Solarstrom

Ohne Speicher keine Energiewende

07.08.2025

PV Austria präsentiert Studie: Strombedarf verdoppelt sich bis 2040 und die Batteriespeicher-Leistung muss sich bis 2040 verachtfachen.

Österreichs Weg zu 100 Prozent erneuerbarem Strom und Klimaneutralität bis 2040 steht und fällt mit dem Ausbau von Batteriespeicherlösungen. Das zeigt eine neue Speicherstudie vom Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria), Austrian Power Grid (APG), TU-Graz und dem Beratungsunternehmen D-Fine. Erstmals werden konkrete Zahlen zum Bedarf an Batteriespeichern bis 2030 und 2040 präsentiert – aufgeschlüsselt nach Bundesländern, Bezirksgruppen und Anwendungsbereichen.

Klares Zeichen

„Unsere Studie hat die zukünftigen Bedarfe deutlich gemacht und gibt Österreich ein klares Zeichen: Mit dem Ausbau von Erneuerbaren Energien muss der Ausbau der Batteriespeicher Hand-in-Hand gehen – nur so kann die leistbare Energiewende gelingen!“, so Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria.

Advertorial

Die Studie unterstreicht, dass der Ausbau der Erneuerbaren und vor allem der Photovoltaik entsprechende Speicherlösungen braucht. Für die Realisierung der Energiewende sieht der integrierte österreichische Netzinfrastrukturplan einen Ausbau der PV-Leistung auf 21 Gigawattpeak bis 2030 und 41 Gigawattpeak bis 2040 vor. Aktuell sind rund 9 Gigawatt PV-Engpassleistung installiert. Um den Sonnenstrom über den Tag zu verteilen, Flexibilität ins Energiesystem zu bringen und fehlende Netzkapazitäten auszugleichen, sind Batteriespeicher das zentrale Bindeglied zwischen Erzeugung und Verbrauch.

Die zentralen Ergebnisse der Studie:

  • Der Strombedarf wird sich bis 2040 auf 125 Terawattstunden (TWh) verdoppeln.
  • Der Flexibilitätsbedarf – also jene Menge an Energie, die man verlagern muss, weil sich Stromerzeugung und -verbrauch nicht immer decken – wird sich bis 2040 auf 41 TWh versechsfachen.
  • Der Batteriespeicherbedarf wird sich bis 2040 auf 8,7 GW verachtfachen:

o 5,1 GW im Jahr 2030: 3,7 GW Kleinspeicher (Haushalt/Gewerbe) und 1,4 GW Großspeicher

o 8,7 GW im Jahr 2040: 6,0 GW Kleinspeicher und 2,7 GW Großspeicher

  • Der Bundesländervergleich zeigt den größten Batteriespeicherbedarf in Niederösterreich (28 %), Oberösterreich (19 %), sowie der Steiermark (17 %).

Batteriespeicher werden damit essentiell, sodass 2040 in etwa gleich viel Batteriespeicher-Leistung notwendig sein wird, wie Speicherleistung an klassischen Speicherkraftwerken (Pump- und Reservoir-Speicher) in der APG-Regelzone bereits vorhanden ist.

“In einem effizienten energiewirtschaftlichen Gesamtsystem braucht es kapazitätsstarke Stromnetze, ein wesentlich stärker digitalisiertes Energiesystem sowie ausreichend Speicherkapazitäten, um die Erzeugungsspitzen der Photovoltaik system- und netzdienlich zu verlagern. Nur mit diesem ganzheitlichen Zugang zur Flexibilisierung kann die Transformation des Energiesystems effizient und leistbar gestaltet werden”, so Gerhard Christiner, APG-Vorstandssprecher. Die Untersuchungen wurden im Rahmen der Initiative zusammEn2040 mit dem Modellierungssystem der APG durchgeführt.