Biomasse

EU setzt auf Bioenergie

02.12.2025

Die EU-Kommission korrigiert ihren Bioenergie-Kurs. Der Österreichische Biomasse-Verband begrüßt dies: „Bioenergie wird zum bedeutendsten Energieträger Europas.“

Der Österreichische Biomasse-Verband begrüßt die Veröffentlichung der EU-Bioökonomie-Strategie. In dieser Strategie habe die EU „den Beitrag der Bioenergie zur Energiesicherheit und ihrer Rolle bei der Förderung biobasierter zirkulärer Wertschöpfungsketten“ anerkannt, so der Biomasse-Verband. Dazu Verbands-Präsident Franz Titschenbacher: „Im Vergleich mit der zuvor geleakten Version macht die EU-Kommission eine Kehrtwende hin zu Energieversorgungssicherheit sowie leistbaren Energiepreisen für Bevölkerung und Unternehmen.“

EU-Kommission setzt auf Bioenergie

In Österreich und in vielen Regionen Europas zeige sich das Potenzial der Bioökonomie für den Ersatz von Kohle, Öl und Erdgas, so Titschenbacher weiter. „Holzheizungen und Fernwärme, die mit Nebenprodukten aus der Waldbewirtschaftung und der industriellen Holzverarbeitung befeuert werden, stellen in Österreich 43 Prozent der Raumwärme bereit. Das ist mehr als sämtliche Erdgas- und Erdölheizungen zusammen“, führt er aus. „Europas Bioökonomie könne nur gedeihen, wenn alle biobasierten Sektoren zusammenarbeiten. Die Anerkennung der Bedeutung der Bioenergie als Teil eines integrierten und effizienten Systems sei ein wichtiger Schritt, um gleichzeitig sicherzustellen, dass keine erneuerbaren Ressourcen verschwendet werden, die Energiesicherheit gewährleistet ist und regionale Wertschöpfung ermöglicht wird. Titschenbacher: „Dadurch wird die Bioenergie europaweit zum wichtigsten erneuerbaren Energieträger.“

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Die EU-Strategie verfolgt einen Systemansatz für die Nutzung von Biomasse und betont, dass biogene Nebenprodukte und Reststoffe energetischen Anwendungen zugeführt werden sollen, um Energiesicherheit und Erschwinglichkeit von Energie zu gewährleisten. „Dies spiegelt sich bereits in der Realität der europäischen Bioökonomie wider. In der gesamten EU stellen zirkuläre Wertschöpfungsketten bereits sicher, dass hochwertige Biomasse für Materialien verwendet wird, während Nebenprodukte in erneuerbare Energie umgewandelt werden, die die lokale Wertschöpfung unterstützt und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert“, so der Biomasse-Verband. In Kärnten liege zum Beispiel der Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch bei über 60 Prozent.

Bioökonomie auch für die Kleinen

Mit der Entscheidung der Kommission können aus Sicht des Verbands auch Haushalte und kleine Betriebe künftig verstärkt von der Bioökonomie profitieren. „Es scheint sich auf europäischer Ebene zunehmend die Erkenntnis durchzusetzen, dass eine krisensichere, nachhaltige und günstige Brennstoffversorgung der Bevölkerung die Basis für die Bioökonomie und die Energiewende ist und diese nicht untereinander in Konkurrenz stehen“, meint Titschenbacher. „Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Erkenntnis auch in der Gesetzes- und Verordnungsflut des Green Deals durchsetzt. Mit Bioenergie bekommen wir Erdöl- und Erdgasimporte schnell, nachhaltig und günstig aus unseren Wohnzimmern.“