Wie geht es dem Glashandwerk?
Wir haben den Bundesinnungsmeister der Dachdecker, Glaser und Spengler Walter Stackler zur Situation der Glasbranche und ihrer Zukunft befragt.

Es sind herausfordernde Zeiten für die Bauwirtschaft, und das wird sich wohl auch 2025 nicht wesentlich ändern. Was sich aber ändern wird, ist das Team der Bundesinnung der Dachdecker, Glaser und Spengler. 2025 ist ein Wirtschaftskammer-Wahljahr. Deshalb haben wir den amtierenden Bundesinnungsmeister Walter Stackler zur Situation der Branche und ihrer Zukunft befragt.
Wie geht es der Baubranche und besonders der Glasbranche aktuell?
Unsere Branche hat sich im vergangenen Jahr relativ gut geschlagen und konnte viele Herausforderungen meistern. Ich hoffe, dass wir auch 2025 in der Lage sein werden, ähnliche Erfolge zu erzielen. Die kommenden Monate werden sicherlich ihre eigenen Herausforderungen mit sich bringen, aber ich bin zuversichtlich, dass viele die positiven Aspekte der letzten Jahre mitnehmen und mit Optimismus weiterarbeiten.
Was sind die größten Herausforderungen 2025?
Der Mangel an qualifizierten Fachkräften wird voraussichtlich weiterhin eine der größten Herausforderungen bleiben. Die Branche benötigt gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen, und es wird schwierig sein, genügend Nachwuchs zu gewinnen, um die bestehenden Lücken zu schließen. Allgemein wird unsere Branche mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert sein, daher sollten Unternehmen flexibel agieren und ihre Strategien entsprechend anpassen.
In welchen Bereichen liegt die Zukunft von kompetenten Fachleuten im Glashandwerk?
Insgesamt wird die Zukunft des Handwerks von einem hohen Bedarf an Fachleuten geprägt sein, die sich kontinuierlich weiterbilden, neue Technologien und innovative Lösungen entwickeln. Die Kombination aus technischem Know-how, Kreativität und einem Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden wird entscheidend für den Erfolg in vielen Bereichen sein.
Was können Glasbautechniker*innen zum Klimaschutz beitragen?
Glasbautechniker*innen können eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen, wenn sie innovative Lösungen und nachhaltige Praktiken in der Bau- und Architekturbranche fördern. So könnten wir Glasbautechniker energieeffiziente Gläser bewerben, die den Wärmeverlust minimieren und den Energieverbrauch von Gebäuden reduzieren. Durch den Einsatz dieser hochwärmedämmenden Gläser kann die Energieeffizienz deutlich gesteigert werden. Die Sonnenenergie zu Strom- und Wärmegewinnung wäre auch ein zukunftsträchtiges Thema für uns Glasbautechniker*innen. Photovoltaik in Fenstern und Fassaden macht Gebäude energieautarker und hilft damit die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Als Glasbautechniker*innen haben wir die Möglichkeit, einen wesentlichen Beitrag zu leisten und nachhaltige Lösungen umzusetzen, die den Anforderungen der Zukunft gerecht werden.
Wie und womit unterstützt die Bundesinnung das Handwerk bzw. ihre Mitglieder in diesem Jahr?
Da ich in der nächsten Periode nicht mehr als Funktionär tätig sein werde, wird der neue Bundesinnungsvorstand in der kommenden, fünfjährigen Periode die Verantwortung übernehmen und entscheiden, wie die Mitglieder bestmöglich unterstützt werden können. Ich bin zuversichtlich, dass das neue Team frische Ideen und Perspektiven einbringen wird, um die Belange unserer Gewerke weiter voranzubringen.
Warum sollte man sich an der Wirtschaftskammerwahl beteiligen? Wie und wann kann man wählen?
Die Wirtschaftskammer vertritt die Interessen von Unternehmen und Unternehmer*innen in verschiedenen Branchen. Durch unsere Stimmen können wir Einfluss auf die Entscheidungen und Richtlinien nehmen, die unsere Branche betreffen.
Durch die Wahl können wir sicherstellen, dass kompetente und engagierte Personen in die Wirtschaftskammer einziehen, die sich für die Belange der Glasbautechniker*innen einsetzen und über das notwendige Fachwissen verfügen. Die Wahllokale für die Wirtschaftskammerwahl werden von 10. bis 13. März 2025 geöffnet sein, die konkreten Uhrzeiten findet ihr in eurem jeweiligen Bundesland. Solltet ihr an den Wahltagen verhindert sein oder lieber bequem von zu Hause wählen wollen, besteht die Möglichkeit, eine Wahlkarte online zu beantragen. Dabei könnt ihr eure Fachgruppenvertretung direkt wählen und damit bei der Verteilung der Mandate in den Organen der Wirtschaftskammer mitbestimmen.
Es ist für unseren Beruf sehr wichtig, dass ihr zur Wahl geht, nur so habt ihr die Möglichkeit, Vertreter*innen zu wählen, die eure Bedürfnisse verstehen und sich für unseren Beruf einsetzen. Andernfalls könnten Endscheidungen von Personen getroffen werden, die nicht die spezifischen Herausforderungen und Anforderungen unseres Berufes kennen. Indem ihr wählt, übernehmt ihr aktiv Verantwortung für die Zukunft unseres Berufes und der Branche insgesamt.
Ein persönlicher Wunsch an die Kolleg*innen zum Schluss.
Ich ermutige alle, die neu gewählten Vertreter*innen der Landes- und Bundeinnungen aktiv zu unterstützen und eure Anliegen und Vorschläge einzubringen, denn Feedback ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse aller Mitglieder berücksichtigt werden.
Vielen Dank für die gemeinsamen Jahre und die wertvollen Erfahrungen, die ich sammeln konnte. Ich wünsche dem neuen Vorstand der Bundesinnung der Dachdecker, Glaser und Spengler viel Erfolg und freue mich darauf, die positiven Entwicklungen in der Zukunft zu beobachten.