Wiederaufbau

Lackproduzent Jansen meldet sich zurück

04.11.2021

 
Der Lackproduzent Jansen in Ahrweiler wurde durch die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 schwer getroffen. Nach großen Hilfsaktionen und Anstrengungen ist das Traditionsunternehmen mitten im Wiederaufbau. Anfang 2022 soll die Produktion in Ahrweiler wieder starten.
Mit Schlamm verschmutzte Lackdosen zu einem Berg aufgestapelt.
Es gab keinen Bereich am Jansen-Werksgelände, der vom Schlamm verschont wurde.

Mitte Juli 2021 fielen in den deutschen Bundesländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen innerhalb von 24 Stunden mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Das Endergebnis war eine Hochwasserkatastrophe, von der auch die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler schwer getroffen wurde. Die Wassermassen verwüsteten große Teile der Stadt, darunter auch das Firmengelände und die Produktion des Lackherstellers Jansen.

Entschlammt dank unzähliger Sonderschichten

Portraitfoto von Peter Jansen, Geschäftsführer des deutschen Lackproduzenten Jansen.

"Wir sind noch nicht fertig, aber wieder da!" Mit dieser Botschaft hat sich das Familienunternehmen wieder zurückgemeldet. Möglich ist das nur dank des unermüdlichen Einsatzes der Jansen-Mitarbeiter*innen, Helfer*innen- sowie Feuerwehrteams und Nachbar*innen. Sie haben Tag für Tag ein Stück Zukunft aus den Fluten und Schlammmassen zurück erkämpft. "Was da an unzähligen Sonderschichten geleistet wurde, macht mich sprachlos und stolz", so Peter Jansen, Geschäftsführer der Lackfabrik, der sich bei der Pressekonferenz am 4. November 2021 in aller Form bei allen, die mitgeholfen haben das Traditionsunternehmen von einer über 20 Zentimeter dicken Schlammschicht zu befreien, bedankte. "Auch wenn man sicher an vielen Stellen noch Spuren des Schlammes finden wird, ist es für mich heute ein ganz besonderer Tag, da ich hiermit das Unternehmen offiziell als entschlammt bezeichnen kann."

Produktion sehr schnell ausgelagert

Lackdose Türenlack Rapid mit dem schwarzen Sonderschicht-Etikett

Das Motto für die Aufräumarbeiten war das Leitmotiv "Denk bunt", mit dem das Unternehmen in den letzten Jahren sehr erfolgreich aus bestehenden Denkmustern ausgebrochen ist. Im Laufe des Wiederaufbaus kam auch das Motto "Kämpfe für das, was du liebst!" dazu, das nun an allen Bauzäunen rund um das Firmengelände in Ahrweiler zu lesen ist. "Aufgeben war nie eine Option", bestätigt Marketing- und Vertriebsleiter Holger Twiehaus. Neben der Entschlammung des Unternehmens hat der Lackhersteller alles daran gesetzt, die Produktion auszulagern, um die Lieferfähigkeit in den Kernbereichen schnellstmöglich wiederherzustellen. Deshalb konnte Twiehaus bei der Pressekonferenz bereits die ersten Highlight-Produkte im Sonderdesign, in der schwarzen Dose, vorstellen. Der Feinspachtel Rapid, der ISO TLR Türenlack Rapid, die ISO HDF Holzdeckenfarbe, die ISO WSF Wetterschutzfarbe sowie der Aqua Wandfliesenlack und der ISO Maler-Vorlack werden schon bald, versehen mit dem schwarzen Sonderschichtlack-Etikett, in den Markt gehen. Das gesamte #Sonderschichtlack-Sortiment wird laufend ergänzt und aktualisiert werden.

Ab 2022 Produktion wieder in Ahrweiler

Es gibt aber noch einen weiteren Lichtblick: Der Lackhersteller plant bereits Anfang nächsten Jahres die eigene Produktion am Standort Ahrweiler wieder in Betrieb zu nehmen. "Der gesamte Erfolg unseres Unternehmens hat seine Wurzel in der Produktion des Spachtels, für den wir jahrzehntelang gewissermaßen synonym standen. Wie könnte es also anders sein, auch der Neuanfang wird mit der Produktion des Spachtels hier in Ahrweiler wieder beginnen – das wird dann der modernste 'gute, alte' Spachtel, den wir uns je gewünscht haben", so Peter Jansen. (ar)

Über Jansen

Jansen entwickelt, produziert und vertreibt Spezialprodukte für das Maler*innenhandwerk. Das mittelständische Familienunternehmen beschäftigt rund 80 Mitarbeiter*innen. Der Umsatz liegt bei 16 Millionen Euro pro Jahr. Das Werksgelände umfasst etwa 20.000 Quadratmeter. Jansen ist seit 1878 am Standort und ist fest in der Region verankert.