Das Ende einer langen Reise
In Gmünd (NÖ) endete nach 125 Jahren eine lange Tradition: Die Glaserei der Familie Eigenschink, die über vier Generationen gewachsen ist, wurde an die Familie Lunzer übergeben, die sie als Zweigstelle in die Zukunft führen wird.

Thomas Eigenschink war einst der jüngste Glasermeister Österreichs, nun erreichte auch er das Pensionsalter. 125 Jahre nach der Gründung der Glaserei durch seinen Urgroßvater Ludwig musste das Geschäft im niederösterreichischen Gmünd aufgrund fehlender Nachfolge schließen.
Trotz der Schließung gibt es Grund zur Freude, denn das Glashandwerk bleibt in der Stadt präsent. Die Firma Glas Lunzer, ursprünglich in Horn ansässig, übernahm das Büro und den Schauraum in der Kirchengasse 27 und eröffnet eine zweite Außenstelle.
Bei der emotionalen Übergabefeier am 16. Mai 2025 sprach Thomas Eigenschink mit “Dankbarkeit, Stolz und ein wenig Wehmut” über das “Ende einer langen Reise” und bedankte sich bei Stammkund*innen, Partner*innen und Mitarbeiter*innen für ihre Treue. Er würdigte die vier Generationen seiner Familie, die den Betrieb stetig weiterentwickelt hatten, und seine Frau Elisabeth, die ihn immer unterstützt hat.
Der neue Inhaber Leopold Lunzer betonte, dass er die Entscheidung zur Übernahme der Glaserei gemeinsam mit seinem Sohn Dominik getroffen habe. Er empfindet es als Ehre, einen solch traditionsreichen Betrieb weiterzuführen.
Als Auszeichnung der Bundesinnung für besondere Verdienste um das Glashandwerk erhielt Thomas Eigenschink im Rahmen der Feier eine Ehrenmedaille und die Goldene Ehrennadel. Landesinnungsmeisterin Claudia Marton bedankte sich bei ihm und wünschte den neuen Inhabern viel Erfolg für das Weiterbestehen: “Wir freuen uns auf die Zukunft eines Traditionsbetriebes in der neuen Generation”.
(bt)