Aufschwung durch steigende Preise

Fenstermarkt
26.03.2018

 
Der Aufschwung am heimischen Markt für Fenster und Hebeschiebetüren setzte sich auch im Jahr 2017 mit beschleunigtem Tempo fort. Steigende Preise bei allen Rahmenmaterialien trugen dazu entscheidend bei. Das zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie zu Fenstern in Österreich von Branchenradar.com Marktanalyse.
Grafik: Marktentwicklung Fenster & Hebeschiebetüren – Entwicklung der Nachfrage nach Bundesländer 2017 vs. 2016
Grafik: Marktentwicklung Fenster & Hebeschiebetüren – Entwicklung der Nachfrage nach Bundesländer 2017 vs. 2016

Der Aufschwung am Fenstermarkt setzte sich im vergangenen Jahr mit beschleunigtem Tempo fort. Die Herstellererlöse stiegen um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 812 Mio. Euro. Steigende Preise sind hauptverantwortlich dafür. Auf Gesamtmarktebene erhöhte sich der Durchschnittspreis um +2,8 Prozent. Bei Kunststoff-Fenstern lag der Preisauftrieb bei +1,7 Prozent, Fenster mit Holz- oder Alu-Rahmen wurden im Mittel um +3,5 Prozent teurer. Absatzseitig wuchs der Markt im vergangenen Jahr konstant um +1,8 Prozent, gemessen an der Anzahl an Fensterflügeln, und um +2,4 Prozent bezogen auf die verarbeitete Fläche an Isolierverbundglas.

Wachstumstreiber Neubau

Angeschoben wurde die Nachfrage jedoch ausschließlich vom Neubau, insbesondere dem Geschoßwohnbau. Das Sanierungsgeschäft kam in allen Gebäudetypen hingegen weiterhin nicht weg vom Fleck. Über die Gründe gibt es eine Reihe von Deutungen. Die aus der Sicht der Marktanalysten plausibelsten sind:

  • Vorzieheffekte: Die vergleichsweise hohen Sanierungsraten bis 2012 resultierten auch aus Vorziehinvestitionen, die nach wie vor abgeschichtet werden.
  • Bedeutungsverlust: Bestandsinvestitionen in Haus und Heim haben generell bei vielen Konsumenten an Priorität verloren. Nachweislich fließt ein immer größer werdender Anteil des verfügbaren Einkommens in den Konsum oder in kurzlebige Konsumgüter. Größere Investitionen werden nur noch getätigt, wenn das Geld hierfür vorhanden ist, wobei sich dieses nur noch wenige „vom Mund absparen“. Gleichzeitig ist man bei Fremdfinanzierungen vorsichtiger geworden. Kurzum, größere Investitionen stehen mehr denn je in Konkurrenz zueinander. In den beiden letzten Jahren stiegen die privaten KFZ-Neuwagenzulassungen jährlich um rund zehn Prozent. Ein neuer PKW hat offensichtlich mehr Sexappeal als neue Fenster.
  • Energiepreise: Durch die relativ niedrigen Energiepreise reduziert sich der Handlungsdruck eine möglicherweise angedachte energetische Gebäudesanierung durchzuführen. Einschlägige Projekte werden weiterhin aufgeschoben.
  • Facharbeitermangel: Noch im Oktober 2017 standen zehn Bau-Berufsgruppen auf der Mangelberufsliste. Da die verfügbaren Personalressourcen in den ausführenden Unternehmen im Neubau gebunden sind, zusätzliche Kapazitäten aber kaum geschaffen werden können, werden Sanierungsaufträge vielerorts nicht angenommen oder aber die Angebote mit Überstundentarifen kalkuliert. Vor den dann hohen Kosten schreckten viele „Sanierungswillige“ zurück.

Insgesamt erhöhte sich die Nachfrage bei nahezu alle Rahmenmaterialien. Im Vergleich zu 2016 wuchs der Absatz bei Kunststoff-Fenstern um 1,7 Prozent, bei Holz-/Alu-Fenstern um 2,1 Prozent und bei Aluminium-Fenstern um 3,5 Prozent. Für Holzfenster erhob Branchenradar.com Marktanalyse Verkäufe auf Vorjahresniveau.

Tabelle: Marktentwicklung Fenster & Hebeschiebetüren total in Österreich, Umsatz in Mio. Euro

Mio. Euro                                             2014      2015      2016     2017


Fenster & Hebeschiebetüren     769,4     756,1     775,9    812,0

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