Nachhaltigkeit

Bauen mit Weitblick: Nachhaltigkeit als Motor der Branche

„Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit. Wer nicht handelt, verliert den Anschluss." Eine Studie der ZAB zeigt die Chancen für die österreichische Bauwirtschaft im Zuge der EU-Nachhaltigkeitsziele auf und gibt Bauunternehmen einen Leitfaden an die Hand.

Die EU verschärft ihre Regeln für Klimaschutz und Nachhaltigkeit – auch am Bau. Wer mithalten will, muss umdenken. Die Geschäftsführer der Zukunftsagentur Bau (ZAB), Gunther Graupner und Harald Kopececk, finden dazu klare Worte und mahnen die österreichische Baubranche: Nachhaltigkeit sei kein Trend, sondern eine Notwendigkeit. Wer jetzt nicht handelt, verliert den Anschluss. Die von der Bundesinnung Bau in Auftrag gegebene „Grundlagenstudie Nachhaltigkeit” der ZAB liefert neben den Ergebnissen auch eine strategische Roadmap zur Bewältigung kommender Herausforderungen.


Klimaziel 2050 – was auf die Bauunternehmen zukommt

Die beiden ZAB-Geschäftsführer Gunther Graupner und Harald Kopececk © Foto Veigl
“Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit. Wer nicht handelt, verliert den Anschluss“, so die beiden ZAB-Geschäftsführer Gunther Graupner und Harald Kopececk © Foto Veigl

Wer mithalten will, muss umdenken. Der Europäische Green Deal ist ein umfangreiches Paket politischer Initiativen, mit dem die EU bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden will. Er verschärft unter anderem die Richtlinien für den Bau. Im Fokus stehen dabei neue Regelungen wie die EU-Gebäuderichtlinie, die Bauprodukteverordnung und die Taxonomie-Verordnung. Sie haben tiefgreifende Auswirkungen auf Baustoffe, Bauprozesse und Dokumentationspflichten. Der Bericht zeigt konkrete Schritte auf, wie sich Betriebe auf diese Veränderungen einstellen können, beispielsweise durch Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und taxonomiekonforme Planung. Damit man bei Abkürzungen wie EPBD, BauPVO und Co. nicht den Faden verliert, stellt die ZAB die wichtigsten Begriffe in einer kompakten Tabelle bereit – als praktischen Spickzettel zum Ausdrucken fürs Büro.

Die Bauwirtschaft steht vor einem Wendepunkt

Die Studie der Nachhaltigkeitsexperten Peter Maydl und Helmut Schöberl zeigt ein Umdenken in der Baubranche auf. Demnach gewinnt die Nachhaltigkeitsberichterstattung als Bestandteil der Unternehmensstrategie zunehmend an Bedeutung, da Transparenz und Nachweispflichten steigen. Es liegt nun bei den Unternehmen, diese neuen Regelungen als Chance zu sehen und Nachhaltigkeit als Strategie zu nutzen.

“Wer diese Herausforderungen annimmt, erschließt neue Geschäftsfelder […] Nachhaltigkeit ist nicht nur Zukunft, sondern schon heute regulatorische Realität“ Peter Maydl

Wissen als Wettbewerbsfaktor

Laut Studie müssen Baustoffe, Bauprozesse und Berichterstattung künftig neu gedacht werden. Fundiertes Wissen über nachhaltiges Bauen wird zunehmend zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Aus diesem Grund kündigt die ZAB praxisnahe Weiterbildungsangebote an den BAUAkademien sowie digitale Hilfsmittel für die Branche an.

Foto von Jägersberger vor weißem Hintergrund.
Jägersberger © Wilke – Das Fotostudio

„Für das Baugewerbe wird die Bewältigung der Nachhaltigkeitsanforderungen zur zentralen Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Die Roadmap der ZAB liefert dafür das Fundament, um das notwendige Know-how gezielt aufzubauen und in der Branche zu verankern.“ Robert Jägersberger, Bundesinnungsmeister der Sparte Bau.

Die Grundlagenstudie „Nachhaltigkeit: Herausforderungen für das Baugewerbe“ ist als Download kostenlos hier erhältlich.

Redaktion Handwerk + Bau

Die Redaktion von Handwerk und Bau vereint erfahrene Journalist:innen und Expert:innen aus der Bau- und Handwerksbranche. Mit fundiertem Fachwissen und einem Gespür für aktuelle Trends informieren wir Sie über Neuheiten, innovative Technologien und bewährte Techniken. Unser Ziel ist es, Sie mit praxisnahen Tipps und tiefgehenden Analysen bei Ihren Projekten zu unterstützen.