Das 2226-Prinzip

Optimales Klima

Energieeffizienz
09.11.2023

In der Seestadt Aspern entstehen aktuell drei Bürogebäude mit ganz speziellen Eigenschaften. Die Gebäude kommen ganz ohne Heizung, Lüftung und Kühlung aus. Die Energieeffizienz steht dabei im Vordergrund und der Baustoff Ziegel hilft dabei maßgeblich mit.
In der Seestadt in Wien wird nach dem 2226-Prinzip gebaut

Im Nordosten von Wien wird seit beinahe zehn Jahren gebaut. Die Seestadt Aspern in der Donaustadt umfasst eine Fläche von 240 Hektar und bietet in Zukunft mehr als 25.000 Bewohner*innen eine neue Heimat. Außerdem sollen bis zu 20.000 Arbeitsplätze durch das Stadterweiterungsprojekt mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von fünf Milliarden Euro entstehen. Einige Personen werden für ihren neuen Arbeitsplatz ab dem kommenden Jahr in eines der drei energieeffizienten Bürogebäude mit Namen „Robin“ einziehen können.

Der Ziegel hält Innenräume von Natur aus im Sommer schön kühl und im Winter angenehm warm.

Johann Marchner, Geschäftsführer von Wienerberger Österreich

Johann Marchner, Geschäftsführer von Wienerberger Österreich
Johann Marchner, Geschäftsführer von Wienerberger Österreich

Das besondere an dem Gebäudekomplex, die Häuser kommen gänzlich ohne Heizung, Lüftung und Kühlung aus. Ziegel von Wienerberger werden dabei einen großen Anteil haben, damit das möglich wird. „Robin ist ein gutes Beispiel aus dem perfekten Zusammenspiel von smarter Technik, einzigartiger Architektur und dem Energiechampion Ziegel als Baustoff. Der Ziegel fungiert mit seiner einzigartigen Speichermasse selbst wie eine natürliche Klimaanlage und hält Innenräume von Natur aus im Sommer schön kühl und im Winter angenehm warm“, sagt Johann Marchner, Geschäftsführer von Wienerberger Österreich.

Zwischen 22 und 26 Grad

Die Häuser werden dem 2226-Prinzip unterliegen. Hierbei handelt es sich um Temperaturrichtlinien für Raumklima und Komfort in Gebäuden und bedeutet, dass sich die Temperaturen immer zwischen 22 und 26 Grad befinden. Um das zu erreichend bedarf es einen Mix aus architektonischen Maßnahmen und cleverer Gebäudesteuerung. „Die Temperaturen zwischen 22 und 26 Grad werden weltweit von Menschen als Wohlfühlklima empfunden. Es ist auch ein Kompromiss zwischen Energieeffizienz und Komfort, da höhere Temperaturen mehr Energie für die Kühlung erfordern“, erklärt Marchner die Vorzüge des Prinzips. Für Stefan Corona, Geschäftsführer der 2226 GmbH, die ebenfalls maßgeblich an dem Projekt beteiligt ist, ist 2226 eine Strategie, die auf unterschiedlichen Ebenen ansetzt. „Damit wird der Komfort erhöht, der Energieverbrauch reduziert und eine lange Lebensdauer erreicht.“

Niedrigere Bau- und Betriebskosten

Bei den Bürogebäuden Robin wird außerdem die Abwärme von Menschen, sowie die Wärme von technischen Geräten und der Beleuchtung, für das Klima im Gebäude genutzt. Diese Wärme zu speichern macht die Außenwand möglich. „Bei der Außenwand handelt es sich um 2 x 38cm dicke Ziegel ohne integrierte Dämmung, die durch mineralischen Putz ergänzt werden und sie ist auf dem höchstem Stand der Technik“ erzählt Marchner. Ein kleinwenig Elektrizität wird für die in den Fenstern integrierten, vertikalen, schmalen sowie geschlossenen Lüftungsflügel aus Holz benötigt. „Die Sensorsteuerung reagiert, wenn etwa der CO2-Gehalt zu hoch wird, und so wird frische Raumluft gewährleistet und die Nachtkühle genutzt“ führt Marchner aus. Das 2226-Prinzip gepaart mit intelligenter Gebäudesteuerung und Ziegeln soll in Zukunft noch verstärkter beim Bau zum Einsatz kommen, denn das Errichten und Betreiben von Gebäuden wird damit klimafreundlicher und die laufenden Betriebskosten dadurch gesenkt. So werden Umwelt und Gelbeutel geschont.

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