Teamarbeit im Objektgeschäft
Das Objektgeschäft erweist sich in der aktuellen Bauflaute als wichtige Stütze für die Klima- und Lüftungstechnik-Anbieter. Die Kunden setzten verstärkt auf nachhaltige, integrierte Lösungen.
Vom Rockkonzert zur Kammermusik: Das war die Herausforderung für den Luft- und Klimatechnik-Spezialist Berliner Luft Technik. Die Aufgabe: Die Lärmsanierung einer Papierfabrik in einem Mischgebiet. Saniert wurden die Zu- und Abluftanlagen auf dem Fabrikdach, durch die der Schall nach außen tritt. Und genau hier, auf dem Dach, mussten die Schallemissionen von 120 auf 90 Dezibel gesenkt werden. Fünf Kulissenschalldämpfer der Lüftungs- und Klimaexperten sorgen nun für einen minimierten Lärmpegel – und dafür, dass ein Anwohner nachts wieder ruhig schlafen kann.
Ruhe bitte
„Hier kamen wir ins Spiel. Als Experten im Bereich Industrieschall ist dies ein ganz typischer Fall für uns“, berichtet ein Produktmanager von Berliner Luft Technik. Nach einem Besuch vor Ort in der Papierfabrik und anhand der TÜV-Messwerte entwickelten die Spezialisten ein Konzept zur Lärmsanierung und Schallreduzierung. Sie standen dabei vor einer besonderen Herausforderung: „Wir mussten sehr viel akustische Leistung auf sehr wenig Platz unterbringen. Da war eine gute Planungs- und Vorarbeit nötig“, so der Experte.
Schalloptimierung gewinnt in der Klima- und Lüftungstechnik im Objektbereich immer mehr an Bedeutung – vor allem im dicht bebauten Gebiet. Das bestätigt auch Thomas Mader, Geschäftsführer von Stiebel Eltron in Österreich. Er nennt zwei weitere Entwicklungen, die im Objektgeschäft immer wichtiger werden: „Ein klarer Trend ist die Systemintegration – also das intelligente Zusammenspiel von Heizen, Kühlen, Lüften und Warmwasserbereitung. Gebäude sollen als vernetzte Energieeinheiten funktionieren, gesteuert über digitale Energiemanagementsysteme“ so Mader. Darüber hinaus wächst das Interesse an modularen Lüftungskonzepten, die sich flexibel an Gebäudestrukturen anpassen lassen, sowie an der Verknüpfung mit Photovoltaik und Speichertechnologien.“
Auch aus Sicht von Gerhard Perschy, General Manager Commercial bei Daikin Österreich, bewegt sich die Branche „klar in Richtung ganzheitlicher Lösungen: Systeme, die Klima-, Lüftungs-, Heiz- und Service-Komponenten intelligent miteinander verbinden, um maximale Effizienz und Komfort zu gewährleisten, gewinnen zunehmend an Bedeutung.“ Ein weiterer Treiber, so Perschy weiter, ist die Nachhaltigkeit. „Daikin setzt auf Kältemittel-Kreislaufwirtschaft und neue, umweltfreundliche Kältemittel wie CO₂ oder R-32, sobald regulatorische Rahmenbedingungen wie die Kälteanlageverordnung geklärt sind.“ Den dritten Trend im Bunde ortet der Daikin-Manager in der Digitalisierung: „Fernüberwachung und vorausschauende Wartung erhöhen die Betriebssicherheit und senken Kosten.“
Beide Unternehmen legen großen Wert auf das Objektgeschäft. „Das Objektgeschäft nimmt für uns eine zentrale Rolle ein und gewinnt durch die aktuellen Entwicklungen weiter an Bedeutung“, betont Perschy. „36 Prozent der EU-Emissionen stammen aus Gebäuden – gewerbliche Immobilien sind damit der Schlüssel zur Dekarbonisierung und bieten erhebliche Chancen zur Reduktion von CO₂. Als technologischer Partner mit jahrelanger Expertise unterstützen wir Unternehmen dabei, dieses Potenzial zu nutzen und ihre ESG-Ziele effektiv zu erreichen.“
Bei Stiebel Eltron sieht man das Segment sogar als einen zentralen Wachstumstreiber. „Besonders im mehrgeschossigen Wohnbau und bei gewerblichen Sanierungen steigt die Nachfrage nach ganzheitlichen, erneuerbaren Energielösungen. Immer mehr Bauträger und Planer setzen auf Wärmepumpen und Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung, um die Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu erfüllen“, erläutert Österreich-Geschäftsführer Mader. „Trotz der aktuell verhaltenen Neubautätigkeit verzeichnen wir im Objektbereich eine stabilere Entwicklung. Dies ist unserer Schulungstätigkeit in diesem Bereich geschuldet.“
Zudem setzen beide Anbieter auf Produktinnovationen, mit denen sie die Bedürfnisse der Klientel bedienen: Stiebel Eltron reagiert mit „ganzheitlichen Systemlösungen, die Heizen, Kühlen, Lüften und Warmwasserbereitung intelligent verbinden“ auf den Trend zur Systemintegration. „Im Mittelpunkt steht dabei die neue Wpnext-Generation, die als zukunftsweisende Produktplattform entwickelt wurde, um höchste Effizienz, leise Betriebsweise und maximale Systemintegration zu vereinen“, so Österreich-Chef Mader. „Die Geräte sind auf den Einsatz in Neubau- und Objektprojekten ebenso ausgelegt wie für die Modernisierung bestehender Anlagen.“
Daikin setzt ebenfalls auf Systemlösungen für Heizen, Kühlen, Lüften und Warmwasser in sämtlichen Leistungsklassen. „Unsere Produktion in Europa umfasst 13 Werke, darunter Rottenmann in Österreich, und garantiert kurze Lieferketten und Versorgungssicherheit“, meint Daikin-Manager Perschy. Bei der Produktentwicklung setzt man auf natürliche Kältemittel und bietet eine breite Palette von Geräten für unterschiedliche Anwendungsbereiche an. Perschy weiter: „Ergänzend dazu investieren wir in maßgeschneiderte Servicepakete und umfassende Schulungsprogramme für unsere Fachpartner, um höchste Qualität und Effizienz in der Umsetzung sicherzustellen.“




