Neuer Holzcampus treibt Wildtierforschung in Wien voran
Am Standort Wilhelminenberg wird durch die Zusammenarbeit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) mit dem Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung (BMFWF) ein multifunktionales Gebäude für die Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmeduni) am Standort Wilhelminenberg errichtet. Der symbolische Spatenstich zum Baustart erfolgte durch Matthias Gauly, Rektor der Vetmeduni.

In Holzbauweise wird auf rund 2.000 Quadratmetern ein modernes Mehrzweckgebäude gebaut, das Ende 2027 in Betrieb gehen soll. Der Bund investiert dafür rund 22,1 Millionen Euro, wobei davon 20 Millionen Euro für die Errichtung und 2,1 Millionen Euro für die Ausstattung vorgesehen sind. Finanziert wird das Projekt durch das BMFWF und wird gemeinsam mit der BIG umgesetzt, die ihrerseits für die gesamte Projektabwicklung verantwortlich ist. Geplant wurde der Neubau vom Wiener Architekturbüro Delta Pods Architects.
„Am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie […] verbinden wir Grundlagenforschung mit angewandten Projekten. […] Dieser Neubau wird uns dabei helfen, unsere Arbeit auf höchstem Niveau fortzusetzen und neue Erkenntnisse in der Wildtierforschung zu gewinnen.“ Claudia Bieber, Leiterin des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie
Jetzt geht’s los
Am Wilhelminenberg befinden sich das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) und das Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung (KLIVV). Die beiden Institute benötigen mehr Raum für die wissenschaftliche Forschung und Lehre sowie Büroflächen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gemeinsam mit Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner fand der Spatenstich mit Geschäftsführerin der BIG Christine Dornaus und dem Rektor der Veterinärmedizinischen Universität Wien Matthias Gauly statt. Gauly bedankte sich in seiner Rede bei der Stadt Wien und dem Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung für ihre Unterstützung.
„Mit dem Bauprojekt am Wilhelminenberg stärken wir nicht nur unsere Position als führende Institution in der Wildtier- und Verhaltensforschung, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Forschungsstandorts Wien.“ Matthias Gauly, Rektor der Veterinärmedizinischen Universität Wien
Holzbauweise und Geothermie
Im Erdgeschoß des Multifunktionsgebäudes befinden sich nach der Fertigstellung die Chemielabore und Räume für die Lehre sowie ein Mehrzwecksaal, im ersten Obergeschoß sind Genetik-Labore und Büros angesiedelt. Ergänzende Labor- und Technikflächen sind künftig im Untergeschoß untergebracht. Beide Universitätsinstitute nutzen die Räumlichkeiten für Lehre, Wissenschaft und Forschung. Die Energieversorgung zur Heizung und Kühlung des Gebäudes erfolgt mittels Geothermiesonden, eine kompakte Bauweise sorgt für einen geringen Energieverbrauch. Die Decken und Wände der Obergeschoße bestehen aus Holz und durch eine Holzfassade fügt sich das Gebäude optisch in die Umgebung des Wienerwalds ein.
Der Universitätsstandort wird entwickelt
Das neue Universitätsgebäude wird in der ersten Bauphase am Wilhelminenberg errichtet. In der zweiten Bauphase werden die bestehenden Gebäude des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie saniert. Mit dem Wintersemester 2027 erfolgt die Fertigstellung des Neubaus, die Übergabe erfolgt voraussichtlich im Jahr 2028.
Laut Dornaus ist der Neubau der erste Baustein für die Weiterentwicklung des Forschungsstandorts am Wilhelminenberg. Die Forscher*innen der Veterinärmedizinischen Universität Wien können sich somit auf ein optimales Umfeld am grünen Wilhelminenberg freuen. Auch Holzleitner erkennt den Mehrwert des Projekts, durch das den Studierenden, Lehrenden und Forschenden nicht nur Räumlichkeiten und Infrastruktur bereitgestellt werden, sondern durch das gleichzeitig die Campusentwicklung am Wilhelminenberg gefördert wird.
„Mit dem Neubau stärken wir also die Veterinärmedizinische Universität und den Wissens- und Forschungsstandort Wien in den Lebenswissenschaften.“ Eva-Maria Holzleitner, Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung