Meinung

Pilotprojekt macht Hoffnung!

05.06.2025

In seiner Kolumne "Von außen betrachtet" berichtet Heinz Schmid dieses Mal von einem spannenden Wiener Wärmepumpenprojekt.

In unmittelbarer Nähe meines Wohnsitzes kam es, wie medial berichtet, Mitte März zu einer Premiere. In der Deutschordenstraße 7-25 in Wien-Penzing ging erstmals in einem Gemeindebau eine Erdwärmepumpe in Betrieb und bringt saubere Erdwärme aus 120 Metern Tiefe für die ersten 110 Wohnungen. Erstmals wurde ein Wiener Gemeindebau komplett auf eine klimaneutrale Energieversorgung mit einer Wärmepumpenanlage umgestellt. Der Probebetrieb wurde erfolgreich absolviert, jetzt wurde der Regelbetrieb aufgenommen: 18 Wohnungen wurden zu Beginn mit den neuen Wärmegiganten versorgt, Mitte April 2025 wurden weitere 90 Wohnungen angeschlossen. Bis zum Beginn der nächsten Heizsaison im Oktober werden die Wohnungen aller Mieter*innen, die sich für einen Umstieg auf saubere Energie entschieden haben, mit dem neuen System versorgt sein. Der Energieumstellung des kurz nach meiner Geburt 1953-55 errichteten Gemeindebaus ist eine umfassende thermische Sanierung mit einer Reduktion des Heizwärmebedarfs um 75 Prozent vorausgegangen.
Die neue klimaneutrale Wärmeversorgung ist ein Gemeinschaftsprojekt von Wiener Wohnen und Wien-Energie. Mit diesem ‚Raus aus Gas‘-Pilotprojekt zeigt dieser Wiener Gemeindebau vor, wie man große bestehende Wohnhausanlagen zukunftsfit machen kann. Die umfassende Sanierung des Objektes ermöglichte erst eine Umstellung auf Erdwärme, Wärmepumpe und Photovoltaik. Wiener Wohnen hat sich, laut Presseaussendung das ambitionierte Ziel gesetzt, alle Wiener Gemeindebauten bis 2040 auf ökologische Wärmeversorgung umzustellen. Insgesamt befinden sich aktuell 59 Sanierungsprojekte mit Investitionen von 660 Millionen Euro in der Bauphase, das betrifft rund 14.000 Gemeindewohnungen in ganz Wien. Die Kosten der Sanierungsmaßnahmen in der Deutschordenstraße belaufen sich, laut Aussendung, auf insgesamt 26 Millionen Euro. Wollen wir, nicht zuletzt auch im Interesse unseres Klimas, hoffen, dass der Gemeinde Wien bei diesen ambitionierten Zielen – Gesamtverschuldung von Wien derzeit rund 10,2 Milliarden Euro – nicht die Luft, sprich das Geld, ausgeht.

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