Wärmepumpen

Vaillant will wachsen

24.11.2025

Der Heiztechnik-Konzern Vaillant hat im slowakischen Senica eine Megafabrik für elektrische Wärmepumpen errichtet. Die Kapazität bei voller Auslastung: 300.000 Einheiten pro Jahr.

Die Frauen arbeiten konzentriert an ihren Komponenten. Sobald eine von ihnen fertig ist, tritt sie einen Schritt zurück und wartet, bis ihre Kolleginnen an den Stationen nebenan ebenfalls soweit sind. Dann ertönt ein Signal. Ein grünes Licht erscheint. Das Förderband läuft einige Meter weiter. Die Frauen beginnen mit dem nächsten Arbeitsschritt.

Megafabrik für Wärmepumpen

Wir befinden uns in der neuen Megafabrik für elektrische Wärmepumpen, die der Heiztechnikspezialist Vaillant im slowakischen Senica errichtet hat. Das Werk entspricht dem modernsten Stand der Fertigungstechnik: Die Arbeitsplätze sind ergonomisch optimiert und die Prozesse nach der Lean Management-Methode organisiert. Es ist hell, der Boden blitzblank. Aus den Lautsprechern hört man leise Popmusik. Nichts erinnert an die dunklen, engen und lärmenden Geräteschuppen, in denen ich als Student gearbeitet habe. Ich fühle mich fast wie in einem Supermarkt. „Die Arbeitsbedingungen sind uns sehr wichtig“, meint Martina. „Zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mehr Freude an der Arbeit.“

Advertorial

Martina leitet die Presseführung, mit der uns Vaillant einen Blick hinter die Kulissen seines neuesten Werks ermöglicht. Die Produktion in Senica ist vor gut zwei Jahren in Betrieb gegangen. Auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern können hier bis zu 300.000 Wärmepumpen pro Jahr gefertigt werden. Damit hat das Familienunternehmen aus dem Ruhrgebiet, das auch in Deutschland, Frankreich und Großbritannien Wärmepumpen fertigt, seine Produktionskapazitäten auf mehr als eine halbe Million Einheiten verdoppelt.

„Mit dem Start der neuen Megafabrik treiben wir die Transformation der Vaillant Group zu einem führenden Hersteller von Wärmepumpen weiter voran“, meint Norbert Schiedeck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vaillant Group. Das Unternehmen trage durch die erhöhten Produktionskapazitäten dazu bei, „die Wärmewende in Europa erfolgreich zu gestatten und das EU-Ziel von zehn Millionen neu installierten Wärmepumpen bis 2027 zu realisieren“. Die Vaillant Group die sich als Weltmarktführer für zentrale Heizungen sieht, nutzt bereits mehr als 50 Prozent ihrer Fertigungsfläche für die Herstellung von Wärmepumpen.

Weitere Investitionen geplant

Die strategische Entscheidung, diesen Weg einzuschlagen, fiel 2016. Einschließlich der derzeit laufenden Projekte hat Vaillant seitdem rund eine Milliarde Euro in den Ausbau des Wärmepumpengeschäfts investiert. Schwerpunkt war die Erweiterung von Produktionskapazitäten am Unternehmenshauptsitz in Remscheid sowie an den Fertigungsstandorten in Frankreich, Großbritannien und der Slowakei. Im selben Zeitraum hat das Unternehmen auch seine Forschungs- und Entwicklungskapazitäten deutlich erhöht und das Produktportfolio im Bereich Wärmepumpen vergrößert. „Abhängig vom zukünftigen Marktwachstum sind in den kommenden Jahren zusätzliche Investitionen in Höhe von bis zu einer weiteren Milliarde Euro für die Erweiterung von Produktions- und Entwicklungskapazitäten sowie den Ausbau von digitalen Servicedienstleistungen rund um die Wärmepumpe vorgesehen“, so das Unternehmen.

Auch in Österreich setzt man stark auf das Geschäft mit der umweltfreundlichen Technologie: „Wir machen mittlerweile mehr Geschäft mit Wärmepumpen als Gasheizungen“, erläutert Österreich-Geschäftsführer Markus Scheffer. Das Ziel für die kommenden Jahre: Wachstum. Dabei setzt man unter anderem auf das neue Förderprogramm, das die Regierung beschlossen hat, und den Umstand, dass in Österreich 1,4 Millionen alte Öl- und Gasgeräte ausgetauscht werden müssen, wenn man die Klimaziele erreichen will. Scheffer zeigt sich „zuversichtlich, dass wir in den kommenden Jahren unsere Markanteile weiter ausbauen werden“. Er nennt dafür drei Gründe: „Die neuen Förderungen geben Planungssicherheit. Wir haben das beste Team am Markt. Und wir werden mit einer Reihe von Produktneuheiten unser Angebot erweitern.“

Eine dieser Neuheiten hat das Unternehmen vor Kurzem bereits in Österreich auf den Markt gebracht: die umfassend überarbeitete Luft-Wasser-Wärmepumpe Arotherm plus. „Die neue Generation ist besonders effizient, sehr leise und kann fast überall rund ums Haus aufgestellt werden“, meint man bei Vaillant. Dank des natürlichen Kältemittels R290 sei die Wärmepumpe sowohl für Neubauten als auch für die Sanierung von Bestandsimmobilien geeignet. Zudem bietet man eine kostenfreie Fünf-Jahres-Garantie sowie „digitale Services für dauerhaft niedrige Betriebskosten“ an.

Die Neue Arotherm plus wird in den Leistungsgrößen drei bis zwölf Kilowatt angeboten und ist für den Einsatz in Einfamilienhäusern und kleineren Mehrfamilienhäusern geeignet. Die neue Generation ist effizienter als das Vorgängermodell. „Das sorgt für geringe Betriebskosten für Immobilienbesitzer – auch bei hohen Vorlauftemperaturen an besonders kalten Tagen“, so Vaillant. Sie ist für den Betrieb mit Radiatoren und Fußbodenheizungen geeignet. Im Sommer kann man mit ihr kühlen.

Dank eines neuartigen Sicherheitskonzepts kann die Außeneinheit der Wärmepumpe mit laut Hersteller mit „minimalen Abständen zu Türen, Kellerfenstern oder Lichtschächten nahezu ohne Einschränkungen rund ums Haus platziert werden. So die effiziente Wärmepumpentechnologie auch für Gebäude mit stark eingeschränkten Aufstellmöglichkeiten und auf kleinen Grundstücken verfügbar.“

2026 kommen drei weitere Produktneuheiten dazu. Für den April ist der Marktstart der Arotherm pro geplant. Dabei handelt es sich um ein Gerät für das Objektgeschäft. Im Sommer folgt die Arotherm perform – ein Gerät mit einer Leistung von 19 Kilowatt, das für Mehrfamilienhäuser und Gewerbegebäude bestimmt ist. Österreich-Geschäftsführer Scheffer: „Das ist unsere effiziente Wärmepumpe im großen Leistungsbereich. Sie ist sehr gut für die Umrüstung von größeren Bestandsgebäuden geeignet.“ Im Herbst soll dann eine Sole-Wärmepumpe folgen, die das Portfolio mit einer Erdwärmelösung abrundet. Scheffer: „Wir sind sehr gut aufgestellt und stehen bereit, sobald der Markt wieder anzieht.“