Rohstoffquelle

Urban Mining für Ziegel

Ziegel
27.04.2022

Von: Redaktion Bauzeitung
In den Niederlanden produziert Wienerberger erstmals einen Ziegel mit Rohstoffen aus Abbruchgebäuden.
Ziegel mit Rohstoffen aus Abbruchgebäuden.

In enger Zusammenarbeit mit New Horizon, einem niederländischen Urban-Mining-Spezialisten, hat die Wienerberger-Gruppe den kreislauforientierten Vormauerziegel CicloBrick entwickelt. Für die nachhaltige Produktion von CicloBrick greifen die Unternehmen auf den Naturrohstoff Ton zurück und verarbeiten dabei 20 Prozent keramische Restmaterialien, die von New Horizon aus Abbruchhäusern gewonnen werden. Diese werden gemahlen und dem Basisrohstoff Ton beigemischt. Dieses Verfahren trägt dazu bei, keramische Abbruchabfälle zu reduzieren und Abfall zu vermeiden.

Mit der Intention, dieses Verfahren und die Anwendung von Urban Mining langfristig weiter auszubauen, wird der Ziegel derzeit erstmals an einem Wienerberger-Standort in den Niederlanden produziert. Am Ende seiner Lebensdauer kann CicloBrick wieder auf die gleiche Weise recycelt und als Baumaterial ganz im Sinne der Kreislauforientierung wiederverwendet werden. "Wir sehen den Übergang zu einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft als Chance, die viele Vorteile mit sich bringt. Daher setzen wir uns auch im Rahmen von Kooperationen und Partnerschaften mit jungen Unternehmen dafür ein, kreislauffähige Produkte und Systeme zu entwickeln, um so Rohstoffe und Emissionen einzusparen", erklärt Wienerberger-­CEO Heimo Scheuch. Die Partner dieses Kollektivs haben sich zum Ziel gesetzt, die Stadt als Ressource zu nutzen und Rohstoffe aus Abbruchgebieten ­wiederzuverwenden.

Auch nachhaltige Verpackungen und die Verringerung von CO2-Emissionen sind von zentraler Bedeutung. Künftig werden alle neuen Produkte bei ­Wienerberger ab 2023 zu 100 Prozent recycelbar oder wiederverwendbar sein. Zudem will die Gruppe laufend den Anteil an Sekundärrohstoffen beziehungsweise Recyclingstoffen steigern. Langfristiges Ziel bei Wienerberger ist die Umsetzung des ­European Green Deals: Die Gruppe plant, bis 2030 ihre CO2-­Emissionen um 40 Prozent zu reduzieren.

[uw]

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