Whatchado-Umfrage

Die Wünsche der Fachkräfte von morgen

Fachkräfte
30.06.2022

Von: Redaktion Handwerk + Bau
Die aktuelle Online-Umfrage der Video-Karriereplattform Whatchado mit über 30.000 Teilnehmer*innen zeigt, was die Generation Z von ihren Arbeitgebern erwartet.

Der Fachkräftemangel macht sich mittlerweile quer durch alle Branchen bemerkbar. Die Video-Karriereplattform Whatchado hat deshalb bei der Generation Z von Arbeitnehmer*innen nachgefragt, welche Erwartungen sie an ihre Arbeitgeber*innen haben. Befragt wurden dafür Schüler*innen, Lehrlinge, Studierende, sowie junge Menschen mit Berufserfahrung im Zeitraum von 13. April bis 7. Juni 2022. Die Erhebung erfolgte in drei Wellen mit insgesamt 30.000 Teilnehmer*innen, überwiegend aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, und lieferte teils überraschende Ergebnisse.

"Überall wird nach guten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesucht. Umso wichtiger ist es für Arbeitgeber, aber auch für die Optimierung unserer Video-Karriereplattform, zu verstehen, welche Erwartungen junge Menschen an ihren Beruf stellen und wie man sie am besten anspricht“, erklärt Jubin Honarfar, CEO und gemeinsam mit Ali Mahlodji, der sich 2018 aus dem Management zurückgezogen hat, Mitbegründer von Whatchado.

Aufgabengebiet auschlaggebender als Gehalt

Höchste Priorität, um sich für einen Job zu bewerben hat für 91 Prozent der Befragten das im Job zu erwartende Aufgabengebiet. Damit ist die Aufgabe an sich auschlaggebender als das Gehalt, das von 84 Prozent als sehr wichtig bzw. wichtig eingestuft wurde. Darüber hinaus erwarten sich 74 Prozent Weiterbildungsmöglichkeiten. Bei den Studierenden erhalten die Weiterbildungsmöglichkeiten sogar 82 Prozent Zustimmung, wodurch die Fortbildung einen leicht höheren Stellenwert als das Gehalt (80%) hat.

Besonders überraschend ist aber die Haltung der jungen Generation zu Klimaschutz und Home Office: Entgegen der öffentlichen Diskussion ist im Durchschnitt nur 30 Prozent der Befragten das betriebliche Engagement des Unternehmens gegen den Klimaschutz ein großes Anliegen. Die Möglichkeit für Homeoffice ist nur für 40 Prozent relevant. Bezüglich Homeoffice gibt es jedoch einen deutlichen Unterschied zwischen den Teilnehmer*innen. Für 49 Prozent jener mit Berufserfahrung ist Homeoffice sehr relevant, hingegen spielt die Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten bei nur 36 Prozent der Schüler*innen eine wichtige Rolle.

Gehalt und Benefits entscheiden über Jobwechsel

Was einen möglichen Jobwechsel betrifft, sind für 68 Prozent der Jugendlichen ein besseres Angebot mit mehr Gehalt oder besseren Benefits ausschlaggebend. Doch 63 Prozent der Teilnehmer*innen würde auch den Arbeitgeber wechseln, wenn sich ihre Tätigkeit anders gestaltet, als erwartet. Für Studierende und Berufserfahrene ist dieses Kriterium mit 77 Prozent bzw. 72 Prozent sogar wichtiger als ein attraktiveres Gehaltsangebot. Unter den Berufserfahrenen sind zudem für 62 Prozent zu wenig Wertschätzung und für 69 Prozent ein schlechtes Verhältnis zum bzw. zur Vorgesetzten für einen Wechsel sehr relevant. Ohne die Möglichkeit zur Weiterentwicklung denken 58% aller Befragten an einen Wechsel.

Den überraschenden letzten Platz belegte hierbei die Möglichkeit für Home Office. Für nur 15% aller Teilnehmer*innen wäre es ein Kündigungsgrund, wenn keine Möglichkeit für Home Office bestünde. Allerdings zeigten sich auch hier deutliche Unterschiede: während 21% der Studierenden und 20% der Berufserfahrenen die fehlende Möglichkeit für Home Office als sehr relevant für einen Jobwechsel bewerteten, taten dies nur 13 Prozent der Schüler*innen bzw. Lehrlinge.

Erfahrungsberichte bestimmen das Job-Interesse

Auch für das Recruiting ergeben sich aus der Befragung interessante Details. Es zeigt sich ganz deutlich, dass traditionelle Methoden bei den Jungen wenig punkten. Nur 18 Prozent der Teilnehmer*innen ist ein persönliches Kennenlernen des zukünftigen Arbeitgebers auf einem Karriere-Event wichtig. Auch anonyme Arbeitgeber-Bewertungen auf frei zugänglichen Online-Portalen sind für nur 30 Prozent für die Arbeitgeberwahl von Relevanz. Viel erfolgsversprechender sind hingegen aussagekräftige Stellenausschreibungen (Zustimmung von 68%) und authentische Einblicke, vor allem in die Unternehmenskultur (66%). Auch direkte (Video-)Erfahrungsberichte von tatsächlichen Mitarbeiter*innen sind für 56 Prozent der Befragten von großer Bedeutung. (ar)

Die Umfrageergebnisse im Detail: https://embeds.whatchado.com/whatchado/whatchado-survey

Die Generation Z:

Junge Menschen, die zwischen den 1995 und 2010 geboren sind werden als Generation Z oder als Post-Millennials bezeichnet. Sie sind die Folge-Generation der Generation Y, auch Millenials genannt. Natürlich sind die Übergänge fließend. Auf jeden Fall ist die GenZ, wie sie im englischen Sprachraum tituliert wird, die erste Generation, die mit dem Smartphone aufgewachsen ist. Damit hat sich das Kommunikationsverhalten, die Informationsbeschaffung und auch das Einkaufsverhalten der Jugend fundamental verändert.