Retro-Avantgarde
Amanda und Aleksander Vujadinovic haben ihre Berufe an den Nagel gehängt, um sich ganz ihrer Rolle als Gastgeber zu widmen – und das in ihrem ehemaligen Wohnhaus. Vor vielen Jahren hatten sie das alte Gebäude auf der Krojaska-Straße in Ljubljana entdeckt, und es entstand bald der Wunsch nach einem eigenen Hotel.


Nach und nach kauften sie die Zimmer in den anderen Stockwerken sowie drei Nachbarhäuser auf und eröffneten nach acht Jahren Planung im Sommer 2012 das Vander Urbani Resort mit 16 Zimmern und zwei Suiten. Das Hotel erzählt damit indirekt den Werdegang des Betreiberpaares, ohne dabei aufdringlich zu sein. Die futuristische Einrichtung ist ganz in Violett-, Grau- und Metalltönen gehalten. In den Bädern kommt frisches Weiß dazu. Kein Wunder, dass das Paar hierzu die weiß-chromfarbigen Armaturen mit den Brausen der Linie PuraVida vom Schwarzwälder Badspezialisten Hansgrohe (www.hansgrohe.de) kombinierte.
Architektur für eine Weltraumstation
Wer nun aber erwartet, die traditionelle Zuckergussromantik im Stile des Habsburgerreichs im Inneren des Hotels wiederzufinden, der irrt. Hinter der bürgerlichen Fassade der vier zusammen-gelegten historischen Wohnhäuser dominieren Rundungen aus grauem Sichtbeton, Spiegel und die Farbe Lila. Sowohl in der Eingangshalle als auch im Restaurant nebenan findet man sich sofort in der Gegenwart zeitgenössischer Ästhetikansprüche wieder. Die dezenten Farben und karg anmutenden Material-kombinationen setzen sich auch in den oberen Etagen des Hotels fort. Sie erinnern in ihrem Zusammenspiel mit den weichen Formen und Textilien des Mobiliars entfernt an Kulissenteile aus Tarkowskis Weltraum-Epos „Solaris“ von 1972.
Ein Zufall? Immerhin ist für den Umbau des Hotels das Architekturbüro Sadar + Vuga verantwortlich, das bereits mit seinem Neubau für das Cultural Center of European Space Technologies (KSEVT) im slowenischen Städtchen Vitanje aufgefallen ist. Das Kulturzentrum, das in diesem Oktober eröffnet worden ist, wurde der ersten konkreten Architektur für eine Weltraumstation nachempfunden, wie sie Herman Potocnik Noordung, ein austro-ungarischer Pionier der Kosmonautik, Anfang des 20. Jahrhunderts in seinem Buch „Das Problem der Befahrung des Weltraums“ beschrieben hatte.
Futuristische Formen, Lila und viel Metall
Auch in den individuell gestalteten Zimmern und Suiten, die mit Namen wie „River“ oder „Zen“ vor allem Komfort und meditativen Rückzug vermitteln sollen, wurde das Gestaltungskonzept fortgesetzt: mal mit futuristisch anmutenden Sesseln von Patricia Urquiola, mal mit verspiegelten Schränken, aber immer kombiniert mit grauen Wandpolsterungen, lilafarbener Auslegware und metallfarbenen Details. Die Badezimmer sind vom Schlafbereich durch eine sich über den gesamten Raum erstreckende Verglasung getrennt, die wiederum großflächig verspiegelt ist, sodass der Raum in verschiedenen Ebenen an Volumen gewinnt. In den Bädern dominieren grauer Naturstein an Wänden und Böden, hölzerne Waschtische und weiße Sanitärobjekte wie Waschbecken und Badewanne den Raum.
Die Serie PuraVida von Hansgrohe nimmt die futuristische Formensprache des Hotels wieder auf. Die Poesie in Reinheit und Klarheit hat Phoenix Design (Stuttgart/Tokio) geschaffen. Die kreativen Vordenker Andreas Haug und Tom Schönherr haben für die PuraVida-Armaturen und -Brausen eine neue, sinnlich-emotionale Formensprache entwickelt. Da alle Funktionen „unsichtbar“ in die Produkte eingebunden sind, stand die magische Formgebung im Vordergrund. Mit ihrer Weißchromoberfläche (DualFinish) bringt PuraVida eine neue Designdimension in die Bäder. Das Zwei-Materialien-Prinzip lässt die Oberflächen nahtlos verschmelzen, bringt glänzendes Chrom und pures Weiß zum Leuchten. Die PuraVida-Produktfamilie umfasst Armaturen für Waschtisch, Wanne und Bidet, Hand-, Kopf- und Seitenbrausen sowie Accessoires.
Einblick in die Seele
Einen besonderen Ausblick auf die historische Altstadt bietet die mit Holz verkleidete Dachterrasse, die einen kleinen Swimmingpool sowie eine Bar umfasst und nicht nur den Gästen, sondern auch den Einheimischen offensteht. Leicht kann dort oben das Gefühl entstehen, dass das Vander Urbani Resort inmitten der mittelalterlichen Gassen von Ljubljana ein getarntes Portal in die Zukunft der Retro-Avantgarde ist und wie schon bei „Solaris“ Einblick in die Seele der handelnden Person gibt.