Präventionskonzept vorgelegt ­werden. Messen und Kongresse sind damit seit 15. Juni wieder möglich. „Der Fahrplan sowie klare und einfache Regeln geben der Branche die notwendige Per­spektive und Planungssicherheit“, sagt Köstinger. Das sei auch für viele weitere Branchen wichtig, von der Stadthotellerie bis hin zu Technik- oder ­Security-Anbietern.

Veranstalter sind zufrieden

Erfreut über die Novelle der Covid-19-Lockerungsverordnung zeigen sich die heimischen Messeveranstalter. Für Oliver-John Perry etwa, Leiter Marketing & Communications bei Reed Exhibitions Österreich, die in den letzten Monaten einige Absagen verkraften musste, kam sie, trotz monatelangen Wartens, unerwartet. „Mit der Veröffentlichung der gesetzlichen Rahmenbedingungen durch die Bundes­regierung ­haben unsere Aussteller, Besucher, aber auch wir endlich Planungssicherheit bekommen“, sagt er. ­Besonders erfreulich sei dabei, dass die Messen mit minimalen Sicherheitsauflagen durchgeführt werden können. „Wir haben lange auf eine solche Entscheidung gehofft, dennoch war sie dann sehr kurzfristig. Jetzt gilt es, unsere Messen mit den entsprechenden Covid-Präven­tionskonzepten sicher zu machen.“ ­Neben der Feuer & Rauch im August musst Reed unter anderem auch die Elektrofachhandelstage im ­September und die Intertool im Mai canceln. 
Für die Messe München, die im Zweijahres-Takt die Weltleitmesse Bau veranstaltet, kommt eine Absage dieser 2021 nach aktuellem Stand nicht infrage. „Aus österreichischer Sicht zeigt sich der Anmeldestand der Bau 2021 stabil, sogar mit leichtem Wachstum auf Ausstellerseite“, sagt Stefan Reschke, Vertreter der Bau München und der Messe München in Österreich. Vor Absagen auf Kundenseite bleibt man aber trotzdem nicht ganz verschont – kürzlich etwa haben der Dicht- und Dämmstoffhersteller Hanno oder auch der Bauchemiespezialist Kiesel ihre Teilnahme zurückgezogen. „Natürlich gab es ein paar Absagen, aber genau dadurch haben wir tolle neue Unternehmen platzieren können.“ Was die Regeln und Richtlinien betrifft, steht der Bau München derzeit ebenfalls nichts im Weg. Die bayrische Staatsregierung hat bereits am 27. Mai das Go für die Wiederaufnahme des Messebetriebs gegeben und am 23. Juni ein entsprechendes Schutz- und Hygienekonzept verabschiedet. Eckpfeiler sind dabei das Abstandgebot, Hygiene und Nachverfolgbarkeit der Teilnehmer. Was eine mögliche Maskenpflicht angeht, soll im September, vor Beginn der Herbstmessen, noch einmal geprüft werden, ob diese tatsächlich notwendig ist. In jedem Fall aber kann die Maske bei Kundengesprächen an Tischen abgenommen werden.

Maskenpflicht aufheben

Für eine Evaluierung der derzeit vorgesehenen Maskenpflicht für Besucher und einer Aufhebung derselben bei österreichischen Messen spricht sich auch die Wirtschaftskammer aus. Alles in allem zeigt man sich aber mit der Novelle zufrieden. „Damit wurde eine wesentliche Forderung der betroffenen Unternehmen umgesetzt“, sagt Karlheinz Kopf, WKÖ-Generalsekretär. „Es ist erfreulich, dass für Veranstalter, Aussteller und Besucher eine klare Perspektive geschaffen wird.“

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