Avantgarde à la Catalunya

28.10.2014

Experimenteller Architekt, dazu Designer „avant la lettre“: Mit diesen Beschreibungen würde man Antoni Gaudí nicht unbedingt charakterisieren. Und doch ist dies zutreffend. 

So legte er von Beginn eines Projekts an sein Augenmerk gerade auch auf Details seiner Gebäude, zu denen er Interieur und Mobiliar zählte. Er designte 1902 Sessel für die Casa Calvet und 1906 für die Casa Battlo, individuell für die Benutzer. Zum Experimentieren, dem bei Gaudí im Prinzip alles entspringt, kann seine Gewohnheit, Modelle zu bauen, angeführt werden. Er zog Materialien wie Gips, Holz und Ton den ihm zu theoretisch anmutenden, auf Papier gezeichneten Entwürfen vor und machte es sich zur Regel, direkt neben seinen Baustellen Ateliers zu beschäftigen, in denen Modelle angefertigt wurden, die als Praxisgrundlagen für Berechnungen zu tragenden Strukturen dienten. Häufig wurden diese wie in gotischen Bauwerken als dekorative Elemente verkannt und ihre Funktion übersehen. Für die Formgebung seiner Bauten entwickelte Gaudí eine spezielle Vorgangsweise, die „stereo­funikuläre Methode“: Mithilfe eines elaborierten Schnurmodells, das einem minimalistischen Luster aus Fäden und Gewichten gleicht, entwickelte er die Strukturen einer Kirche mit Kettenbögen für die Arbeitersiedlung Colònia Güell. 
Bis 2. November. www.azw.at

Autorin: Susanne Karr

Advertorial

Redaktion

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