Die Talstation als Stahlstation

Redaktion Metall
10.01.2013

Gerade rechtzeitig vor dem Start der laufenden Wintersaison hat das oststeirische Familienunternehmen Stahlbau Grabner Ende November 2012 sein jüngstes Referenzprojekt auf der deutschen Zugspitze fertig gestellt.

Die Talstation mit angebauter Garagierungshalle für die neuerrichtete Wetterwandeckbahn (eine Sechsersesselbahn) befindet sich auf rund 2.300 Metern Seehöhe im höchstgelegenen Skigebiet Deutschlands. „Hochalpine Baustellen verzeihen keinen Fehler. Unsere Mitarbeiter sind Arbeiten in luftiger Höhe gewohnt, aber jedes Projekt stellt das gesamte Team vor neue Herausforderungen“, erläutert Stefan Halwachs, Abteilungsleiter Stahlbau, und verweist auf die saisonbedingt kurze Bauzeit, die unberechenbaren Witterungsverhältnisse und die bis ins kleinste Detail geplante Logistik. Durch die langjährige Zusammenarbeit mit dem Weltmarktführer Doppelmayr hat sich Grabner zum Spezialisten im Bau von Seilbahngebäuden entwickelt. Auf der momentan höchsten Baustelle Deutschlands verbaute das Unternehmen insgesamt 123 Tonnen Stahl, 32 Tonnen Trapezbleche, 21 Tonnen Dacheindeckung, 12 Tonnen Glas und 3 Tonnen diverser Kleinteile.
 
„Projekt 2017“ baut auf Ausbildung
Sonderanfertigungen spielten bei Stahlbau Grabner schon in der Vergangenheit eine wichtige Rolle: Um auf Marktveränderungen und starke Nachfrage besser reagieren zu können, sollen sie in Zukunft noch stärker im Fokus stehen. Mit einer neuen Ausbildungsstrategie sollen Know-how und Kapazitäten weiter gesteigert und der Marktanteil ausgebaut werden. Neben dem weiteren Ausbau der Abteilung Sonderfertigungen ist auch das sogenannte Innovationsteam Bestandteil des Projekts: „Interne und externe kreative Köpfe werden künftig gemeinsam an neuen Produkten arbeiten, um Probleme zu lösen und Ideen zu finden, die zu uns passen“, so Halwachs. „Die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen haben uns veranlasst, das Unternehmen noch stärker an das Dienstleistungs- und Wissenszeitalter anzupassen“, erklärt Halwachs die Hintergründe für das so genannte „Projekt 2017“.

Die Stahl- u. Fahrzeugbau Grabner GmbH aus dem oststeirischen Hartberg ist in den Bereichen Stahlbau, CNC-Blechbearbeitung und Landmaschinen tätig und erzielte im Jahr 2012 einen Umsatz von 26,34 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigt zurzeit 20 Lehrlinge, seit der Firmengründung 1960 absolvierten rund 360 Jugendliche eine Lehre im Betrieb. Gottfried Halwachs, Geschäftsführer und Mehrheitseigentümer der Firma Grabner, sieht in der Förderung junger Nachwuchskräfte großes Innovationspotenzial: „Aufgrund unseres Engagements in der Lehrlingsausbildung wurden wir im Jahr 2012 durch das Wirtschaftsministerium zum „Staatlich ausgezeichneten Lehrbetrieb“ ernannt“, freut sich der Firmenchef. [red/Grabner]