Fix und Fertig
Das Segment der Fertigbäder trotzt der allgemeinen Flaute am Markt. Sie werden vor allem von der Hotellerie und bei anderen Großprojekten wie dem Bau von Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Studentenheimen eingesetzt – aber immer öfter auch im Wohnbau.

„Das Segment entwickelt sich in den letzten Jahren äußerst gut. Das ist einerseits den immer knapper kalkulierten Bauzeitplänen und andererseits dem zunehmenden Fachkräftemangel auf den Baustellen geschuldet.“ Bei dem Segment, das Josef Zach, Produktmanager Sanitärsysteme bei Geberit, so viel Freude bereitet, handelt es sich um den Bereich der Fertigbäder, auch Modulbäder genannt. Sie erfreuen sich seit geraumer Zeit wachsender Beliebtheit am Markt. Die Grundidee hinter dem Fertigbad ist einfach: Das Bad wird im Werk gefertigt, komplett montiert und kommt fix und fertig auf die Baustelle. Dort muss es nur mehr angeschlossen werden.
Zunehmende Akzeptanz
Vor allem in der Hotellerie sind die Fertigbäder gefragt. Sie kommen aber auch bei anderen Großprojekten wie dem Bau von Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Studentenheimen zum Einsatz. Und auch für Wohnbauten werden sie genutzt – insbesondere beim Umbau von Bürogebäuden zur Unterbringung von Touristen: „Büro raus – Apartment hinein. Das war der ursprüngliche Gedanke“, erläutert Andreas Kamptner, Verkaufsleiter von SFA Österreich. Auch er berichtet von einer „zunehmenden Akzeptanz“ des Fertigbades am Markt. Er sieht zudem im Thema „altersgerechtes Wohnen“ einen wesentlichen Treiber für die Nachfrage nach Fertigbädern.
SFA hat mit dem „Kinedo Modulo“ ein – der Name verrät es – ein modulares Programm entwickelt, mit dem man die Bedürfnisse der Kundschaft zum Thema Fertigbad flexibel bedienen kann. Das Modulo-Bad beinhaltet einen Duschbereich, einen Waschtisch und wenn gewünscht ein WC. Es bietet eine „individualisierbare Komplettlösung auf kleinstem Raum für jedes Projekt“, sagt Kamptner. Das funktioniert sogar, wenn kein direkter Abwasseranschluss vorhanden ist. In solchen Fällen kann eine Hebeanlage der SFA-Marke Sanibroy eingebaut werden.
Bei Geberit setzt man ebenfalls auf hohe Flexibilität. Die Fertigbäder werden im Geberit Huter Werk in Matrei am Brenner produziert. Sie werden individuell auf das jeweilige Projekt zugeschnitten. Die Ausstattung erfolgt nach Vorgabe des Bauherrn. „Da mit dem Fertigbad bis zu zehn Gewerke abgedeckt werden, werden so die Schnittstellen auf ein Minimum reduziert“, sagt Produktmanager Zach. „Die Planung des Bades kann ebenfalls zur Gänze an die Planungsabteilung von Geberit Huter ausgelagert werden, das vereinfacht die Prozesse von Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung für Bauherren, Planer und Bauleitung.“ Die Bedeutung der Beratung betont auch SFA-Verkaufsleiter Kamptner: „Nicht die Produkte sind unsere Stärken, sondern die kompetente und rasche lösungsorientierte Beratung und das zusammen mit dem Planer und dem Installateur direkt beim Eigentümer und Nutzer.“
Die Gründe für die wachsende Beliebtheit der Fertigbäder liegen auf der Hand: „Das ist einerseits dem immer knapper kalkulierten Bauzeitplänen und andererseits dem zunehmenden Fachkräftemangel auf den Baustellen geschuldet“, meint Geberit-Manager Zach. „Denn einer der größten Vorteile ist, dass die Montagezeit direkt auf der Baustelle minimiert wird. Die Bäder werden im Werk fertig gebaut – und das kann parallel zum Rohbau erfolgen.“ Die Kunden würden besonders die Komplettlösung, bei der in den Bädern alles montiert ist, schätzen. Hier müssten keine Lager auf der Baustelle unterhalten werden. „Damit entfällt sehr viel Logistik auf der Baustelle, und natürlich fallen auch keine Einzelverpackungen der verbauten Produkte an.“
Ähnlich sieht das SFA-Verkaufsleiter Kamptner: „Hochwertige Fertigbäder zeichnet neben einer anpassbaren komfortablen Ausstattung eine schnelle Installation ohne umfangreiche bauliche Maßnahmen aus, was sie zur idealen Lösung für Umbauten, Modernisierungen und Umnutzungen machen“, meint er und ergänzt: „Unser Komplettbad Modulo kann selbst im laufenden Betrieb installiert werden, da durch die modulare Bauweise nicht die üblichen Lärmbelästigungen eines herkömmlichen Badumbaus entstehen.“