Photovoltaik

PV-Ausbau stockt

02.12.2025

Der Photovoltaik-Ausbau ist in Österreich ins Stocken gekommen. Im dritten Quartal 2025 lag er auf dem niedrigsten Stand seit drei Jahren. Der Branchenverband PV Austria fordert „politische Vernunft und Verlässlichkeit“.

„Die Befürchtungen der österreichischen Photovoltaik-Branche haben sich bestätigt.“ Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria) zeigt sich in einem Statement zur aktuellen „Quartalsbericht Erhebung Netzanschluss“ der E-Control Austria alarmiert: Mit einem Zubau von 305 Megawatt (MW) im dritten Quartal 2025 ist der PV-Ausbau in Österreich rückläufig. Er befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit drei Jahren. „Damit rückt der jährliche Zubaubedarf von 2.000 MW, den Österreich laut österreichischem Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) erreichen muss, in weite Ferne“, warnt PV Austria. „Für das Gesamtjahr 2025 zeichnet sich damit – nach einem Zubau von rund 1.000 MW in den ersten drei Quartalen – ein massives Zieldefizit ab.“ Ein Szenario vor dem man seit längerem warne.

Photovoltaik-Zubau auf Tiefststand

„Die Zahlen sind wirklich alarmierend. Der Photovoltaik-Zubau befindet sich auf einem Tiefststand seit drei Jahren und die Branche steht unter immensem Druck. Man sieht, wie schnell der Fortschritt einbricht, wenn Rahmenbedingungen ins Wanken geraten. Die Unternehmen verlieren Aufträge, Arbeitsplätze geraten in Gefahr. Ohne verlässliche, politische Leitplanken wird sich diese Situation weiter verschärfen“, sagt Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria.

Advertorial

Vom Rückgang besonders stark betroffen ist das Segment der privaten PV-Anlagen (Anlagen bis 20 Kilowatt Engpassleistung, Balkonkraftwerke ausgenommen). Verantwortlich dafür macht PV Austria vor allem politische Unsicherheiten: „darunter die vorzeitige Abschaffung der Mehrwertsteuerbefreiung, unklare Förderbedingungen sowie die anhaltenden Diskussionen über mögliche Zusatzkosten für das Einspeisen von Strom“.

Seit Jahren warte die Branche auf die „dringend benötigten Energiewende-Gesetze“: das Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) und das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG). Aktuell wachse vor allem die Sorge vor einer weiteren Verzögerung. Wie wichtig jedoch politische Verlässlichkeit ist, bestätig eine aktuelle Branchen-Umfrage. Auf die Frage, wo aus Sicht der Branche der größte politische Handlungsbedarf bestehe, antworteten die Teilnehmer*innen laut PV Austria: Verlässliche Politik, Speicheroffensive und Bürokratieabbau.

Durchdachtes Paket aus EIWG und EABG

„Ein solides und insbesondere durchdachtes Gesetzespaket aus ElWG und EABG ist dringend notwendig. Alles andere – wie politische Unsicherheit oder der geplante Österreich-Aufschlag – schwächt die Branche und den gesamten Wirtschaftsstandort massiv.“, betont Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria. „Die Politik realisiert leider nicht, welches Wachstumspotential für die heimische Wirtschaft im verstärkten Ausbau der Erneuerbaren liegt und wie positiv sich das auf die Strompreise auswirken würde.“

PV Austria ruft „zu politischer Vernunft sowie Verlässlichkeit“ auf und fordert einen raschen ElWG-Gesetzesbeschluss ohne Österreich-Aufschlag auf heimischen Strom. „Denn die aktuellen Zahlen zeigen deutlich: Ohne klare politische Entscheidungen droht ein weiterer Rückschritt – mit gravierenden Folgen für die heimische Industrie, unseren Wirtschaftsstandort und die Zukunft der Energieversorgung in diesem Land.“