Erich Frommwald: "Es braucht weitere massive Finanzhilfen"

Kirchdorfer
30.03.2020

Nahezu alle Unternehmen der Kirchdorfer Gruppe in Österreich schicken ihre Mitarbeiter mit 1. April in die Kurzarbeit. Geschäftsführer Erich Frommwald blickt trotzdem nicht ganz pessimistisch in die Zukunft und ist sich sicher, dass die Regierung richtige Maßnahmen gesetzt hat, um ein "kontrolliertes Wiederanfahren der Wirtschafts so bald wie möglich zu erreichen."
"Die allgemeine Unsicherheit über die weitere Entwicklung ist auch bei uns spürbar, sowohl bei den Mitarbeitern als auch auf Kunden- und Lieferantenseite", sagt Erich Frommwald, Geschäftsführer der Kirchdorfer Gruppe.
"Die allgemeine Unsicherheit über die weitere Entwicklung ist auch bei uns spürbar, sowohl bei den Mitarbeitern als auch auf Kunden- und Lieferantenseite", sagt Erich Frommwald, Geschäftsführer der Kirchdorfer Gruppe.

Herr Frommwald, wie ist aktuell die Stimmung bei Kirchdorfer und Ihren Kunden?

Die allgemeine Unsicherheit über die weitere Entwicklung ist auch bei uns spürbar, sowohl bei den Mitarbeitern als auch auf Kunden- und Lieferantenseite. Hier gilt es abzuwarten und für unterschiedliche Szenarien vorbereitet zu sein. Wir sind aber auch verhalten zuversichtlich, dass die restriktiven Maßnahmen seitens der Regierung rechtzeitig gesetzt wurden, um ein kontrolliertes Wiederanfahren der Wirtschaft so bald wie möglich zu erreichen.

Wie gehen Sie aktuell mit Covid-19 und den Sicherheitsbestimmungen für Mitarbeiter um?

Wir haben bereits Anfang März zahlreiche Maßnahmen in allen unseren Unternehmen sehr konsequent umgesetzt, um unseren Teil beizutragen, den bestmöglichen Schutz für Mitarbeiter, Geschäftspartner und die Gesellschaft zu gewährleisten. Einteilung in getrennte Arbeitsteams, Errichtung von Desinfektionsschleusen, umfangreiche Aufklärung des Personals und maximale Flexibilisierung durch Home-Office-Arbeit, wo immer das möglich ist, sind einige dieser Schritte. Wir stellen sogar in unserem Chemielabor in Kirchdorf Desinfektionsmittel für den eigenen Bedarf nach der veröffentlichten Rezeptur der WHO selbst her.

Die MABA schickt ihre Mitarbeiter mit 1. April in die Kurzarbeit. Wie sieht das mit den anderen Unternehmen der Kirchdorfer Gruppe aus?

Zwar können Förderungen den wirtschaftlichen Schaden nicht ausgleichen, aber das Kurzarbeitsmodell ist ein Vorzeigebeispiel sozialpartnerschaftlicher Zusammenarbeit. Das dürfte in Europa beispielgebend sein. Wir werden deshalb ab 1. April in nahezu allen Unternehmen der Kirchdorfer Gruppe in Österreich dieses Angebot nutzen, um Arbeitsplätze zu sichern.

Was erwarten Sie sich derzeit von der Regierung?

In Krisenzeiten braucht es Klarheit und Besonnenheit. Auch wenn es am Ende wir alle sind („die Steuerzahler“), welche die Rechnung zu bezahlen haben, braucht es weitere massive Finanzhilfen, damit nach der schrittweisen Aufhebung der Restriktionen der „Kaltstart“ der Wirtschaft gelingt.

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