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BIM
17.02.2020

Von: Redaktion Bauzeitung
Die Verwendung von BIM-Methoden beim Projekt Gelbe Haide reduziert den Schalungsaufwand.
Kaum ein Unterschied: die BIM-Planung (l.) von Doka und rechts die reale Baustelle.
Kaum ein Unterschied: die BIM-Planung (l.) von Doka und rechts die reale Baustelle.

Das Projekt Gelbe Haide ist das erste BIM-Projekt, das die Habau zusammen mit Doka umgesetzt hat. Das Bauunternehmen wurde von der Stadt Wien beauftragt, ein Speicherbecken, ein Überlaufbecken sowie den Zuleitungskanal zum Speicherbecken zu errichten. Das Ziel lautet, das Anrainer-Wohngebiet rund um den Fluss Liesing im 23. Bezirk hochwassersicher zu gestalten.

Fehlerfreie Planung

Das ursprüngliche 3D-Modell im IFC-Format stammt von Habau und wurde dann von den BIM-Experten bei Doka um die Schalungsplanung ergänzt. Die Vorteile: Die Größe der Schalungseinheiten wurde vorab so konfiguriert, dass sie auf der Baustelle nicht zerlegt werden mussten, um sie für den nächsten Betonierabschnitt zu verwenden. BIM-Koordinator Bernhard Wieser: „Die Takte der Wand im Voraus im 3D-Modell zu berechnen hat eine fehlerfreie Planung garantiert. Zum Beispiel konnten alle Parameter wie die Hubkraft und Reichweite des Krans – in diesem Fall sechs Tonnen und 55 Meter – gleich von Anfang an berücksichtigt werden.“ Jede der fünf Umsetzeinheiten war 12,5 Meter lang und mit 5,5 Tonnen gerade so schwer, dass sie der Kran mit einem Hub versetzen konnte.

Alle Projektbeteiligten bei Habau und Doka hatten jederzeit Zugriff auf das mit der Software Revit von Autodesk erstellte 3D-Modell. Durch das Arbeiten auf einer gemeinsamen Projektplattform (CDE) wurde die Kommunikation und Koordination der Projektbeteiligten erheblich vereinfacht. Dadurch konnten bereits bei der Planung wesentliche Kriterien berücksichtigt ­werden, so Wieser. Folglich konnte die nötige Schalungsmenge optimiert ­werden und Umbauarbeiten konnten so vermieden werden, wodurch Arbeitszeit und -aufwand deutlich reduziert wurden.

Die Kunst der Verminderung

Für die insgesamt 13 Takte benötigte man etwa zwei Monate Bauzeit. Aufgrund der vorab abgestimmten Taktplanung mit der BIM-Methodik wurde vor Ort kaum zusätzliches Material benötigt. Bernhard Wieser nennt es „die Minimierung des Liegegrads“ und beschreibt es so: „Die Kunst liegt darin, das Zusatzmaterial so weit zu minimieren, dass die Schalung auch produktiv ist und nicht herumliegt. Als Wandschalung entschied man sich für die Rahmenschalung Framax Xlife plus, aufgrund der beengten Platzverhältnisse zwischen den Spundwänden und den Ortbetonwänden. Betoniert wurde mit einem fäkalbeständigen Beton C30/37 B6 C3A.

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